Neue Sprachregelungen

Ausgabe Nr. 2679

Die Zeiten sind definitiv vorbei, als wir noch unbedacht sprechen konnten wie uns der Schnabel gewachsen war. Apropos Schnabel, auch diese Formulierung muss ab sofort unterlassen werden, denn es wäre möglich, dass irgendeine Amsel, Drossel, Fink und Star, ja sogar die ganze Vogelschar sich veräppelt vorkommen könnte, wenn es im Vorbeifliegen einen solchen Sprachfetzen aufschnappte. Dann könnte das arme Tier für den Rest seines Lebens in Depressionen ver-  (und sogar vom Himmel herunter-) fallen. Generell sollten solche oder ähnliche Metaphern aus dem Tierreich vermieden werden, wenn man es sich mit den Tierschützern nicht verderben will. Also, ab jetzt bitte nicht mehr vom „Hundewetter“ sprechen, und man darf sich auch nicht mehr „pudelwohl“ fühlen. Selbst für das, was man bei Vögeln als generell übliche Tätigkeit annimmt, auch dafür sollte man sich lieber eines artneutralen Ausdrucks bedienen; zum Glück hält die Umgangssprache der ungerechterweise weniger gehobenen Bildungsschichten, genügend Alternativen dafür parat.Weiterlesen