Ausgabe Nr. 2387
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Spaß muss sein, besonders bei einer Sommerakademie für Theaterpädagogik
Auf das Geheimnis „Ich habe ein Baby im Bauch” reagierte die Gruppe prompt mit der Gegenfrage „Nein! Echt?” und lautem Lachen, denn die hochschwangere Theaterpädagogin Kata Bartalis war für einige Kennenlernspiele zuständig, im Rahmen der Sommerakademie des Departements für Pädagogik und Didaktik in Deutscher Sprache an der „Babeş-Bolyai" Universität Klausenburg. Dabei musste jede Teilnehmerin und auch der einzige Teilnehmer etwas mehr oder weniger Persönliches preisgeben – je nach Mut und Laune.
„Das ist eine zweite internationale theaterpädagogische Sommerakademie”, erklärte Dr. Mirona Stănescu, Leiterin des Departements für Pädagogik und Didaktik in Deutscher Sprache in Klausenburg, „in der Studierende aus Serbien, Kroatien und Rumänien die – wie der Name auch sagt – theaterpädagogische Ansätze kennen lernen und auch ausprobieren”.
Das waren die Gründe, weswegen am ersten Tag Kennenlern- und Entspannungsspiele vorgestellt wurden, und natürlich wurde auch alles ausprobiert. Die rund 20 TeilnehmerInnen hatten Spaß am Spielen, die werdenden LehrerInnen waren begeistert, dass sie das Gelernte auch direkt in den Klassen anwenden können. Zwar wurde mit recht einfachen Spielen begonnen, doch am Ende des einwöchigen Seminars müssen die Studierenden mit einer Vorstellung auf der Bühne stehen, damit sie diese ganz besondere Erfahrung auch selber machen und genau wissen können, was sie ihren zukünftigen Schülern zumuten.
„Theaterpädagogik ist, wie der Name auch sagt, ein Schnittpunkt zwischen Theater und Pädagogik, in dem beide eine wichtige Rolle spielen. Theaterpädagogik ermöglicht es den Studierenden, sich selbst kennen zu lernen, sich zu entwickeln, aber auch verschiedene Methoden kennen zu lernen, um in Zukunft mit ihren Schülern arbeiten zu können”, erklärte die Leiterin, die selber auch Theaterpädagogin ist.
„Die Sommerkademie findet mit der freundlichen Unterstützung der Donauschwäbischen Kulturstiftung des Landes Baden Württemberg statt, doch das ist kein Einzelprojekt. Wir planen, auch in den nächsten Jahren die Sommerakademie weiter zu führen, und jedes Mal soll ein anderer Schwerpunkt ausgewählt werden. In diesem Jahr sind die Schwerpunkte der Akademie Körper, Bewegung und Tanz, im nächsten Jahr folgt die Figurenentwicklung bis hin zum Story-Telling.”
Das ist eine gute Gelegenheit für die Teilnehmer, überhaupt mit Theaterpädagogik in Kontakt zu kommen, denn einzig die „Babeş-Bolyai"-Universität bietet in Klausenburg und bei der Außenstelle in Hermannstadt den Studierenden die Möglichkeit, es als Wahlfach ein Jahr lang zu studieren.
„Zukünftig wollen wir die Teilnehmerliste der Sommerakademie erweitern, so dass auch Studierende, die nicht an der Klausenburger Uni registriert sind, teilnehmen können.
Eine schöne Erfahrung ist diese Akademie sowohl für die Beginner, als auch für diejenigen, die einmal Kontakt mit Theater oder Theaterpädagogik hatten, erklärte Kata Bartalis „und auf jeden Fall wollten alle Spaß haben. ”
Anstrengend wird es auf jeden Fall für alle, denn sowohl vormittags, als auch nachmittags werden Workshops organisiert. Vertrauensübungen und tänzerische und pantomimische Übungen zur Körpersprache und zum Körperausdruck gehörten auf jeden Fall dabei. Und die kleine Aufführung, die am Samstag in der Schule neben der Franziskaner Kirche stattfinden wird, ist nicht nur der Höhepunkt der Akademie, sondern auch öffentlich. Und weil das alles eigentlich gar nicht genug ist, planen die Studierenden auch Klausenburg auf eigene Faust kennen zu lernen und unbedingt eine Karaoke-Bar zu finden.
Ruxandra STĂNESCU
Wer kann schneller mit den Fingern schnipsen? Wer nicht schnell genug ist, wird „eingefroren” und muss warten, bis ein Spieler ihm hilft. Natürlich per Finger schnipsen.
Foto: die Verfasserin