Ein rebellischer Schrei in Klausenburg

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Ausgabe Nr. 2387
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Rocklegende Billy Idol hat zwei Mal in Rumänien konzertiert

Der britische Rockstar Billy Idol hat am Montag in Klausenburg konzertiert. Einen Abend davor war er in Bukarest zu sehen. Zwar haben die Organisatoren in Klausenburg nicht genügend Karten verkauft, um das Konzert, wie geplant, auf dem Stadion Cluj Arena zu organisieren, doch die neue Location, im Zentrum Klausenburgs, hat dem Konzert eigentlich ein Plus gebracht. Und wer keine Karten gekauft hat, um nicht einen „alternden“ Rockstar zu sehen, lag falsch, denn der fast 60-Jährige war in Höchstform und hat mit seiner Band und dem Star-Gitarristen Steve Stevens das Publikum zum Kreischen gebracht. Und das nicht nur mit „Rebel Yell“, denn alle großen Hits waren im Programm.

Billy Idol befindet sich zur Zeit auf Europa-Tournee, und sein Auftritt in Klausenburg war ein Teil seiner weltweiten zweijährigen Konzertetour. Im Herbst diesen Jahres soll auch sein autobiografisches Buch „Dancing With Myself“ erscheinen. Das ist eigentlich nicht nur der Titel der Autobiografie, sondern auch eines seiner berühmtesten Hits, der auch in Klausenburg zu hören war und die Fans zum tanzen und singen brachte.

Gefehlt haben auch „Flesh For Fantasy", „Hot In the City", „Eyes Without A Face" und „Cradle of Love" nicht, so dass kein Fan unzufrieden nach Hause ging. Die Begeisterung ließ eigentlich das ganze Konzert nicht nach, aber so richtig gebrüllt wurde gleich nach dem dritten Song, als der Rockstar sein Lederjakett ablegte und seine inzwischen superbekannte Lederveste anzog. Und bei „White Wedding“ durften die Fans sogar sehen, dass das Alter kein Grund ist, einen „Sixpack“ zu verstecken – und das heißt nicht, dass er sechs Dosen Bier auf die Bühne brachte.

Laut Presse hat zwar Billy Idol Bukarest mit Budapest kurz verwechselt – nicht als Erster, allerdings – in Klausenburg begrüßte er seine Fans richtig und auch eines der Songs wurde angepasst, so dass aus dem Titel „L. A. Woman“ „Romanian Woman“ wurde, was begeistert empfangen wurde, genauso wie die Geschenke, die der Musiker ins Publikum warf, wie Plektra, also die kleinen Plastikplättchen, die zum Gitarrenspielen gebraucht werden, aber auch Drumsticks. Steve Stevens (Gitarre Solo), Stephen McGrath (Bass), Billy Morrison (Rhythmus Gitarre), Erik Eldenius (Drums) und Paul Trudeau (Keyboard) waren auf der Bühne dabei, am bekanntesten der Gitarrist Stevens, der auch ein Solo-Moment hatte. Minutenlangen Applaus gab es auch für den Gitarrespieler, der mit mehreren berühmten Musikern auf der Bühne stand, u. a. mit Michael Jackson. Mit einem Mix aus spanischer Volksmusik und berühmten Rockliedern sorgte er für einen Höhepunkt des Konzertes.

Natürlich gab es auch eine Zugabe, und zwei der berühmtesten Songs „White Wedding“ und „Mony Mony“ brachten das Publikum erneut zum Brüllen und Pfeifen, und viele erklärten, dass sie das Konzert einfach ein zweites Mal sehen und hören könnten. Gleich an Ort und Stelle. Das war leider nicht möglich und prompt begann es zu regnen, so dass die Zuschauer recht schnell aber singend und summend sich aus dem Staub machten.

Und hie und da hörte man auch ein rebellisches Schreien und ein Versprechen, dass sie Billy Idol bald  in Rumänien wieder erwarten.

Ruxandra STĂNESCU

 

Billy Idol im Konzert.                                     

Foto: die Verfasserin

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Gesellschaft.