Ausgabe Nr. 2914
Zweite Auflage des Demokratie-Gesprächs an der Lenauschule in Temeswar

Bei dem Demokratie-Gespräch mit Konsulin Regina Lochner und ifa-Kulturmanager Philipp Klein. Foto: privat
Demokratie braucht Räume, in denen junge Menschen ihre Fragen, Gedanken und Ideen einbringen können. Solch einen Raum bot die zweite Auflage des Demokratie-Gesprächs an der Lenauschule in Temeswar, organisiert vom Medienverein FunkForum und dem Deutschen Konsulat Temeswar in Kooperation mit dem Institut für Auslandsbeziehungen (ifa). Zwölf Schülerinnen und Schüler diskutierten in drei Runden engagiert mit Konsulin Regina Lochner über politische Themen, die sie persönlich bewegen und umtreiben.
Zum Auftakt der Veranstaltung wählten die Teilnehmenden aus sechs Vorschlägen drei Themenschwerpunkte, die anschließend intensiv diskutiert wurden. Es handelte sich um folgende Themen „Europäische Werte“, „Erstarken rechter Parteien“ und „Vereinte Nationen“.
Mit Offenheit und bemerkenswerter Ernsthaftigkeit setzten sich die Jugendlichen mit den politischen Entwicklungen auseinander, stellten Fragen und äußerten eigene Standpunkte.
Mit ihrem großen Erfahrungsschatz aus jahrzehntelanger Tätigkeit im Zusammenhang mit internationaler Politik brachte Konsulin Regina Lochner für die Jugendlichen neue Gedanken mit ein und ordnete das aktuelle Weltgeschehen in einen verständlichen Rahmen ein.
Zuvor hatten vier Jugendliche, die sich auch bei der Redaktion der Jugendwelle, der Schülerzeitschrift des Nikolaus-Lenau-Gymnasisums, engagieren, sechs mögliche Themenfelder identifiziert, die ihrer Meinung nach auch für ihre Schulkameraden diskussionswürdige Themen sein würden. Darunter gab es auch die Option, das Thema „US-Präsident Trump: 100 Tage im Amt“ zu diskutieren.
Zu allen Themen hatten die Schülerinnen in der Vorbereitung vielfältige Fragen vorbereitet, um diese an Konsulin Regina Lochner, oder auch an andere Lenauschüler zu richten. Als Co-Moderatorinnen führten diese Mädchen durch die drei Gesprächsrunden.
Eindrücklich blieben ergänzende Nachfragen der Schüler zu Absetzbewegungen innerhalb der Europäischen Union, der Funktionsweise des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen (UNO) sowie zu Tendenzen der Verklärung vergangener Regime in Europa und weltweit.
„Wichtig ist, dass man sich bei allen diesen Themen die Mühe macht, sie nicht nur in Form von Zahlen und Fakten zu begreifen, sondern, dass man die Motivation der handelnden Personen zu erfassen versucht – nur so kann man auch aus Geschichte lernen“, schlussfolgerte Konsulin Regina Lochner am Ende der Veranstaltung. Für Konsulin Lochner war es übrigens eine der letzten Veranstaltungen in dieser Funktion. Die Diplomatin nimmt Abschied von Temeswar und ihrem Amtsbezirk.
Für den Medienverein FunkForum hatte ifa-Kulturmanager Philip Klein das Team der Schülerinnen in der Vorbereitung betreut. Klein sagt: „Es freut mich, dass es gelungen ist, interessierte Schüler und Frau Konsulin Lochner in einem niedrigschwelligen Gesprächskontext zusammenzuführen. Ich bin überzeugt, dass die jungen Menschen aus dem Austausch etwas für sich mitnehmen auf ihrem Weg, mündige Bürger in einem demokratischen Europa zu werden.“
Dass mit dem Mitwirken der Jugendlichen im Vorfeld aber auch durch die Wahl der Themen vor Ort im Festsaal ein partizipatives Moment geschaffen wurde, um die Neugier der jungen Menschen an politischen Zusammenhängen aufzugreifen, beschreibt ifa-Kulturmanager Klein als eine Stärke des Gesprächsformats. Mit dem Demokratie-Gespräch setzen das Deutsche Konsulat in Temeswar und das ifa ein Zeichen für aktives Zuhören, gegenseitigen Respekt und schafften ein Angebot für lebendige politische Bildung.
- K.