Das Harting Rumänien-Werk im Industriegebiet West wurde ausgebaut
Ausgabe Nr. 2525
Harting Rumänien, die rumänische Tochtergesellschaft des deutschen Familienunternehmens Harting Technologiegruppe hat vergangene Woche im festlichen Rahmen den Ausbau des Hermannstädter Werks im Industriegebiet West gefeiert. 5,5 Millionen Euro wurden in Ausbau und Erneuerung investiert, bis 2019 sollen hier 100 neue Arbeitsplätze entstehen. Bei dieser Gelegenheit übergab Wolfgang Talmon-Gros die Leitung der rumänischen Gesellschaft an seinen Nachfolger, Laurenţiu Nedelea.
Harting Rumänien hat zur Zeit 600 Angestellte in den zwei Werken in Hermannstadt und dem Werk in Agnetheln und ist somit im Ausland die größte Produktionsstätte der Gruppe. Um 7.000 Quadratmeter wurde der Standort im Industriegebiet West in Hermannstadt erweitert und verfügt nun über 12.000 Quadratmeter Arbeitsfläche.
An die ersten Schritte der Tochtergesellschaft erinnerte sich Wolfgang Talmon-Gros, der auch die Gäste zur Werkserweiterung begrüßte. Dazu lief eine kleine Fotomontage, mit Erinnerungen von dem ersten Spatenstich bei der Gründung des Werkes bis zu der jetzigen Erweiterung. „Dieser Tag ist auch Anlass, zurückzuschauen auf die fast 15 Jahre, seitdem Harting Rumänien existiert und zum weltweiten Erfolg von Harting beigetragen hat”, erklärte der Geschäftsführer. „Begonnen hat alles Ende 2002, in angemieteten Räumen bei einem Partnerunternehmen am Zibin. Am 6. Juni 2003 wurde die Harting România Manufacturing gegründet und ist seit 2007 ein eigenständiges Harting-Unternehmen. Im Mai 2007 konnten wir unser neues Werk im Industriegebiet West eröffnen und seit dem 1. Oktober 2016 wird auch in Agnetheln produziert.“ Schritt für Schritt sei das Werk gewachsen, erinnerte sich der Geschäftsleiter an die Anfänge, die er mit der heutigen Leistungskraft verglich. Ein wichtiger Schritt für die Erweiterung der Tochtergesellschaft erfolgte 2010, als hier begonnen wurde, eigene Fachkräfte zu schulen, die auf dem Arbeitsmarkt kaum zu finden waren. „Ohne den damaligen Aufbau und den konsequenten Ausbau unseres Werkes mit modernen Werkzeugmaschinen wäre es unmöglich, heute 252 Kunststoffwerkzeuge für die Produktion fit zu halten und gleichzeitig noch Kunststoffwerkzeuge für unsere eigenen Projekte zu bauen”, erklärte Talmon-Gros. Viel Freude bereiteten die Fotos von der 10-jährigen Feier der Tochtergesellschaft im Jahr 2013, auf denen sich viele der anwesenden Mitarbeiter erkennen konnten.
Bei dieser Gelegenheit warf der Geschäftsführer auch einen „ganz persönlichen Blick in die Vergangenheit” und erinnerte sich an das Vorstellungsgespräch mit Dietmar Harting. „Für Ihren damaligen Vertrauensbeweis, mir die Leitung der Firma in Hermannstadt anzuvertrauen, möchte ich mich heute, im Beisein aller Anwesenden, nochmals ganz herzlich bedanken”, erklärte der Geschäftsführer im Applaus der Anwesenden.
Applaus gab es auch, als sich Wolfgang Talmon-Gros bei den ersten Mitarbeitern des Unternehmens, aber auch bei dem Team, das für die Erweiterung zuständig war, bedankte.
In ihrer Ansprache sagte Hermannstadts Bürgermeisterin Astrid Fodor: „Die Städte sind lebende und dynamische Organismen, die mit der Gemeinschaft Fortschritte machen oder sich zurück entwickeln und ich kann behaupten, dass die Entwicklung Hermannstadts jedem Bürger und jeder Entscheidung der Verwaltung zu verdanken ist. Aber das Wirtschaftswachstum einer Stadt ist den Firmen zu verdanken, die hier tätig sind, als wesentliche Entwicklungsvektoren und Schlüsselfaktoren für das Wohlergehen der Gemeinschaft. Die Firma Harting ist Teil unserer Gemeinschaft schon seit Ende des Jahres 2002, als sich Hermannstadt am Anfang der postrevolutionären Entwickung befand, aber bereits wichtige Potentiale aufweisen konnte. Die Harting-Leitung hat Flair und strategische Vision bewiesen, indem sie Hermannstadt für den Ausbau gewählt hat.
Inzwischen ist Hermannstadt ein wirtschaftlich solider und für Firmen attraktiver Standort, eine touristische und kulturell bekannte Stadt, die ihren Bewohnern eine gute Lebensqualität bietet.”
Der Vorstandsvorsitzende Philip Harting, der zum ersten Mal in Rumänien und Hermannstadt weilte, aber, – wie er versprach -, nicht zum letzten Mal, erklärte, dass jede Fabriks-
eröffnung oder -erweiterung ein Meilenstein für ein Familienunternehmen sei, „was insbesondere auf Hermannstadt zutrifft. Als wir vor zehn Jahren in Hermannstadt in eigene Räume umgezogen sind, konnte ich leider nicht dabei sein, weil ich zu jener Zeit in Asien gelebt und gearbeitet habe, für das Unternehmen. Es gibt aber eine gewisse Parallele zwischen der Entwicklung von Harting in China und Harting in Rumänien,” erklärte der Vorstandsvorsitzende über die beiden Tochtergesellschaften, die fast zeitgleich in eigene Räumlichkeiten umgezogen sind und sich „gleichermaßen außerordentlich gut entwickelt haben und inzwischen unsere größten ausländischen Standorte sind.” In den letzten Jahren ist sowohl die Anzahl der Mitarbeiter als auch der Umsatz gestiegen, auch Dank dieser zwei Tochtergesellschaften, erklärte Harting, der sich im Namen der Familie auch beim „motivierten und engagierten Team” bedankte. Dabei versprach er, dass die Gruppe den Kunden weiterhin qualitätsvolle Produkte liefern werde und zitierte seinen Goßvater: „Qualität ist, wenn der Kunde zurückkommt, und nicht das Produkt.”
Im Anschluss an die Vorstellung des Unternehmens bat Philip Harting seinen Vater, Dietmar Harting, und den Geschäftsführer Wolfgang Talmon-Gros auf die Bühne, denn es folgte die Schlüsselübergabe an Laurenţiu Nedelea, der die rumänische Tochtergesellschaft leiten wird. Ein riesengroßer Schlüssel – „der alle Türen öffnet” – wurde dabei herumgereicht, danach wurde offiziell auch der neue Werkteil eröffnet.
Applaus gab es seitens der Mitarbeiter sowohl für Wolfgang Talmon-Gros, als auch für seinen Nachfolger, der sich bei seinem Vorgänger und bei der Familie Harting bedankte. Mit den Worten „Ich bin überzeugt, dass wir gemeinsam diese schöne Erfolgsgeschichte weiter führen werden”, beendete Laurenţiu Nedelea seine Ansprache.
Entspannt wurde die Atmosphäre von einem hauseigenen Chor, der rumänische Volkslieder sang, unter der Leitung von Ioan Bojin.
„Harting ist seit seiner Gründung 1945 durch Wilhelm und Marie Harting zu 100 Prozent im Familienbesitz. Gemäß der Unternehmensvision, ein unabhängiges Familienunternehmen zu bleiben, hat der Übergang der Firmenleitung von der zweiten auf die dritte Generation der Familie stattgefunden: Sohn Philip Harting übernahm als Gesellschafter und Vorstand Connectivity & Networks den Vorstandsvorsitz von seinem Vater Dietmar, nun Vorstand. Zusammen mit seiner Mutter Margrit, Generalbevollmächtigte Gesellschafterin, seiner Schwester Maresa Harting-Hertz, Vorstand Finanzen und Einkauf, und familienfremden Managern führt Philip Harting die Technologiegruppe”, heißt es in der Firmenpräsentation.
Ebenda zu lesen ist, dass der Umsatz der Gruppe im Geschäftsjahr 2015-2016 rund 586 Millionen Euro betragen hat und dass das Unternehmen Produktionsstätten und Vertretungen in 43 Ländern mit insgesamt 4.300 Mitarbeitern betreibt.
Ruxandra STĂNESCU
Foto 1: Gruppenbild mit Vertretern der Harting-Gruppe und Ehrengästen.
Foto 2: Bürgermeisterin Astrid Fodor.
Foto 3: Dietmar Harting, Wolfgang Talmon-Gros und Philip Harting (v. l. n. r.)