Gespräch mit Finn Gutzeit, einem Freiwilligen aus Roxheim
Ausgabe Nr. 2869

Finn Gutzeit an seinem Lieblingsplatz – das Büro draußen auf der Grünfläche vor dem Pfarramt
Finn Gutzeit sitzt an seinem Lieblingsplatz draußen auf der Grünfläche vor dem Pfarramt. Hierhin wird nämlich seit der Corona-Zeit das Büro bei gutem Wetter immer mal wieder ausgelagert, so dass so manche Besprechung draußen stattfindet. Finn, der aus Roxheim in Deutschland kommt, macht seit Mitte August 2023 ein Freiwilliges Soziales Jahr in der evangelischen Margarethengemeinde in Mediasch. Hier bringt sich der Zwanzigjährige in unterschiedlichen Bereichen ein. Während er darauf wartete, dass noch Details des Gemeindefestes an Pfingstsonntag geplant werden, führte Moni S c h n e i d e r-M i l d mit Finn Gutzeit folgendes Gespräch:
Wie kam es, dass du dich für ein Freiwilliges Soziales Jahr entschieden hast? Und wie ist deine Entscheidung auf Mediasch gefallen?
Im Mai 2022 war ich das erste Mal in Rumänien, genauer in Hermannstadt, mit einem Erasmus-Schüleraustausch gemeinsam mit der Brukenthalschule. Das war mein erster Kontakt nach Siebenbürgen. Als das Abitur näherkam, hatte ich noch keinen direkten Studienwunsch oder Plan, also habe ich mich für ein Auslandsjahr entschieden. Mir war klar, dass ich wieder nach Rumänien möchte und habe deswegen online nach Angeboten gesucht, die Einsatzstellen in der Region anbieten. Fündig geworden bin ich beim „FÖF“ (Freiwilliger ökumenischer Friedensdienst), einer Organisation der Landeskirche Baden.
Was sind deine Aufgaben in der Mediascher Kirchengemeinde?
Meistens bin ich mit der Vorbereitung und Durchführung von regelmäßigen Veranstaltungen wie Frauentreffen, Jugendstunde, Jungschar, Kindertreffen, etc. beschäftigt. Aber auch christliche Feiertage wie Weihnachten, Ostern oder das Gemeindefest an Pfingsten brauchen viel Vorbereitung, an der ich beteiligt bin. Dazu bin ich einmal in der Woche in der Kirche und gebe interessierten Touristen Führungen. Übernommen habe ich das Streamen des Sonntagsgottesdienstes auf dem YouTube-Kanal der Kirchengemeinde Mediasch. Ich versuche auch regelmäßig die Senioren der Gemeinde besuchen zu gehen, je nachdem, wer Lust darauf hat.
Hast du Lieblingsaufgaben?
An der Arbeit mit Jugendlichen habe ich viel Spaß. Auch das Streamen macht mir Freude, da das grade mein kleines Projekt ist, für welches ich mir wünsche, dass es weitergeführt wird, nachdem ich weg bin.
Was empfindest du als besonders herausfordernd?
Die Arbeit mit Kindern fordert mich etwas heraus, es ist schön auch mit einer so jungen Gruppe etwas zu machen, aber es fällt mir weniger leicht als die Arbeit mit Jugendlichen, an deren Alter ich noch näher dran bin.
Gibt es etwas, was dir besonders am Herzen liegt? Etwas, das du aus dieser Zeit mitnimmst?
Mir bleibt sicherlich im Gedächtnis, wie schön und wichtig Gemeinde und Gemeinschaft ist. Kirche als Ort zum Zusammenkommen und etwas gemeinsam zu erreichen und zu erleben. Es ist sehr schön, alles das hier in Mediasch erleben zu dürfen. Für mich persönlich nehme ich mit, wie gerne ich Neues kennenlerne und wie es mich erfüllt. Ich bin sehr dankbar für alle neuen Freundschaften, die ich hier gefunden habe und mit denen ich hoffentlich noch viele Jahre weiter den Kontakt halten kann.
Im August endet dein Freiwilliges Soziales Jahr hier in Mediasch – wie geht es dann für dich weiter?
Wie es weitergeht, ist bei mir noch nicht ganz sicher. Ich möchte etwas in die wirtschaftliche Richtung studieren. Es ist nur noch nicht ganz sicher, ob ich wieder zurück nach Deutschland gehe oder ob ich erstmal in Klausenburg beginne zu studieren.
Vielen Dank für das Interview, und alles Gute für dich!