Zauberhafte Weihnachtsstimmung

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Beim zehnten Hermannstädter Weihnachtsmarkt auf dem Großen Ring
Ausgabe Nr. 2508
 

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Wie in einer Märchenwelt. So fühlten sich die meisten, die am vergangenen Freitag (18. November) den Großen Ring in Hermannstadt besuchten. Als Vizebürgermeisterin Corina Bokor die Weihnachtsbeleuchtung anknipste, ging ein Raunen und lautes Staunen durch die Menge. Tausende Schaulustige verfolgten das Spektakel, viele davon mit Selfie-Stick. Der prachtvoll geschmückte Große Ring erstrahlt jetzt bis ins neue Jahr hinein im Licht tausender goldener Lämpchen. Der älteste und größte Weihnachtsmarkt Rumäniens wurde offiziell eröffnet und lockt mit heißen Maroni, Glühwein und weihnachtlicher Stimmung.

 

Dieses Jahr ist besonders, denn der Weihnachtsmarkt in Hermannstadt feiert seinen 10. Geburtstag. Barbara Schöfnagel war damals Sozialattachée der Österreichischen Botschaft und Initiatorin des Weihnachtsmarktes und erinnerte sich am vergangenen Freitag in ihrer Eröffnungsrede an 2007: „Vor 10 Jahren stand ich mit dem damaligen Bürgermeister Klaus Johannis auf der Bühne und wir eröffneten gemeinsam den Weihnachtsmarkt. Inzwischen ist der Weihnachtsmarkt zu einem der schönsten in Europa herangewachsen. Mit Sicherheit werden Sie sich auch in diesem Jahr, hier, auf dem Großen Ring zusammen der Feiertage erfreuen.“

2007, als Hermannstadt zusammen mit Luxemburg und der Großregion den Titel Europäische Kulturhauptstadt trug, fand der Weihnachtsmarkt auf dem Kleinen Ring statt. Damals gab es laut einer Aufzeichnung in der Hermannstädter Zeitung vom 30. November 2007 bloß „insgesamt 34 Verkaufsbuden, in denen 36 Händler aus elf Landkreisen aus Rumänien den Hermannstädtern die Geschenkesuche erleichtern“ sollten.

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Zehn Jahre später gibt es auf dem Weihnachtsmarkt 80 Verkaufsbuden mit Händlern aus dem ganzen Land. Darin werden allerhand Leckerbissen verkauft: Schokolade, Kuchen, gebrannte Mandeln, heiße Maroni, Mandelnougat, Halva, Langosch, Schweinshaxen oder Bratwürste und zum Trinken natürlich verschiedene Sorten von Glühwein. Dazu kommen die Händler, die Weihnachtsdekorationen und Weihnachtsgeschenke von Spielzeug zu Ledertaschen, Wollmützen und Hausschuhe verkaufen. Am beliebtesten sind die Handarbeitsstände, wo selbstgemachte bunte Anzugsfliegen, Schmuck aller Art, Origamidekorationen, Tonhäuschen und Vieles mehr zu erwerben sind.

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An die Kinder haben die Organisatoren um Andrei Drăgan vom Verein „Events for Tourism“ auch in diesem Jahr gedacht. Neben einem Karussell und einer Autoscooter-Anlage – zum Glück verzichtete man heuer auf Ponyreiten und damit auf Tierquälerei – fährt ein bunter elektrischer Zug vom Großen Ring, über die Harteneckgasse, Heltauergasse und wieder zurück. Der Spaß kostet 15 Lei und dauert zehn Minuten.

Highlight ist jedoch das Atelier des Weihnachtsmanns, das neben dem Weihnachtsbaum gebaut wurde. Hier werden Kinder zwischen 5 und 9 Jahren erwartet, die gerne basteln. Es gibt eine Werkstatt zum Kerzenbasteln (bis 4. Dezember), Lebkuchen Stechen (5. – 11. Dezember), Lebkuchen Verzieren (12. – 18. Dezember) und Weihnachtsschmuck Basteln (19. – 26. Dezember). Der Teilnehmerbeitrag beträgt 15 Lei pro Kind. Einschreibungen können auf der Webseite des Weihnachtsmarkts www.targuldecraciun.ro unternommen werden.

Bedeckt wird der Weihnachtsmarkt auch dieses Jahr von einem Lichterzelt. Zur Weihnachtsbeleuchtung gehört heuer aber etwas Besonderes: Eine Videoprojektion, die es auf den Fassaden der Häuser auf dem Großen Ring große, blaue Flocken schneien lässt. Auf der Römisch-Katholischen Stadtpfarrkirche sind verschneite Tannen zu sehen. Eine ganze winterliche Kulisse lässt Weihnachtsstimmung aufkommen. Jeden Abend, ab 19 Uhr, kann das Spektakel live erlebt werden. Für Hobbyfotografen ist der Markt ein Muss. Einige stiegen am Eröffnungsabend sogar in den Ratturm, um einen besonderen Überblick zu bekommen. Die glücklichsten waren jene mit Drohnen, die eine Vogelperspektive vom zauberhaft beleuchteten Großen Ring einfangen konnten.

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Am Tag der Eröffnung fand ein Konzert der besonderen Art statt. Der Hermannstädter Panflötenspieler Radu Nechifor gab zusammen mit seiner Band ein winterlich-weihnachtliches Musikerlebnis. Weihnachtslieder aber auch rumänische Klassiker, wie die „Ciocârlia“ ertönten von der Bühne auf dem Großen Ring. 2007 spielte der Panflötenmeister Gheorghe Zamfir höchstpersönlich zur Eröffnung des Weihnachtsmarktes in Hermannstadt. Nun, zehn Jahre später war sein Schüler Radu Nechifor an der Reihe und begeisterte das Publikum mit seinem Können.

Der Weihnachtsmarkt ist täglich zwischen 10 und 22 Uhr geöffnet und kann bis zum 3. Januar 2017 besucht werden.

Cynthia PINTER

Märchenhafte Stimmung herrscht am Abend auf dem Hermannstädter Weihnachtsmarkt, der in diesem Jahr zum zehnten Mal auf dem Großen Ring in Hermannstadt stattfindet und am Freitag der Vorwoche eröffnet worden ist. Lesen Sie mehr dazu auf Seite 3.

 

 

Foto 1: Märchenhafte Stimmung herrscht am Abend auf dem Hermannstädter Weihnachtsmarkt, der in diesem Jahr zum zehnten Mal auf dem Großen Ring in Hermannstadt stattfindet und am Freitag der Vorwoche eröffnet worden ist.

 

Foto 2: Leckereien aller Art sind im Schokoladenhäuschen zu erstehen, einige davon mit Stevia, ein aus dem Honigkraut gewonnenen Süßstoff, gesüßt.

 

Foto 3: Viel Spaß haben Groß und Klein beim Fahren auf der Autoscooter-Anlage.

Foto 4: Zur Eröffnung konzertierte der Panflötenspieler Radu Nechifor.

 

Fotos: Cynthia PINTER

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Gesellschaft.