Orgelkurs der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien
Ausgabe Nr. 2488
Vom 28. Juni bis zum 1. Juli veranstaltete die Evangelische Kirche A. B. in Rumänien einen Orgelkurs in Hermannstadt. Eingeladen waren alle, die sich für dieses Instrument begeistern lassen und gerne lernen wollen, es (besser) zu beherrschen. Am Freitag der Vorwoche fand das Abschlusskonzert in der Johanniskirche statt, bei dem sowohl die sieben Kursanten als auch das interessierte Publikum auf der Empore Platz genommen hatten, so dass alle das Orgelspiel hautnah erleben konnten. Geleitet wurde der Kurs von der Stadtkantorin Brita Falch-Leutert und dem Musikwart Jürg Leutert. Im Folgenden bietet Jürg Leutert einen persönlichen Einblick in den Ablauf des Orgelkurses:
Es fanden sich am Dienstagabend zum Startschuss, dem Konzert von Steffen Schlandt an der Sauerorgel in der evangelischen Stadtpfarrkirche, sieben eifrige StudentInnen aller Altersgruppen ein. Nach einem inspirierenden Anfang und einer feinen Pizza ging es gleich ans Üben des Dictums zu Peter und Paul aus Probstdorf, welches die Kursteilnehmer zum Mittagsgebet am nächsten Tag, dem 29. Juni, nämlich dem Hochfest zu Peter und Paul zusammen mit Mitgliedern des Bachchores und den Solisten Elisa Gunesch (Erzählerin und Arien/Duette), Brita Falch-Leutert (Duette) und Max Gaber (Jesus) aufführten. Eine Gruppe von neuseeländischen ChorsängerInnen drückten ihre Freude an diesem seit sicher 150 Jahre nicht mehr erklungenen Werk aus, indem sie für uns nach der Andacht ein Maorilied anstimmten.
Am Vormittag des Feiertages wurden die OrgelstudentInnen als erstes in drei Gruppen aufgeteilt: Zwei davon bekamen in der Folge Unterricht, während die dritte jeweils das Gelernte im Turnus durch Üben perfektionierte.
Der Unterricht fand in der Johanniskirche und auf der Empore der evangelischen Stadtpfarrkirche statt, das Üben an der Ferulaorgel (die ursprünglich für die Kantorenschule angeschafft wurde, die bis Anfang der 80-er Jahre von der Kirche angeboten wurde), am Flügel der Stadtpfarrloge, und am Binderpositiv in der Sakristei.
Der Unterricht bestand aus Literaturspiel und Choralbegleitung, möglichst individuell den Fähigkeiten und Interessen der TeilnehmerInnen angepasst.
Am zweiten Nachmittag lockerte ein Ausflug nach Hammersdorf den Kursalltag auf: Das Kennenlernen, Starten und Bedienen dieser weiteren Orgel (insgesamt haben die Teilnehmer im Laufe des Kurses nicht weniger als sieben Ogeln mehr oder weniger kennengelernt!) war neben dem Genuss von Kaffee samt delikatem, frischem Gebäck im schönen Garten das Hauptziel dieser ländlichen Spazierfahrt. Das Trampolin im Kirchhof war neben der Orgel das interessanteste Objekt für die beiden jungen TeilnehmerInnen (10 Jahre), die vor und nach dem Orgelstudium eifrig hüpften und sich vergnügten. Die älteren TeilnehmerInnen begnügten sich mit der Orgelempore als Spielplatz und freuten sich an den Sprüngen der Kinder auf dem Trampolin.
Am Freitag dann war schon der letzte Tag. Die beiden Jüngsten, Edi und Karina, begleiteten die beiden Choräle an der Mittagsandacht, die jeweils wochentags um 12 Uhr in der evangelischen Stadtpfarrkirche stattfindet, und alle zusammen trugen bei zu einem internen Abschlussvorspiel in der Johanniskirche um 16 Uhr. Einige externe ZuhörerInnen freuten sich an den Fortschritten der TeilnehmerInnen, und die beiden Kursleiter, Brita Falch Leutert und Jürg Leutert, hoffen, dass das Gelernte in den nächsten Wochen sich setzt, aber auch dass der Eigeneinsatz der StudentInnen dazu führt, dass am nächsten Kurs Ende September auf das bereits Gelernte aufgebaut werden kann.
Alle KursteilnehmerInnen verbrachten schöne, lehrreiche Tage in einer gut funktionierenden Gruppe. Mögen diese Tage Früchte tragen in den Gemeinden, indem unsere allzu oft schweigenden Orgeln immer öfter zur Ehre Gottes und der Freude der ZuhörerInnen erklingen werden!
Die KursantInnen und ihre Lehrer an der Orgel in der Johanniskirche (v. l. n. r.): Ingrid Buertmes, Karina Fernandez, Raphaela Fernandez, Brita Falch Leutert, Eduard (Edi) Suciu, Anne Türk-König, Elemer Kiss, Burkhard Wenzel-Gazda. Vorne: Jürg Leutert.
Foto: Beatrice UNGAR