Ausgabe Nr. 2339
>
Sommerkonzert des Hermannstädter Bachchores
„Singen macht Spaß, Singen tut gut, ja, Singen macht munter und Singen macht Mut." So beginnt der Kanon von Uli Führe, den das Publikum zum Abschluss des Sommerkonzerts des Hermannstädter Bachchors am Sonntag in Michelsberg mitsingen durfte. Zum Mitsingen eingeladen hatte der Chorleiter Kurt Philippi, der sich in den Chorraum stellte und den Anwesenden „eine erste Singlektion" erteilte. Humorvoll wie immer.
Es war das zweite Konzert in der Reihe „Michelsberger Spaziergänge", die noch bis Ende August jeden Sonntag in der Micheslberger Dorfkirche stattfindet. Die Kirche war an diesem Sonntag bis auf den letzten Platz besetzt. Ein Beweis dafür, dass sich diese Konzertreihe richtig etabliert hat also bei den Musikliebhabern angekommen ist und angenommen wird.
Allerdings steht auch der Hermannstädter Bachchor immer für ein gediegenes musikalisches Erlebnis. Das konnten auch am Sonntag die Zuhörer genießen. Dabei wechselten sich Wilhelm Schmidts, Kurt und Ursula Philippi beim Dirigieren des Klangkörpers ab. Eingangs führte der Bachchor gemeinsam mit einem Kammerorchester der Hermannstädter Staatsphiharmonie die „Deutsche Messe für Chor, Streicher und Generalbass" von Gottfried Heinrich Stölzel auf, dirigiert von Wilhelm Schmidts, der auch zwei weitere Werke von Gustav Merkel und Max Bruch mit dem Chor einstudiert hatte und aufführte. Sodann durfte das Publikum sich erneut an der Darbietung der Sopranistin Melinda Samson erfreuen, die eine Arie aus dem Oratorium „Die Schöpfung" von Joseph Haydn glasklar und eindrucksvoll vortrug, sowie Philipp Caudellas Motetto für Sopran, konzertante Orgel und Orchester. Unter der Leitung von Kurt Philippi brachte der Bachchor weitere Werke von Hugo Distler, Carl Loewe, Walter Kraft und Max Reger zu Gehör. Beschwingt dirigierte zum Schluss Ursula Philippi den Klangkörper bei der Darbietung eines Spirituals von Marvin Curtis und einer Jazz-Motette von Joseph Michel, die richtig schwungvoll daherkamen.
Die Konzertreihe ist inzwischen international anerkannt. Zum Beweis überbrachte Dietmar Gündisch eine Spende eines Schweizer Ehepaars, das im Vorjahr in Michelsberg zu Besuch war und sich an den „Michelsberger Spaziergängen" erfreut hatte.
Beatrice UNGAR
Foto: Wilhelm Schmidts dirigierte zum Auftakt Stölzels Deutsche Messe für Streicher, Chor und Generalbass.
Foto: Michael HENNING