Offenes Singen und Vernissage am 1. Advent in der Ferula
Ausgabe Nr. 2893
„Ein Gesangbuch lebt, wenn aus ihm gesungen wird. Überall dort, wo seine Lieder erklingen, kommen Glaubenserfahrungen der Gemeinde und des Einzelnen zum Ausdruck. In der Reihe ’50 Lieder für 50 Jahre. Mit dem Evangelischen Gesangbuch durchs Jahr 2024′ legten und legen unterschiedliche Menschen in der Hermannstädter Zeitung ein bewegendes und kenntnisreiches Zeugnis ab, indem sie ihren Blick auf ihr Lied mit uns teilten.” Mit diesen Sätzen schließen die beiden Organisatorinnen Brita Falch Leutert, Kantorin der Evangelischen Kirchengemeinde A. B. Hermannstadt, und Daniela Boltres, Theologiestudentin, die Vorstellung der Ausstellung zum 50. Jubiläum des Evangelischen Gesangbuches ab.
Und sie versprechen: „Die Ausstellung wird in Bild, Text und Ton zu Reflexion und weiterem Gebrauch anregen.”
Das können alle bestätigen, die am Abend des 1. Adventsonntags in der Ferula der Hermannstädter evangelischen Stadtpfarrkirche dabei gewesen sind. Zunächst gab es ein Offenes Singen, bei dem zwischen den Liedern Daniela Boltres, Brita Falch-Leutert, Jürg Leutert, Brunhilde Böhls, Elfriede Dörr, Kilian Dörr je ein Lied aus dem Gesangbuch vorstellten, dann ging es auf die Empore. Hier ist die Ausstellung zu besichtigen, wobei es für alle Tafeln auch QR-Codes gibt, anhand derer Interessierte mehr zu den Liedern oder insgesamt zu der Geschichte des Gesangbuches der EKR erfahren können.
Die Organisatorinnen stellten diese Geschichte wie folgt vor: „Im Jahr 1974 beauftragte die 50. Landeskirchenversammlung der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien das Landeskonsistorium, ein neues Gesangbuch herauszubringen. Dafür leistete im Vorfeld ein Ausschuss unter Leitung des Bischofsvikars Dr. Hermann Binder umfangreiche Vorarbeiten. Pfarrer Heinz Galter übernahm die weitere Koordination der Herausgabe.
Als Auswahlkriterien für die Lieder galten neben ihrer Beliebtheit in den Gemeinden die Gottesdienstliche Eignung. Die Gebete sollten den „gegenwärtigen Bedürfnissen“ entsprechen.
Die Druckvorlage gelangte auf abenteuerlichem Weg zur Druckerei der Württembergischen Bibelanstalt in Stuttgart, wo das Gesangbuch gesetzt wurde. Der eigentliche Druck erfolgte in Hermannstadt. Unter dem Titel „Gesangbuch der Evangelischen Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in der Sozialistischen Republik Rumänien“ konnte ab 1978 das neue Gesangbuch in den Kirchengemeinden eingeführt werden.”
Richtlinien dazu hatte Pfarrer Heinz Galter verfasst, dessen Gesangbücher-Sammlung im Teutsch-Haus aufbewahrt wird. Einige Exemplare sind in der Ausstellung zu sehen, die bis zum 2. Februar 2025 zu besichtigen ist.
B. U.