Ausgabe Nr. 2379
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Deutsche Premiere am Hermannstädter Gong-Theater
„Da Yang und die Prinzessin Da Yin“ heißt die neueste Premiere am Gong Kinder- und Jugendtheater, die am Mittwoch, dem 30. April, in deutscher Sprache im Rahmen des Kulturprojekts „PIT – Puppets in Theatre – European Days of Puppetry“ gezeigt wurde. Regie führte Eva Labadi Megyes vom Merlin-Theater in Temeswar, die das Stück schon einmal 1995 in Temeswar in rumänischer Sprache inszeniert hat. „Da Yang und die Prinzessin Da Yin“ ist laut Programmheft eine orientalische Geschichte über Liebe, Tapferkeit und Aufopferung.
Viele Kinder aber auch Erwachsene besuchten am Mittwochabend das Theater, um der Premiere beizuwohnen. Freigegeben wurde die Vorstellung ab 5 Jahren. Viele Kinder in diesem Alter aber auch älter hatten allerdings Schwierigkeiten zu verstehen, was auf der Bühne geschah. Das lag jedoch nicht an der Sprache der Schauspieler sondern eher an den geringen Sprachkenntnissen der Kinder.
Dabei konnte man dem Geschehen auf der Bühne eigentlich leicht folgen: Die Mutter von Da Yang wird von der Sonnengöttin Ma Tsu Bo verzaubert. Sie kann nichts mehr sehen. Um ihre Blindheit zu heilen, muss Da Yang eine Zauberquelle finden, deren Wasser die Augen der Mutter heilen kann. Auf seinem Weg begegnet Da Yang Prinzessin Da Yin. Sie ist die einzige, die den Weg zur Wunderquelle kennt. Doch bevor er von dem Zauberwasser nehmen kann, muss Da Yang den furchteinflößenden Feuerdrachen und den Wassertiger besiegen. Nachdem die Mutter geheilt wird, erscheint die Sonnengöttin und verwandelt Da Yang und Da Yin in Erde beziehungsweise in einen Baum, da die beiden ein Versprechen ihr gegenüber nicht eingehalten hatten.
Auf der Bühne waren die Bunraku-Puppen die Stars. Es sind Puppen, die nach traditionell japanischer Art von Teodor Băncioiu gebaut wurden. Es werden drei Puppenspieler benötigt, um eine Puppe zu bedienen. In Japan führt der angesehenste und erfahrenste Puppenspieler den Kopf und rechten Arm, ein zweiter Schauspieler den linken Arm und der dritte die Beine. Die Hermannstädter Puppenspieler waren ganz in schwarz gekleidet und waren praktisch unsichtbar, was ein gutes Bunraku-Theaterstück ausmacht. Mitgespielt haben Claudia Stühler (Da Yang), Angela Paskuy (Mutter, Da Yin), Ovidiu Hansel (Sonnengöttin, Wassertiger), Adrian Prohaska (Krähenkind, Alte Felsin), Jenö Major (Krähenmutter, Feuerdrache). Für das Bühnenbild zuständig war Attila Bajko.
Die nächste Aufführung des Stücks findet am Dienstag, den 20. Mai, 10.30 Uhr, im Gong-Theater statt.
Cynthia PINTER
Szenenfoto mit Da Yin und Da Yang.
Foto: die Verfasserin