Ein Projekt der Heimatortsgemeinschaft Wurmloch e.V.
Ausgabe Nr. 2532
Christa Beckenbauer hat 2011 mit ihrem Mann an dem Projekt „Bergeinsatz-Caritas-Schweiz“ teilgenommen, bei dem viele Freiwillige den Bergbauernfamilien in schwierigen Situationen helfen. Nach diesem Beispiel sollte nun ein Projekt für Wurmloch entstehen.
Nach den ersten Planungen kam der Kontakt zur zuständigen Pfarrerin Bettina Kenst. Dabei wurden die ersten Ideen und Vorstellungen besprochen. Der Zeitpunkt konnte nicht besser sein, da sich die ehemalige Pflegerin, Johanna Schneider, Ende 2015 krankheitsbedingt nicht mehr für die Öffnung der Kirchenburg kümmern konnte. Frau Schneider kurz darauf im Januar 2016 verstorben. Der Kurator Weber übernahm diese Aufgabe.
Matthias Schmidt, Christa Beckenbauer und ihr Vater Michael Pelger reisten nach Wurmloch, um die Burghüterwohnung zu renovieren, damit Freiwillige eine kostenfreie Unterkunft haben. Nach dem Putzen mussten Strom- und Wasserversorgung installiert werden. Da Michael Pelger in Wurmloch Landmaschinenmechaniker war und handwerklich begabt ist, konnten die meisten Arbeiten selbstständig erledigt werden. Herr Schmidt übernahm die Arbeiten an der Elektrik. Die Kosten für die Renovierungsarbeiten übernahm die Heimatortsgemeinschaft (HOG) Wurmloch e.V.
Der Verein für mehr Humanität und Frieden e. V. spendete die gesamte Einrichtung und lieferte sie auch direkt vor Ort. In wenigen Tagen schafften es die drei fleißigen Wurmlocher, die gesamte Wohnung einzurichten.
Der große Wohn- und Schlafraum ist mit Betten, Sofas, einem Schrank und einem Tisch eingerichtet. Bis zu sechs Personen können dort gemütlich schlafen. Die Küche ist komplett ausgestattet, u. a. mit Elektroherd, Kühlschrank, Mikrowelle, Wasserkocher, Geschirr und Spülbecken mit warmem Wasser.
Mit dem Weihnachtsbrief 2015 wurde ein Flyer mitgeschickt, in dem erklärt wird, welche Aufgaben die ehrenamtlichen Helfer haben. Sie sollen die Besucher während der Öffnungszeiten empfangen, durch die Kirchenburg führen und Details aus der Geschichte weitergeben. Das Material und die Informationen wurden von Frau Beckenbauer gesammelt und werden natürlich zur Verfügung gestellt. Bereits im August 2016 hat sich Familie Sonntag gemeldet, um als erste freiwillige Helfer tätig zu werden. Während des Aufenthalts pflegten sie die Kirchenburg und empfingen die Touristen. Da die Wurmlocher Kirchenburg seit 2009 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, kommen Menschen aus der ganzen Welt. Von Polen bis Japan und von Italien bis China.
In diesem Jahr sind wieder viele Freiwillige angemeldet. Vom 31. Mai bis zum 6. Juli ist Herr Hans Mantsch in der Kirchenburg. In der ersten August Woche nochmal Familie Sonntag und vom 6. bis zum 13 August Herr Pelger.
Nun hoffen die Initiatoren des Projekts „Ehrenamtlicher Burgeinsatz“, dass sich auch andere ehemalige Wurmlocher und Siebenbürger Sachsen für dieses Projekt interessieren und durch eine aktive Teilnahme unterstützen.
Fotos von der Wohnung und Informationen über das Projekt findet man unter www.hog-wurmloch-siebenbuergen.de.
Um sich anzumelden bitten die Betreiber, das Kontaktformular auf der Homepage zu benutzen. Man soll den Namen, die Adresse und die Telefonnummer sowie den angedachten Zeitraum für den Aufenthalt angeben. Auf der Homepage findet man auch Angaben zu freien und belegten Zeiträumen. Es wird nach dem Prinzip „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“ verfahren.
Außerdem findet in Wurmloch am 8. August um 11 Uhr ein Orgelkonzert mit Liv Müller, der Organistin der Mediascher Evangelischen Kirchenbezirks, und einer Blaskapelle aus Deutschland statt. Der Eintritt kostet 20 Lei und im Anschluss gibt es ein gemütliches Beisammensein mit Hausbrot und traditionellen Aufstrichen. Alle sind herzlich eingeladen.
Pierluigi GAETA
Christa Beckenbauer (links) zeigt dem derzeitigen HZ-Praktikanten und Verfasser des Berichts, Pierluigi Gaeta, das Zimmer.
Foto: Werner FINK