20 Jahre Continental in Hermannstadt gefeiert
Ausgabe Nr. 2871
Vergangenen Donnerstag, dem 20. Juni, feierte der größte Arbeitgeber der Stadt, das in der Automobilbranche agierende Unternehmen Continental, 20 Jahre seit dem Bestehen der Niederlassung in Hermannstadt. Zugleich wurde der erste Spatenstich für ein siebtes Produktionsmodul gefeiert, wobei eine Investition von über 45 Millionen Euro geplant ist, durch die die Gesamtnutzfläche des Standortes um 36 Prozent erweitert wird. Außerdem geht die Unterstützung der lokalen Gemeinschaft weiter durch die Initiative „20 Jahre, 20 gute Taten”. Bei der Feier dabei waren Vertreter von lokalen Behörden, Geschäftspartnern und Bildungseinrichtungen sowie globale und lokale Führungskräfte von Continental.
„Wenn wir über Hermannstadt als den Standort sprechen, an dem man sein sollte, denken wir wirklich an die Menschen. Und warum? Warum die Menschen? Weil das, wo wir heute sind, ohne die Menschen, nicht hätte erreicht werden können“, sagte Sonok Rivetto, die gegenwärtige Geschäftsführerin des Hermannstädter Standortes von Continental. „Und deshalb möchten wir weiterhin der Ort für Hermannstadt sein, der Ort, an dem auch unsere Mitarbeiter sein möchten.“
Und wer könnte sich schon Hermannstadt ohne Continental vorstellen? „Wir haben alle eine Rolle in Hermannstadt“, sagte Hermannstadts Bürgermeisterin Astrid Fodor. „Ja, und wir sind alle Teil eines Systems, das die Stadt wachsen lässt. In dieser Logik lässt Continental seit 20 Jahren das Wachstum vorantreiben, und es ist bemerkenswert, inwieweit das Unternehmen ein Teil der Stadt geworden ist.“ Continental sei eine „kleine Stadt in der Stadt geworden“, betonte Bürgermeisterin Fodor.
Man fragt sich was in 20 Jahren erreicht wurde? Aus einer anfänglichen Produktionslinie wurden inzwischen 70 Produktionslinien, das Produktionsvolumen wurde von 500.000 auf über 40 Millionen für die Automotive-Branche produzierte elektronische Steuergeräte pro Jahr gesteigert und 1 Milliarde Euro Umsatz erreicht. Zu dem ursprünglichen Forschungszentrum kamen 3 Forschungs- und Entwicklungsgebäude hinzu. Desgleichen wurde die Mitarbeiterzahl von 30 Mitarbeitern auf gut über 4.000 gesteigert.
Die Erweiterungen werden auch gegenwärtig fortgesetzt. Das geplante Modul 7 wird eine Fläche von über 15.000 Quadratmeter haben. Davon sind 6.500 Quadratmeter für den Produktionsbereich vorgesehen, während der Rest für den Logistikbereich, Büroflächen sowie andere zusätzliche Räume genutzt wird, die alle mit den notwendigen Ausrüstungen ausgestattet sind. Die Erweiterung umfasst auch ein neues Gebäude für die Kantine des Standortes. Die Fertigstellung des neuen Produktionsmoduls ist für Ende des nächsten Jahres geplant. Der Produktionsbeginn ist für das Frühjahr 2026 vorgesehen. Ein Teil der Investition in Höhe von 45 Millionen Euro wird übrigens aus staatlichen Mitteln gedeckt.
Im neuen Modul werden Ingenieure, Techniker und Bediener gemeinsam an der Produktion von intelligenten Systemen für autonomes Fahren, Konnektivitätssystemen und anderen Mobilitätslösungen für Automobilkunden weltweit arbeiten, und das alles in einer modernen Fabrik mit hochmodernen Technologien und intelligenten Prozessen der Industrie 4.0.
Die Partnerschaften mit dem Bildungssektor spielen bei Continental in Hermannstadt eine wesentliche Rolle. Was die Universitäten betrifft, gibt es strategische Partnerschaften mit der „Lucian Blaga“-Universität, der Universität aus Craiova sowie Kooperationen mit den Universitäten in Klausenburg, Neumarkt, Karlsburg und Pitești. Zudem setzt Continental Sibiu mit über 150 Schülern, in den Continental-Klassen an dem Technologischen Lyzeum „Independența“, am Technischen Kolleg „Energetic” und an dem Technologischen Lyzeum „Avram Iancu“, wo neulich ebenfalls eine Continental-Klasse geschaffen wird, die Erfolgsgeschichte der dualen Ausbildung im Kreis fort.
Anlässlich des 20. Jubiläums wird nun auch ein „Corporate Social Responsibility”-Programm gestartet unter dem Namen „20 Jahre, 20 gute Taten” und umfasst 20 soziale, ökologische, gesundheitliche oder kulturelle Initiativen, durch die man lokale NGOs, Institutionen und die gesamte Gemeinschaft unterstützen möchte.
Was die Mitarbeiter betrifft, gibt es übrigens auch solche die seit Anfang an, seit 20 Jahren, mit Leidenschaft dabei sind. Einer von ihnen ist Laurențiu Țerbea, Leiter der Forschung- und Entwicklungsabteilung Software. „In 20 Jahren war und ist meine Karriere eine wahre Reise, die mich durch verschiedene Rollen, diverse Verantwortlichkeiten und unvergessliche Erfahrungen geführt hat, jede mit ihren eigenen Herausforderungen”, sagte Țerbea.
Gegenwärtig soll man übrigens vor schwierigen Zeiten stehen. „Der Automobilsektor durchläuft derzeit eine massive Transformation. Diese Veränderungsperiode bringt sowohl erhebliche Herausforderungen als auch bemerkenswerte Chancen mit sich, um unseren anhaltenden Erfolg zu sichern”, sagte Philipp von Hirschheydt, Mitglied der Geschäftsleitung, Vorstandsvorsitzender des Automotive Boards der Continental AG. „Wir müssen agil, innovativ und vorausschauend sein. Unser Ziel ist es, die langfristige Wettbewerbsfähigkeit auf dem Automobilmarkt zu erhalten und unsere führende Position zu sichern.”
Continental entwickelt wegweisende Technologien und Dienstleistungen für nachhaltige und vernetzte Mobilität. Gegründet im Jahr 1871, bietet das Technologieunternehmen sichere, effiziente, intelligente und erschwingliche Lösungen für Fahrzeuge, Verkehr und Transport. Im Jahr 2023 erwirtschaftete Continental einen Umsatz von 41,4 Milliarden Euro und beschäftigt derzeit etwa 200.000 Mitarbeiter in 56 Ländern und Märkten. Die Niederlassung in Hermannstadt soll übrigens in Bezug auf den Umsatz zu den Top Fünf Continental-Niederlassungen gehören .
Von 1999 bis 2023 investierte Continental über 2,3 Milliarden Euro in seine Aktivitäten in Rumänien wobei alle drei Konzernbereiche hier vertreten sind. Das Unternehmen betreibt fünf Produktionsstätten und vier Forschungs- und Entwicklungszentren in den Städten Temeswar, Hermannstadt, Großkarol und Jassy. Continental unterhält ein Reifenvertriebszentrum in Bukarest. Bis Ende 2023 beschäftigte das Unternehmen in Rumänien über 20.300 Mitarbeiter, von denen mehr als ein Drittel Ingenieure sind.
Werner FINK