21. Auflage des Carl Filtsch-Festivals mit zwei Neuheiten
Ausgabe Nr. 2489
Bei allen bisher stattgefundenen 21 Auflagen sei die Qualität der Darbietungen der Nachwuchspianisten aus aller Welt (bisher insgesamt 40 Länder) hoch gewesen, stellte Jurypräsident Csiky Boldizsár bei der Preisträger-Gala des 21. Carl Filtsch-Klavier- und Komposition-Wettbewerbfestivals fest, die am Sonntag im Thaliasaal bei vollem Saal stattgefunden hat. Überschattet war diese Auflage von zwei Todesfällen: Einer der Initiatoren und Hauptorganisatoren, der Hermannstädter Musiker Peter Szaunig , war am am 28. August 2015 gestorben, während des Festivals in diesem Jahr starb plötzlich Maria Irimie (54), die langjährige Mitarbeiterin der Hermannstädter Staatsphilharmonie, die bei der Organisation immer hilfreich mitgemacht hatte.
Dementsprechend bat Philharmonie-Direktor Ioan Bojin alle Anwesenden, vor Beginn der Gala eine Gedenkminute für die beiden treuen Mitarbeiter zu halten.
Bewundernswert war auch die Tatsache, dass der frühere Jurypräsident, der Mitinitiator und Mitstreiter von Szaunig, Walter Krafft vom Musikseminar München, die Reise nach Hermannstadt trotz sehr angeschlagener Gesundheit auf sich genommen hatte, um dabei zu sein. Krafft wurde unterdessen zum Ehrenpräsidenten der Veranstaltung gekürt.
Erstmals wurde bei dieser Auflage der Peter Szaunig-Preis verliehen, als Stiftung der Heimatgemeinschaft der Deutschen aus Hermannstadt (HDH). Die Kriterien für die Vergabe des mit 350 Euro dotierten Peter Szaunig-Preises seien laut HDH-Vorsitzenden Dagmar Zink „außergewöhnliche Musikalität, originelle empathiehafte Interpretation, die Gabe des Pianisten, Gefühle und Intuition auf die Zuhörer zu übertragen“. Diesen Kriterien entsprach der polnische Pianist Szczepan Konczal.
Bei der ebenfalls erstmalig erfolgten Online-Abstimmung – der gesamte Wettbewerb wurde gefilmt und im Internet direkt übertragen – habe man bis Sonntag 32.000 Besucher gezählt. Das Carl Filtsch-Festival ist also in der Internet-Gemeinschaft angekommen. Den Publikumspreis erhielt der Hermannstädter Nachwuchspianist Raul Ioan Mordasan, der in der Kategorie B auch eine Belobigung erzielte und als bester Hermannstädter Teilnehmer auch den Preis des Rotary Cibinium-Clubs entgegen nehmen durfte. Besonders glücklich darüber war seine Klavierlehrerin Emese Kálmán.
Erfreulich wäre es, wenn in dem Publikum sowohl bei den offenen Vorspielen der Teilnehmenden als auch bei den Abend für Abend stattgefundenen Konzerten sowie bei der Gala kein einziger Schüler und keine einzige Schülerin der Hermannstädter Kunstschule abwesend sein würde, der oder die Klavierunterricht nimmt.
Beatrice UNGAR
38 Nachwuchspianisten aus 12 Ländern nahmen an der 21. Auflage des Carl Filtsch-Klavier- und Kompositionswettbewerb-Festival teil, das vom 4. bis 10. Juli im Thaliasaal in Hermannstadt über die Bühne gegangen ist. Unser Bild: Einige der Preisträger, die bei der Gala am Sonntag konzertierten stellten sich nach dem gelungenen Abend zum Gruppenbild auf, unter dem Banner mit dem Porträt des siebenbürgischen „Wunderkindes“ Carl Filtsch (rechts oben).
Foto: Fred NUSS
Den Peter Szaunig-Preis nahm der polnische Pianist Szczepan Konczal (31), von Dagmar Zink (rechts außen) entgegen. Erstmals dabei war ein Nachfahre von Carl Filtsch, Frank Filtsch (2. v. r.), mit seiner Lebensgefährtin Ingrid Henzler (3. v. r.), beide Schriftsteller. Fotos: Fred NUSS