Ausgabe Nr. 2471
Schüler der Berufsschule im dualen System machen Praktika bei Marquardt
Ein Projekt an dem Marquardt beteiligt ist, ist die Berufsschule im dualen System, das in Zusammenarbeit mit dem Technischen Kollegium Independenţa, der Stadtverwaltung, dem Schulinspektorat, dem Deutschen Wirtschaftsclub Siebenbürgen (DWS) und einigen weiteren DWS-Mitgliedsfirmen 2014 ins Leben gerufen wurde. Marquardt war nun ein Grundsteinleger in diesem Projekt und richtete nun hausintern eine moderne Werkstatt für die Schüler der Berufsschule ein, die hier ein Praktikum machen.
Angestellt wurde bei Marquardt auch extra ein Praktikumsleiter. Gegenwärtig genießen hier eine praxisorientierte Ausbildung acht Wochen lang sieben Schüler aus dem ersten Jahr (9. Klasse) und 20 Wochen lang sechs Schüler aus dem zweiten Ausbildungsjahr (10. Klasse). Ausgebildet werden die Schüler als Elektromechaniker, Werkzeugmechaniker, CNC-Facharbeiter.
Ein Vorteil, der sich ergibt, wenn sich Schüler für die Berufsschule entscheiden, ist die Möglichkeit, ein Stipendium zu bekommen, das sich auf 400 Lei beläuft und teils vom Staat, teils von der Firma gewährt wird. Kriterien wie Leistung bzw. Engagement des Schülers spielen natürlich eine Rolle. Ein weiterer Vorteil ist die praxisorientierte Ausbildung, aber auch ein fester Arbeitsplatz nach dem Abschluss der Ausbildung.
„Schwierigkeiten gibt es bei der Auswahl der Schüler, da sich leider sehr wenige für die Berufsschule entscheiden“, sagte Bianca Buta, Managerin der Personalabteilung, und erklärt. „Ab diesem Jahr soll es allerdings leichter gehen, unter anderem, weil wir versucht haben, mehr zu werben, nicht zuletzt aber auch wegen des positiven Feedbacks der ersten Generation.“
Beim Besuch am Freitag, dem 26. Februar, arbeiteten in der Werkstatt die Schüler aus der 10. Klasse der Berufsschule im dualen System an ihrem Projekt gemeinsam mit ihrem Leiter Alin Caravan.
„Wir arbeiten anhand eines Curriculums von Marquardt aus Deutschland. Ich war dort, habe das deutsche Curriculum übersetzt und habe es dem Niveau unserer Schüler angepasst. Diesem Lehrplan folgen wir nun Schritt für Schritt bis zur Beendung des Projektes, das als Ergebnis kleine Fräsmaschinen-Maquetten hat. Die Schüler eignen sich so die Hauptkenntnisse an, lernen die spanabhebende Bearbeitung kennen, sind dann bereit, sich in den Berufen Elektromechaniker, Werkzeugmechaniker, CNC-Facharbeiter zu spezialisieren" sagte Alin Caravan.
„Man erlebt eine persönliche Zufriedenheit, wenn man ein Teil selber herstellt und dann sagen kann: das habe ich selber gemacht“, sagte Fabian Paul Szekely, der sich als CNC-Facharbeiter spezialisieren möchte. Durch gute Ergebnisse zeichnete sich Vasile Octavian Pâşu aus, der sich als Werkzeugmechaniker spezialisieren will und jeden Morgen fest entschlossen um 6 Uhr aufsteht und den Weg aus Marktschelken täglich mit dem Zug zurücklegt.
Werner FINK
Praktikumsleiter Alin Caravan (im weißen Kittel) mit einigen Praktikanten in der Werkstatt.
Foto: der Verfasser