Von Belgrad bis Fogarasch

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Ausgabe Nr. 2418
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Martin Braune war zum 112. Mal in Rumänien

 

Wenn es noch eines Beweises dafür bedurfte, dass der inzwischen in den Ruhestand getretene Martin Braune seiner eigenen Einschätzung nach an einem „untherapierbarem Helfersyndrom" leide, so ist dieser vor kurzem erbracht worden. Der für die Osteuropahilfe der von Bodelschwinghschen Stiftung Bethel bei Bielefeld zuständige und kompetente Diakon war am Wochenende wieder einmal in Hermannstadt. Zum 112. Mal übrigens.

 Martin Braune und seine Gattin Johanna Braune, die seinerzeit die vom Diakonischen Werk der EKD für die zukünftigen Mitarbeiterinnen des „Dr. Carl Wolff"-Altenheims in Hermannstadt angebotenenen Altenpflegekurse geleitet hat sowie zwei Erzieherinnen vom Verband evangelischer Kirchengemeinden Brackwede waren mit zwei VW-Kleinbussen aus Bielefeld losgefahren, um zunächst einen christlichen Kindergarten in Belgrad mit Sach- und Geldspenden zu beliefern.

Der Kindergarten erhält nun schon seit mehr als zehn Jahren Unterstützung, zunächst Dank einer Initiative des Diakonischen Werks Münster. Die Kindergärten des Verbands der Evangelischen Kirchengemeinden in Brackwede sammeln vor allem zu Sankt Martin, bei dem es ja vorrangig um das Teilen gehe, sagt Heike Johner-Fielstedde, Leiterin des Evangelischen Familienzentrums „Die Arche" in Bielefeld. Ihr und ihrer Kollegin Anette Hahn, die ebenfalls eine Einrichtung des Verbands leitet, gewährte der Verbandschef fünf Tage Urlaub, die sie nutzten, um gemeinsam mit Johanna und Martin Braune zunächst nach Belgrad zu fahren. Hierher brachten sie das gesamte Inventar für eine neue Gruppe, die in die neuen Räume im ausgebauten Dachstuhl einziehen soll. Im November hatte der Kindergarten in Brackwede sein 20. Jubiläum gefeiert und natürlich gab es reichlich Spenden. So kam es dazu, dass Martin Braune, der diese Spenden über die Jahre auf den Weg gebracht hatte, die Erzieherinnen aufforderte, mitzukommen: „Ihr habt gesammelt, kommt doch mit" habe Braune gesagt, erinnert sich Heike Johner-Fielstedde. In Belgrad sei sie schon 2004 einmal gewesen und es hatte auch einen Gegenbesuch aus Belgrad in Brackwede gegeben. In Rumänien waren die beiden Erzieherinnen nun zum ersten Mal.

Am Montag begleiteten sie das Ehepaar Braune nach Fogarasch, wo diese dem Diakonia-Verein Fogarasch einen der beiden VW-Busse für das Canaan-Zentrum für Kinder mit Behinderungen in Schirkanyen übergaben. Dieses Zentrum hat ein langjähriger Mitstreiter Martin Braunes, Rüdiger Frodermann, heute Geschäftsführer des Vereins agape e. V. Lockhausen, Anfang der 1990-er Jahre im ehemaligen evangelischen Pfarrhaus in Schirkanyen eingerichtet.

Beatrice UNGAR

 

Anmerkung der Redaktion: Diakon Martin Braune hat am 29. Juli 2014 seinen 80. Geburtstag gefeiert. Dem langjährigen Abonnenten der Hermannstädter Zeitung wünschen wir im Nachhinein alles Gute.  

 

Foto: Johanna Braune, Martin Braune, Anette Hahn und Heike Johner-Fielstedde und die beiden VW-Transporter vor dem Dr. Carl Wolff-Altenheim, wo sie auf  dem Zwischenstopp übernachteten.                 Foto: die Verfasserin

                 

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Gesellschaft, Persönlichkeiten.