Das DSD, ein „Glückssyndrom”

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Dritter Schülerwettbewerb hat vor kurzem in Mediasch stattgefunden
Ausgabe Nr. 2498
schuelerwettbewerb

Eine Reihe von schlagerartigen selbstentworfenen DSD-Liedern” wurden vergangenen Dienstagabend in Mediasch im Rahmen des Schülerwettbewerbs von Schülern vorgestellt. Der Wettbewerb wurde nun schon zum dritten Mal, gemeinsam mit dem alljährlichen Lehrerseminar durch die von der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) zur Verfügung gestellten Mitteln von den drei Deutsch-Fachberatern in Rumänien veranstaltet. Den Schülerwettbewerb gewannen dieses Jahr mit ihrem DSD-Song” Delia Tronciu und Milena Teleucă von dem Mihail Kogălniceanu Lyzeum aus Chișinău/Republik Moldova.

 

„Oh… Deutsch’ Sprachdiplom, oh… bringt uns Glückssyndrom, Oh… DSD ist eine Möglichkeit für ein Leben, Leben mit Lustigkeit… Wir wollen DSD bestehen und das ganze Deutschland sehen”, diese und ähnliche Verse hallten noch lange Zeit nach der Veranstaltung den Anwesenden in den Ohren, nachdem die Schüler ihre selbstkreierten Lieder zum Deutschen Sprachdiplom (DSD) im Schullerhaus in Mediasch vor dem aus etwa 37 Lehrerinnen und Lehrern bestehenden Publikum, das zugleich als Jury fungierte, vorgesungen hatten.

Schade, dass man die Musik schwer mit Worten wiedergeben kann. Die oben zitierten Verse und die Musik dazu stammten von den beiden Gewinnerinnen des diesjährigen Wettbewerbs, die sich zugleich auf ihren Gitarren gekonnt begleiteten. Die Lehrer waren sich scheinbar einig: Delia und Milena seien „besonders musikalisch talentiert”. Aus Chișinău mitgekommen war übrigens auch ihre Lehrerin Angela Cecelnițchi.

Die eigenartig scherzhafte Moderation, über die die Anwesenden herzlich lachen mussten, hatte Christian Lichtenberg aus München übernommen. Lichtenberg unterrichtet gegenwärtig in Oberwischau/Vișeu de Sus und wird offensichtlich nicht umsonst von seinen Kollegen als „unser” Herr Lichtenberg bezeichnet.

„Wir wollten einmal etwas Anderes machen”, sagte Birgit van der Leeden, Deutsch-Fachberaterin für die Region Siebenbürgen, zum Thema des Wettbewerbes in diesem Jahr. „Wir hatten schon das Thema ‚Heimat im Spiegel des demografischen Wandels‘ vor zwei Jahren, letztes Jahr hatten wir den ‚Reiseführer unterschiedlicher Minderheiten in Rumänien‘. Dieses Mal entschieden wir uns für ein kreatives, musikalisches Thema.“

Obwohl sich die Anwesenden von den Ergebnissen der Schüler richtig verzaubert fühlten, wirkte scheinbar dieses Thema auf viele andere Schüler eher abgeschreckend, denn es beteiligten sich viel weniger Schüler als im vergangenen Jahr. Die aus Deutschland entsandte Deutschlehrerin Anette Frings soll an der Brukenthalschule in Hermannstadt auch keine am Wettbewerb interessierten Schüler gefunden haben.

Auf jeden Fall hatten die Schüler aus Chișinău, Klausenburg, Kronstadt und Sathmar und einer fünften Schülergruppe, die nicht dabei sein konnte, ihren Beitrag im Vorfeld aber eingereicht hatte, viel Spaß dabei. „Die Jungs und Mädels waren den gesamten Tag am Singen, sind sehr musikalisch und haben Pop-Songs aus verschiedenen Jahrzehnten gesungen“, bemerkte Mathias Heinrich. „Es hat uns sehr viel Spaß gemacht, anfangs waren wir nicht so ganz sicher, ob wir teilnehmen wollen, wir haben dann aber immer mehr Zeit in das Projekt investiert, und das Ergebnis haben Sie gesehen“, sagte ein stolzer Schüler aus Kronstadt.

Spaß hatten sowohl Schüler als Lehrer beim Ausflug nach Meschen, wo u. a. die Biofarm von Willy Schuster besichtigt wurde.

Das Lehrerseminar war übrigens die sich alljährlich wiederholende Einführungsveranstaltung, wo es um Termine, neue Regelungen, Vorstellungen von Projekten, Entwicklungen zum Deutschen Sprachdiplom geht. Neu dabei ist ab diesem Jahr der Deutsch-Fachberater Fabrice Liesegang in Bukarest, der nun für Ostrumänien und der Republik Moldau zuständig ist.

Weiterhin ist Fachschaftsberater Szabolcs Carol auch erst ab August hinzugekommen. Szabolcs Carol wird nun in Kronstadt an der Honterusschule und an dem „Dr. Ioan Meșotă”-Lyzeum sowie in Fogarasch an dem Doamna Stanca-Lyzeum tätig sein. Szabolcs Carol ist mit 10 Jahren mit seinen Eltern aus Temeswar nach Deutschland ausgewandert, wo er 26 Jahre verbrachte. Nach sechsjähriger Tätigkeit als Lehrer, entschied er sich, in den Auslandsdienst zu wechseln und bewarb sich für eine Stelle. „Ich habe nicht gedacht, dass ich in Kronstadt lande, aber das ist so gekommen und ich freu mich total auf meine Arbeit“, sagte Carol.

Werner FINK

 

Delia Tronciu (links) und Milena Teleucă (rechts) von dem Mihail Kogălniceanu Lyzeum aus Chișinău/Republik Moldova überzeugten die Jury mit ihrem DSD-Song“.                                         Foto: der Verfasser

 

 

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe.