Zweiter Finanzierungsvertrag

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Heltauer Kirchenburg wird mit EU-Mitteln saniert
Ausgabe Nr. 2527

 

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Der zweite Finanzierungsvertrag aus nicht rückzahlbaren Mitteln, die Rumänien aus dem Regionalen Operationellen Programm für die Zeitspanne 2014-2020 zustehen, betrifft ebenfalls ein Kulturerbeobjekt der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien, die Kirchenburg in Heltau. Es handelt sich um das Projekt „Reparatur und Konservierung der Heltauer Kirchenburg und deren Einführung in das touristische Angebot der Region“. Den Finanzierungsvertrag haben am Freitag der Vorwoche Maria Ivan, Direktorin der Abteilung Koordination der Entwicklungsagentur Mitte und Stadtpfarrer Zoran Kézdi in Karlsburg unterzeichnet. 

 

Die Finanzierung erfolgt durch die Investitionspriorität 5.1 des Programms. Die Gesamtkosten betragen 7,12 Millionen Lei. Der beantragte und bewilligte Zuschuss beläuft sich auf 6,94 Millionen Lei, 179.000 Lei stellen den Eigenbeitrag der Heltauer evangelischen Kirchengemeinde A. B. dar. Mit der Unterzeichnung des Vertrags geht das Projekt in die Umsetzungsphase mit einer Laufzeit bis Oktober 2019.

Die veranschlagten Geldmittel sind für die Restaurierung der Fassade der Kirche, für die Sanierung des Bodenbelags, der Holzelemente sowie der Innenwände und der Gewölbe bestimmt. Desgleichen sollen die Stromleitungen, die Heizung und die Gehwege, die Abwasserleitungen und die Wasserleitungen erneuert und ein Audio-Guide eingerichtet werden sowie ein entsprechendes Informationszentrum, das auch für Personen mit Behinderungen zugänglich ist. Bezuschusst werden auch Digitalisierungs- und Förderungsmaßnahmen.

Die Heltauer Kirchenburg verfügt über mehrere Besonderheiten, die ebenfalls saniert werden sollen. So ist der 1425 errichtete Kirchturm der erste Kirchturm mit Turmuhr in Siebenbürgen (und folglich auf dem Gebiet des heutigen Rumänien). Ein Unikat stellt auch der Blitzableiter dar. Es ist der erste südöstlich von Wien eingerichtete Blitzableiter. Die Einsetzung des Blitzableiters erfolgte 1795 nachdem die Kirche mehrmals von Blitzschlägen getroffen worden war und gebrannt hatte und das Geld für die unzähligen Reparaturen ausgegangen war. Die Einsetzung erfolgte auf Grund des Aberglaubens, dass der Blitz nie an der gleichen Stelle einschlägt. So führte man den Blitzableiter auf der Linie des letzten Blitzschlags und seither ist die Kirche verschont geblieben.

Tatsache ist, dass die anstehende Restaurierung und Konservierung die größte Maßnahme ist, die in den letzten 250 Jahren an der Kirchenburg in Heltau erfolgt ist. Nach Abschluss der Arbeiten erwartet die Heltauer evangelische Kirchengemeinde einen erheblichen Anstieg der Besucherzahlen.

Beatrice UNGAR

 

Nach der Unterzeichnung stellte sich die Heltauer Delegation – zu der u. a. Stadtpfarrer Zoran Kézdi, seine Gattin Margit Kézdi und dessen Kinder Stefan bzw. Anna, Vizebürgermeister und Kirchenkurator Johann Krech gehörten – gemeinsam mit Hauptanwalt Friedrich Gunesch und Vertretern der Management-Firma zum Gruppenbild auf.

Foto: Nicolae MĂRGINEAN

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Kirche.