Ausgabe Nr. 2363
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Exzellenzpreis im Rahmen des AUAN-Wohltätigkeitskonzerts verliehen
Vergangenen Sonntagabend wurde die zweite Auflage der Kampagne „Credem în tine“, ein Projekt des Humanitären Vereins Alexandra Nanu (AUAN) in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Jugendverein Become, mit einem Wohltätigkeitskonzert im Thalia-Saal beendet. Im Rahmen des Konzertes verlieh der gebürtige Hermannstädter Helmut Detschelt einen Exzellenz-Preis an die Brukenthalschülerin Camelia Oprea für ihre Leistungen bei nationalen und internationalen Mathematikwettbewerben.
Ziel des AUAN-Vereines ist es, die Bildung zu fördern. Der Verein unterstützt fleißige Schüler im Alter zwischen 6 und 19 Jahren in Hermannstadt, die aus ungünstigen finanziellen Verhältnissen kommen.
Eine Neuigkeit durch die nun das Programm des Vereins ergänzt wird, ist, dass ab diesem Jahr jährlich einem Jugendlichen aus der Gemeinde Hermannstadt, der sich ausgezeichnet hat, nicht unbedingt nur auf schulischer Ebene, ein Exzellenzpreis verliehen wird. Beim der Vergabe des Exzellenzpreises spielt die soziale Herkunft allerdings keine Rolle. Der Ausgezeichnete solle laut Vizepräsidentin des Vereins Sandrina Crenganis als ein „Vorbild für die AUAN-Nutznießer“ wirken. In diesem Jahr ging der Preis, bestehend aus einer Urkunde sowie einer Goldmedaille mit dem Wappen Kanadas an Camelia Oprea, Zehntklässlerin an der Brukenthalschule. Überreicht wurde der Preis von dem ehemaligen Hermannstädter Helmut Detschelt, Initiator und Stifter des Preises, der sich nach 41 Jahren zum ersten mal wieder in Hermannstadt befand.
Detschelt, der gegenwärtig in Vancouver lebt, erfuhr von dem Verein aus der Online-Ausgabe der Zeitung Sibiu 100%. „Ich war so beeindruckt von der Initiative dieser Gruppe, dass ich die Gruppe angeschrieben habe”, sagte Detschelt, der sich dann anbot den Verein finanziell zu unterstützen. Als Dank wurde er vom Verein zum Ehrenmitglied ernannt. Den Verein gründeten übrigens die Eltern zum Gedenken an ihre nur 26 Jahre alte Tochter Alexandra Nanu, die 2010 plötzlich verstarb.
Aus der selben Quelle erfuhr Detschelt von der Brukenthalschülerin Camelia Oprea, die hier zur „Mathematikerin des Jahres“ gekürt wurde. Über Schuldirektor Gerold Hermann nahm Detschelt Kontakt zu den Eltern und der Schülerin auf. Detschelt wusste, „wie wichtig es ist, dass junge Menschen angespornt werden in ihren Aktivitäten“. Das Angebot Detschelts, die Schülerin finanziell zu unterstützen, sie in die USA zu einem Wettbewerb reisen zu lassen oder ihr einen Computer zu kaufen habe die Famile „freundlich nicht angenommen“. Allerdings entstand daraus eine rege Korrespondenz. „Als der Verein Alexandra Nanu sich dann entschied, sein Profil etwas zu ändern und noch mehr die Exzellenz im Schulwesen zu fördern, entschloss ich mich einen Preis zu stiften in Höhe von 4.500 Lei, eine Medaille, die jetzt jedes Jahr für jemanden vergeben wird“, sagte Detschelt. „Da ich dieses junge Mädchen sehr gut kannte und der Überzeugung bin, dass sie diesen Preis der Exzellenz verdient, habe ich dem Verein vorgeschlagen, dass sie den ersten Preis erhält.“
Die zukünftigen Preisträger sollen dann aber durch offene Gespräche und anhand von Vorschlägen beispielsweise von Journalisten ermittelt werden.
Eine andere Neuigkeit ist nun, dass ab diesem Jahr neben der bisherigen punktuellen materiellen und finanziellen Unterstützung der Verein die Kategorie Stipendium eingeführt hat. Laut Anca Oprean, Vorsitzende des Vereines, gäbe es bereits neun Stipendianten und ab nächstem Jahr sollen noch zwei Stipendianten dazu kommen.
Beim Benefizkonzert am Sonntagabend kümmerte sich der Humanitäre Verein Alexandra Nanu um den organisatorischen Teil, der Verein Become um den künstlerischen Teil wobei es sowohl Leichtmusik, als auch Volksmusik gab. Auf die Bühne traten Panflötenspieler Radu Nechifor, Sebastian Stan, die Dreamcatchers, Maria Cojocaru und als eingeladene Künstler Anca Maria Mărginean und die ganz jungen Luana Prodea und Dominique Simionescu. Simionescu, eröffnete übrigens das Konzert mit dem Lied „Stille Nacht”.
Die Eintrittskarten sollen auch dieses Jahr rasch verkauft worden sein. Ein Ziel sei laut Nechifor, im nächsten Jahr entweder zwei Benefizkonzerte oder ein Benefizkonzert in einem größeren Saal zu organisieren.
Werner FINK
Helmut Detschelt übergibt die Urkunde an Camelia Oprea.
Foto: Fred NUSS