Festival am Fuße der Burg

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Ausgabe Nr. 2444
 

2. Auflage des „Fiii satului"-Festes in Stolzenburg

 

 

Vergangenes Wochenende fand in Stolzenburg die zweite Auflage des  Festivals „Fiii satului” (Söhne des Dorfes) statt, das auf Initiative des Bürgermeisters Ioan Șurean im vergangenen Jahr ins Leben gerufen wurde. Im Rahmen des Festes wurden mehrere Personen, die im Leben der Gemeinde eine Rolle gespielt haben mit Ehrenurkunden ausgezeichnet.

 

Begonnen hatte das Fest bereits am Samstagnachmittag mit einigen Vorstellungen und einem Lagerfeuer. Bereits an diesem Tag sollen sich laut Bürgermeister Ioan Șurean bis zu 1.500 Menschen, unter anderem auch aus den Nachbargemeinden Reussen und Zied sich hier eingefunden haben.

Am Sonntag Mittag schien die Hitze zwar ihren Höhepunkt zu erreichen, aber wenn man das Geschehen auf der Bühne aus dem Zelt nebst einem kühlen Bier und „Mici“ beobachtete, wurde die Wärme erträglich. Zu Mittag wurde das Fest mit einem Gebet der orthodoxen Pfarrer aus den drei Ortschaften Stolzenburg, Reussen und Wassid sowie mit den Grußworten verschiedener Ehrengäste eröffnet. „Herr Bürgermeister hat im vergangenen Jahr einen Festakt veranstaltet, bei dem die Schauspielerin Stela Popescu zur Ehrenbürgerin von Stolzenburg gekürt wurde“, erinnerte Schuldirektor Giuseppe Bothar. „Dieses Jahr möchten wir mit Ehrenurkunden, wir können getrost sagen, Persönlichkeiten von Stolzenburg auszeichnen, auch wenn diese nicht alle Stolzenburger sind und die sich mehr als die Hälfte ihres Lebens für die Gemeinde eingesetzt haben und aus Bereichen wie Tierzucht, Bildung oder Gesundheit u.a. kommen“.

Die erste Urkunde überreichte Bürgermeister Ioan Șurean Pfarrer i. R. Walther Gottfried Seidner, der von 1982 bis 2008 in Stolzenburg Pfarrer gewesen ist und laut Giuseppe Bothar zwei Jahre vor ihm nach Stolzenburg gekommen sei. Im weiteren wurden Urkunden an etwa zehn Personen überreicht.

Dann ging es über zum künstlerischen Teil, der mit der musikalischen Darbietung der Neppendorfer Blaskapelle startete. Eine kleine Tanzgruppe gebildet aus vier Paaren, größtenteils Mitglieder einer siebenbürgisch-sächsischen Familie aus Reussen, zeigten Volkstänze wie „Salamander",  „Zigeunerpolka" oder „Maike". „Die Reussener sind eine kleinere Gemeinschaft, wir halten aber sehr zusammen“, sagte Brigitte Thiess, die Leiterin der kleinen Gruppe. Die Initiative, dass die kleine Gruppe überhaupt tanzt hatte ihre kleine fünfjährige Tochter Nina-Marie, deren Wunsch auch für die übrigen Kinder der Familie ansteckend wirkte und dem schließlich auch die Erwachsenen gerne Folge leisteten. „Wir versuchen den Kindern unsere Kultur, unsere Traditionen ein bisschen mitzugeben“, sagte Brigitte Thiess. Bei den diesjährigen Heimattreffen in Arbegen und Frauendorf hatten übrigens einige Mitglieder der Tanzgruppe als Bläser der kleinen Reussener Blaskapelle mitgemacht. Am Nachmittag fuhren die Reussener nach Kerz,  wo sie ebenfalls mit ihrem kleinen Auftritt erfreuten.

Zu  den weiteren Programmpunkten gehörten auch die Auftritte der Volksliedersänger wie Robert Tărnăveanu, aber auch von Camelia Cosma Stoiță, deren Sohn Traian Stoiță das Fest moderierte. Allmählich wurde die große Mittagshitze milder und langsam füllte sich der Platz mit Menschen. Der Platz, der sich auf dem Hang auf der rechten Seite des Dorfes befindet, wenn man von Hermannstadt kommt, ist für solche Anlässe hergerichtet worden. An die Reihe kamen das rumänische Folkloreensemble Cindrelul-Junii Sibiului und viele andere rumänische Volkslieder-Sänger. Gekrönt wurde das Fest mit einem Feuerwek.

„Auch wenn ich nicht mehr Bürgermeister sein werde, hoffe ich, dass das Fest in Stolzenburg eine Tradition bleiben wird”, sagte Bürgermeister Ioan Șurean der hier nun seine erste Amtszeit als Bürgermeister verbringt.

Werner FINK

Foto 1: In der siebenbürgisch-sächsischen Tanzgruppe  der Reussener tanzen Vertreter aller Generationen mit.                                      

Foto 2: Bürgermeister Ioan Șurean (links) überreicht Pfarrer Walther Gottfried Seidner (rechts) ein Ehrendiplom. Schuldirektor Giuseppe Bothar gratuliert.

Fotos: der Verfasser

 

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Gesellschaft.