Clowns ohne Grenzen Deutschland zu Gast
Ausgabe Nr. 2525
Regelrecht weggeschmissen vor lauter Lachen und Spaß haben sich die Kinder bei dem Auftritt von vier Schauspielern aus Deutschland, die als Clowns für den Verein „Clowns ohne Grenzen“ vom 4. bis 14. April in Rumänien im Einsatz gewesen sind. Clowns ohne Grenzen Deutschland sind unabhängiges Mitglied im Verband der Clowns Without Borders International, dem zur Zeit 12 Mitgliedsvereine angehören und waren 2007 zum ersten Mal in Rumänien.
Auf ihrer Rumänien-Tournee gastierten die Artisten u. a. in Kindergärten, Schulen und Kinderheimen in Hermannstadt, Orlat, Weidenbach, Neumarkt, Mediasch. In Hermannstadt hatten sie wohl die meisten Auftritte, zuletzt am Mittwoch der Vorwoche gleich drei in der deutschen Charlotte-von-Dietrich-Schule im Hermannstädter Stadtteil Hammersdorf. In dem hellen und geräumigen Festsaal verfolgten jeweils 80 Schülerinnen und Schüler „unter Aufsicht“ der beiden großformatigen Gemälde des Hermannstädter Künstlers Eugen Tăutu die abwechslungsreiche und interaktive Show. Dabei hatten sich die Betreiber der Schule als besonders gastfrei erwiesen. Zu den Auftritten eingeladen worden waren Schülerinnen und Schüler der Allgemeinschule in Hammersdorf, von sozialen After-School-Projekten der Stiftungen ARAPAMESU und Kinderbauernhof Reussdörfchen, vom Offenen Haus der evangelischen Kirchengemeinde A. B. in Hermannstadt, um nur einige zu nennen.
Die vier Clowns hatten zuvor einen Crashkurs in Rumänisch absolviert und stellten sich nach Farben vor: „Albastru“ (Blau) hieß der Initiator der Tournee, Michael Dietrich, Gründer und künstlerischer Leiter des mixxit Theaters München, „Roșu“ (Rot) die entsprechend gekleidete Mia Rohrbach, „Verde“ (Grün) verkörperte der burschikos und zum Teil etwas grob daherkommende Peter Kisters, „Violett“ Uta Strack, die im Anschluss von den Kindern bestürmt wurde, die Autogramme haben wollten. Sie nannten sie „Violeta“…
Auf der Homepage des Vereins Clowns ohne Grenzen Deutschland e. V. – www.clownsohnegrenzen.org – kann man Näheres über diese Einrichtung erfahren. U. a. dies, dass es sich um einen gemeinnützigen Verein mit aktuell 160 Mitgliedern handelt, der aus Clowns, Artisten und Musikern besteht, „die ehrenamtlich zu Menschen und Familien in Krisengebieten und in schwierigen Lebensumständen reisen, um dort kostenlos aufzutreten. Die wenigen Augenblicke purer Freude und unbeschwerte Heiterkeit während der Besuche wirken noch lange nach – besonders bei Kindern, dem ersten Zielpublikum bei den Reisen. Es sind diese gemeinsam erlebten Momente der Freundschaft, die so viel wert sind. In einem Meer aus oft traumatisierenden und trostlosen Lebensumständen bieten sie eine kleine Rettungsinsel. Und wenn die Clowns einmal da waren, dann setzen sie alles daran, auch wiederzukommen. Weder politisch noch religiös oder sonstwie festgelegt, gelangen die Clowns auch in Gebiete, die sonst nicht jedem zugänglich sind. Viele Unterstützer aus der Heimat helfen dabei mit Spenden und ProBono-Aktionen und nehmen regen Anteil an den jeweiligen Projekten, von denen die Reisenden ausführlich berichten. Denn das ist das andere Ziel der Clowns ohne Grenzen: In der Heimat einen besonderen, oft unbekannten Blick auf Menschen zu ermöglichen, über die wir sonst in den Medien wenig, sehr einseitig oder oft gar nichts erfahren. Damit auch die Grenzen in den Köpfen kleiner werden, hier wie dort.“
Beatrice UNGAR
Foto 1: Uta Strack („Violetta“, rechts) und Michael Dietrich („Albastru“) stehen sich beim Jonglieren gegenseitig im Weg.
Foto 2: Etwas bedrohlich kamen die Clowns daher, als sie versuchten, eine Fliege „aus dem Verkehr zu ziehen“: Michael Dietrich, Mia Rohrbach („Roșu“) und Peter Kisters („Verde“) „im Einsatz“ (v. l. n. r.).
Fotos: die Verfasserin