Ausgabe Nr. 2428
Projekt „Rettet die Büffelherde" gestartet
Der Verein Villa Abbatis aus Abtsdorf/Apoș hat letzte Woche das Projekt „Rettet die Büffelherde“ mit dem Kauf der ersten Büffelkuh gestartet. Das Ziel des Projektes ist es, die Menschen auf dem Lande zu ermutigen, weiterhin Wasserbüffel zu halten und zu nutzen. Gaja wurde auf dem Markt in Alzen/Alțâna am 15. April d.J. gekauft und dem Schmied Ioan Goldi (Nelu) gegeben, der im selben Ort lebt und sie bis am Ende ihres Lebens behalten darf. Wir danken GAEA Tours aus Oberrieden/Schweiz, besonders Frau Elisabetha Eggenberger für die großzügige Unterstützung, durch die der Kauf der Büffelkuh ermöglicht wurde. Gaja ist drei Jahre alt und wird bald kalben, sodass die Hoffnung für eine Zukunft der Wasserbüffel in Alzen gut aussieht.
Die Zucht der Wasserbüffel in Siebenbürgen geht mehrere Jahrhunderte zurück. Die Menschen haben dieses robuste Tier, mit fetter Milch, sehr lange Zeit geschätzt, sowohl als Zugtier bei der Feldarbeit, als auch für die gute Milch die es gibt, trotz einer sehr unproblematischen Ernährung. Die Büffel fressen nämlich Vieles was die Kühe nicht fressen, geben dafür aber doch eine sehr reichhaltige Milch.
Nun sind aber die Wasserbüffel eine gefährdete Tierart, weil in der Feldarbeit Maschinen oder Pferde bevorzugt werden und für die Milchproduktion Kühe. Vor 20 Jahren gab es zum Beispiel in Alzen ca. 180 Wasserbüffel in der Dorfherde, heute sind es gerade mal 33. Die Zucht dieser Tierart ist insbesondere in den Dörfern in der Țara Oltului/Altland verbreitet gewesen, im Kokelland, aber auch weiter im Nord-Westen Siebenbürgens im Kreis Sălaj.
Durch die Förderung der Zucht der Wasserbüffel, versucht der Verein eine für diese Dörfer im Süden Siebenbürgens typische kulturelle Landschaft zu erhalten. Eine Dorfherde, mit Büffeln, die am Abend ihren Weg in die Höfe finden, gehört ganz einfach zum Erscheinungsbild dieser Orte. Der Verein will nicht Massentierhaltung fördern; aus diesem Grund sind diejenigen Personen die diese Tiere bekommen verpflichtet, die Büffel mit der Dorfherde mitgehen zu lassen. Die Büffeln und Menschen und Häuser dieser Dörfer gehören ganz einfach zusammen. Das Projekt hat auch einen sozialen Charakter, dadurch dass die Empfänger die ausgesucht werden, in einer materiellen Lage sich befinden, in der sie Unterstützung gut gebrauchen können. Dennoch stellt der Verein sicher, dass sie die nötige Erfahrung mit Tierzucht haben und einen entsprechenden Stall. Besuchern aus dem Ausland und aus dem Inland soll die Bedeutung dieser Tiere in der siebenbürgischen Landschaft auch nähergebracht werden.
Es wird angestrebt, dass mit der Zeit eine kleine Verarbeitungseinheit für Büffelmilch entsteht, damit die Milch optimal verwertet werden kann und man damit auch für ein ökonomisches Vorankommen der Tierhalter sorgt.
Der Verein will im Laufe dieses Jahres weitere Wasserbüffel kaufen und diese den ausgesuchten Empfängern geben. Dafür wird im Moment Finanzierung gesucht. Wer sich dabei beteiligen möchte, kann sich bei catalin.muresan@siebenburgenreisen.com per Mail, oder unter +40-741-13.75.66 melden.
Cătălin MUREȘAN
Catalin Muresan, Ștefan Vaida, die Büffelkuh Gaja (sprich Gaia), Ioan Goldi und der Verkäufer Ioan Trifan.