„Ein Tattoo kann ein Erlebnis sein”

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Ausgabe Nr. 2339
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Beim Transilvania Tattoo Festival waren 60 Tätowierer aus 18 Ländern dabei

  

Blutüberschwemmte Treppen des Gewerkschaftskulturhauses waren auch dieses Jahr beim Transilvania Tattoo Festival nicht im Programm, sondern sogar ein sanfterer Ton bei dieser 5. Auflage des Festivals, denn in Rumänien braucht die Tattoo-Kunst noch Zeit, um Frieden zu schließen. Dabei war auch diese Auflage friedlich, ausgeglichen und unkompliziert.

 

„Ja, wenn das erste Tattoo ein schönes Erlebnis ist, kommen viele Kunden zurück für ein zweites, erzählt die Tätowiererin Andrada Fleacă vom Transilvania Tattoo-Salon in der Heltauergasse, die zusammen mit ihren Kollegen, Ovidiu Popârțan, Vereş Csaba und der Piercerin Maria Florea sich bemühen, nicht nur im eigenen Studio, sondern auch bei diesem Festival das Tätowieren zu einem schönen Erlebnis zu machen. Dabei kommen sie selber an diesen Tagen der Convention weniger zum Arbeiten, und kümmern sich mehr um das Organisatorische.

Andrada war eine der sechs Tätowiererinnen, die bei dieser Convention dabei waren, von insgesamt rund 60 Tätowierer aus 18 Ländern – davon mehrere berühmte Künstler, die auch bei viel größeren Tattoo Conventions dabei sind. Für die Organisatoren ein Beweis, dass Hermannstadt langsam aber sicher in der Szene berühmt wird.

Beim Hermannstädter Festival konnte man sich nicht nur tätowieren lassen, sondern auch Neues bei den Seminaren dazulernen – sowohl über die Kunst an sich, als auch über die Sicherheitsmaßnahmen. Ovidiu Popârțan: „Diese Kunst steckt in Rumänien noch in Kinderschuhen, so kann ich nicht oft genug sagen, wie wichtig es ist, sich in offiziellen Studios tätowieren zu lassen, denn das schlimmste Ergebnis ist nicht nur ein hässliches Tattoo, sondern kann eine lebensbedrohliche Krankheit bedeuten.

Dabei nehmen es die richtigen Tätowierer nicht nur sehr ernst mit der Reinheit, sondern auch ihre Instrumente sind ihnen sehr wichtig. Ovidiu: „Jeder Künstler bringt seine eigene Tätowiermaschine mit, sie wird nicht ausgeliehen und ist von jedem Tätowierer eingestellt. Diese Einstellungen sind wichtig, da auch jeder Künstler anders arbeitet.”

Das hieß aber für die Kunden sehr viel Arbeit, denn vor der Convention wurden auf der Facebook-Seite die Künstler vorgestellt, und da musste man sich entscheiden, von wem man sich ein Tattoo machen lassen soll.

„Wir wollten dieses Jahr eine ganz besondere Auflage anbieten, nicht nur für diejenigen, die ein Tattoo haben wollten, sondern auch für die Besucher und auch unsere Gäste. Und wir möchten, dass in Rumänien langsam auch die Standards in diesem Bereich gehoben werden”, erklärte Andrada, „und wir sind auf dem besten Wege.”

Ruxandra STẶNESCU

 

Foto: Die Künstler waren voll beschäftigt.                     

Foto: Mugur FRẴŢILẴ

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Gesellschaft.