Ausgabe Nr. 2474
Mit der „Transilvania Card 2016" zu 50 Kirchenburgen in Siebenbürgen
12.355 Mitglieder zählte die Evangelische Kirche A. B. in Rumänien am 31. Dezember 2015. In den von der Stiftung Kirchenburgen erstellten Veranstaltungskalender sind 225 Kulturereignisse für das laufende Jahr eingetragen: Von der Vernissage der Ausstellung „Transsylvania Mythologica" mit Grafiken von Sieglinde Bottesch zu siebenbürgisch-sächsischen Sagen und Sprichwörtern am 15. April im Teutsch-Haus in Hermannstadt bis hin zum Reformationsgottesdienst in der siebenbürgisch-sächsischen Mundart in Michelsberg.
Den 2015 auf den Markt gebrachten Ferienpass „Transilvania-Card" bezeichnete Stefan Cosoroabă als „Schlüssel zu den Kirchenburgen der Siebenbürger Sachsen". 2015 konnten die Inhaber dieses Ferienpasses für eine Spende von 50 Lei 41 Kirchenburgen kostenlos besichtigen und erfreuten sich einiger Ermäßigungen bei den Projektpartnern, Restaurants, Reisebüros, Buchhandlungen usw. In diesem Jahr sind 50 Kirchenburgen auf dem Plan, darunter alle von der Weltkulturerbeliste der UNESCO. Das sind die Kirchenburgen in Kelling/Câlnic, Wurmloch/Valea Viilor, Birthälm/Biertan, Deutsch-Weißkirch/Viscri, Keisd/Saschiz und Tartlau/Prejmer. Ebenfalls dazu gehören die mittelalterlichen Stadtpfarrkirchen aus den ehemals sächsischen Städten Mediasch, Broos, Mühlbach, Bistritz, Kronstadt und Hermannstadt sowie die Michelsberger Burg oder die ehemalige Zisterzienserabtei in Kerz.
Zusätzlich zum Ferienpass gibt es auch eine großzügig gestaltete Siebenbürgen-Landkarte. Ab dieser Saison erhält jeder Tourist, der die Card ersteht, auch diese Orientierungshilfe. Hier findet man Angaben zu den Öffnungszeiten aber auch kurze Beschreibungen der Sehenswürdigkeiten.
Auf der neu gestalteten Internetseite der Transilvania-Card – www.transilvania-card.ro – können Interessierte in drei Sprachen – Rumänisch, Deutsch und Englisch – nun sämtliche Leistungen und vielerlei nützliche Informationen zu den fünfzig Kirchenburgen, die Teil des Projektes sind, abfragen. Man kann den Ferienpass auch per E-Mail bestellen und selbst ausdrucken. Interessierte aus Rumänien können sich an die Mail-Anschrift info@transilva nia-card.ro wenden, Interessierte aus Europa an ekr@siebenbu erger.de
Nicht nur die Anzahl der mit dem Ferienpass zu besichtigenden Kirchenburgen ist gestiegen sondern auch die Anzahl der Einrichtungen, die diesen Ferienpass in ihr Angebot aufgenommen haben. In Schäßburg findet man die Card bei „Wanderlust Tour" (Piața Muzeului 6) und in der Bergkirche, in Kronstadt in der Schwarzen Kirche, in Rosenau beim Infopoint auf der Burg, in Birthälm in der Bücherei „Sachsenbischof", in Mediasch in der „Kastell"-Buchhandlung, in Hermannstadt in der Schiller-Buchhandlung, im Erasmus-Büchercafé und bei Kultours im Luxemburghaus am Kleinen Ring. Auch in Bukarest liegt die Card auf und zwar im Rumänischen Bauernmuseum (Muzeul Țăranului Român, Șoseaua Kiseleff 3).
Pfarrer Cosoroabă sprach davon, dass es darum gehe, mehr Achtsamkeit für die „Seele Siebenbürgens" zu wecken und das geschehe über „Orte, Menschen und Taten". Die Orte finde man auf der neuen Faltkarte, die Menschen seien die zahlreichen Partner, allen voran Sibiu Guides, die Taten seien in dem reichhaltigen Kulturkalender aufgelistet.
In dieser Liste finden sich auch Veranstaltungen, die durch langjährige Kooperationen entstanden sind. So wird z. B. in diesem Jahr zum dritten Mal unter dem Motto „Bike&Like" gemeinsam mit dem Klub Nostress eine Fahrradtour zu Kirchenburgen organisiert. Diesmal geht es am 25. und 26. Juni ins Burzenland zu den Kirchenburgen in Zeiden/Codlea, Wolkendorf/Vulcan, Neustadt/Cristian, Weidenbach/Ghimbav, Heldsdorf/Hălchiu und Honigberg/Hărman). Desgleichen gibt es wieder einige Ausstellungen des Sammlers Thomas Emmerling. Von Mai bis September sind in der Schäßburger Klosterkirche Werke von Albrecht Dürer zu sehen, in Kleinschenk/Cincșor die Ausstellung „Trans… art" und von Juli bis Oktober in Michelsberg eine Ausstellung zum 100. Gründungsjahr der Dada-bewegung.
Auch die Kirchen von Radeln und Rothbach waren Thema bei der Pressekonferenz. Bischof Reinhart Guib berichtete über das Treffen der Kirchenleitung mit Vizepremier Vasile Dîncu, der sich in der Karwoche im Rahmen eines Lokalaugenscheines ein Bild von der Situation an den betroffenen Orten gemacht hatte. Die Erschließung der Kirchenburgen für Kulturtourismus, so die Redner einhellig, stellt sich immer mehr als eine große Chance für den Erhalt der wertvollen Baujuwele heraus.
Beatrice UNGAR
Pressekonferenz im Bischofspalais: Mihai Hașegan von dem Verein „Sibiu Guides", Bischof Reinhart Guib, Pfarrer Stefan Cosoroabă und der EKR-Öffentlichkeitsreferent Stefan Bichler (v. l. n. r.) begrüßten auf der Pressekonferenz am Dienstag nicht nur Vertreter der Presse sondern auch Reiseleiter, Gemeindepfarrer und Vertreter der Stiftung Kirchenburgen.
Foto: Beatrice UNGAR