Freude am Tanzen und Singen

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Beim Marienball des Demokratischen Forums der Deutschen in Hermannstadt

Ausgabe Nr. 2804

Marienball 2023: Beim traditionellen Marienball, den das Demokratische Forum der Deutschen in Hermannstadt (DFDH) in diesem Jahr am Freitag im Gemeindesaal in Neppendorf veranstaltet hat, kamen alle rund 300 Anwesenden voll auf ihre Rechnung. Unser Bild: Mit gutem Beispiel voran gingen auf dem Tanzparkett der DFDH-Vorsitzende Gabriel  Tischer und seine Gattin Andra Tischer (im Vordergrund).                                  Foto: Dragoș DUMITRU

Eigentlich sollte die Teilnehmerliste bei Anmeldung Nummer 200 geschlossen werden. Gekommen sind dann doch wieder rund 300 Tanzlustige aller Altersklassen zum traditionellen Marienball des Demokratischen Forums der Deutschen in Hermannstadt (DFDH), der am 3. Februar im Neppendorfer Gemeindesaal stattgefunden hat. Wie schon beim Katharinenball, der letztes Jahr am Stichtag, dem 25. November ebenda stattgefunden hatte, bewies die zahlreiche Teilnahme, dass die Menschen Freude am Tanzen und Singen haben.

 

Erstmals in seinem Amt als DFDH-Vorsitzender dabei war Kreisrat Gabriel Tischer, der zum Auftakt des Festes die Anwesenden herzlich begrüßte und feststellte, wie wichtig Gemeinschaftspflege ist, über die Stadtgrenzen hinaus, denn gekommen waren auch Sing- und Tanzlustige aus anderen Ortschaften und sogar aus dem Ausland. Tischer ging gemeinsam mit seiner Gattin Andra Tischer auch mit gutem Beispiel voran auf dem Tanzparkett, das praktisch bis 2 Uhr nachts gehörig genutzt wurde.

Zum Tanz aufgespielt hat das beliebte Trio Saxones plus (v. l. n. r.): Adrian Pamfilie (Keyboard), Alfred Dahinten (Gesang), Alexandra Pamfilie (Gesang), Dietrich Galter (E-Gitarre) und Wolfgang Schüller (Schlagzeug). Fotos: Dragoș DUMITRU

Vor 30 Jahren hatten Tanzlustige von überall die Gelegenheit, sogar an mindestens zwei Marienbällen im Kreis Hermannstadt teilzunehmen. 1993 gab es nämlich am 30. Januar eine Nostalgiefahrt mit dem von einer Dampflok  gezogenen Sonderzug zum Marienball in Großpold und am 7. Februar einen Marienball im Spiegelsaal des Demokratischen Forums der Deutschen in Hermannstadt. Gemeinsam war den beiden Veranstaltungen, dass die Neppendorfer Blaskapelle zum Tanz aufspielte.

Der von Sara Konnerth gegründete Volksliederchor für Jung und Alt brachte unter der Leitung von Rodica Marcovici und zur Gitarre begleitet von Dietrich Galter vier Lieder zu Gehör.

Beim Marienball am 3. Februar 2023 spielte die Band Trio Saxones plus zum Tanz auf, aber als erster Programmpunkt gab es ein Minikonzert. Hoffnungsvoll ließ der Volksliederchor für Jung und Alt zuerst Grete Lienert-Zultners ,,Gangeliedchen“ (Jungenliedchen) erklingen: ,,Det Frähjohr kit än de Wegden,/ na zäh mer Flircher schnegden…“ (Das Frühjahr kommt in die Weiden/nun gehn wir Flöten schneiden…). Es folgte ein Lied in der Mundart der Landler, in dem es u. a. um die typischen Landler Krapfen geht: ,,Mei Muada pacht Krapfeln so kluani, dei is i am liabsten aluani puda Nocht, jo wal i org bin af si“ (Meine Mutter backt Krapfen so klein, die ess ich am liebsten allein in der Nacht, ja weil ich sie arg liebe). Aus der rumänischen Folklore ausgewählt hatten die Sängerinnen und Sänger das bekannte rumänische Volkslied ,,De-ar fi mândra-n deal la cruce“.

Die Volkstanzgruppe des Hermannstädter Jugendforums unter der Leitung von Sebastian Arion begeisterte mit flotten siebenbürgisch-sächsischen Volkstänzen.

Das aus Schweden stammende Tanzlied, das seit 1908 in der deutschen Fassung als ,,Zum Tanze da geht ein Mädel“ (,,Och flickan hon gar i dansen“) bekannt ist, leitete sozusagen über zu dem Auftritt der siebenbürgisch-sächsischen Volkstanzgruppe des Hermannstädter Jugendforums. Der Auftritt endete wie immer mit einem Offenen Tanzen, bei dem die Mitglieder der Tanzgruppe die Anwesenden zum Tanz aufforderten. Das war eigentlich gar nicht nötig, muss man ehrlicherweise feststellen, denn alle Anwesenden hatten eine unbändige Tanzlust mitgebracht.

Gestärkt mit einem guten Abendessen vom warmen Buffet ging es aufs Tanzparkett, auf dem zeitweise kaum Platz war. Auch mussten einige Tische auf die Bühne hinter die Band gestellt werden, damit auch alle Anwesenden einen Sitzplatz zur Verfügung hatten.

Vielleicht war die Tanzwut so groß, weil es noch lange hin ist bis zum nächsten Ball, den das DFDH organisieren wird…                     B. U.

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Gesellschaft.