Ausgabe Nr. 2372
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Eine Reise ins multiethnische Temeswar
„Meine große Liebe ist die Bühne und damit verbunden meine Muttersprache. Alles andere habe ich verloren: meine Heimat, mein Zuhause. Geblieben ist Erinnerung an das Drama meines Volkes, an seine Vernichtung, an die brutale Zerstörung unserer Heimat.“ Julius Vollmer ist Schauspieler mit Leib und Seele. Schon in der Einleitung seines 2013 erschienenen Buches „Ich bin die Rolle. Erinnerungen eines Schauspielers“ steht geschrieben „Theater ist sein Leben. Leben ist Theater.“
Das Buch wendet sich durch dessen Inhalt vor allem an Angehörige der deutschen Minderheit aus Temeswar, und an Temeswarer, die an der Geschichte ihrer Stadt interessiert sind. Der Band erhebt zwar nicht den Anspruch, historisch perfekt zu sein, im Vordergrund steht hauptsächlich die Erinnerung des heute in Freiburg lebenden 87-Jährigen. Das Buch liest sich als eine Liebeserklärung an das Theater und an das deutsche Banat, an dem der Autor immer noch hängt.
Cynthia PINTER
Julius Vollmer: Ich bin die Rolle. Erinnerungen eines Schauspielers. Landsmannschaft der Banater Schwaben e. V., München (Hrg.), 2013, Banater Bibliothek, Band 12, 106 S., ISBN 3-922 979-68-8. Titelfoto: Maurice Korbel.