Streiflichter vom Internationalen Tag der Roma in Hermannstadt
Ausgabe Nr. 2476
Zwei Welten dort, zwei Veranstaltungen hier. Während in Bukarest Hassparolen an dem von den Roma aufgestellten Festzelt angebracht wurden – u. a. war da zu lesen: „Moarte țiganilorˮ („Tod den Zigeunern“) -, gab es in Hermannstadt keinerlei Ausschreitungen. Allerdings war es für Außenstehende befremdlich zu beobachten, dass zum Internationalen Tag der Roma zwei Parallelveranstaltungen angeboten wurden.
Ausschlaggebend dabei war, dass alles friedlich ablief. Die Roma von der „Ion Cioabă“-Stiftung und dem Christlichen Roma-Zentrum, allen voran der „Roma-König“ und Pfingstlerpastor Dorin Cioabă, marschierten wie jedes Jahr durch die Stadt und warfen in Erinnerung an die Opfer des Holocaust Blumen in den Zibin. Nach einem kurzen Empfang im Rathaus durch die Bürgermeisterin ad interim Astrid Fodor, begaben sich die Teilnehmer in den Spiegelsaal im Haus des Deutschen Forums, wo sie an einer Tagung zum Thema Holocaust teilnahmen.
Auf dem Großen Ring hatte die Hermannstädter Filiale der Roma-Partei (Partida Romilor) von Freitag bis Sonntag einen bunten Markt organisiert. Auf der Bühne traten Roma-Gruppen auf, allen voran von der Elijah-Sozialstiftung Holzmengen.
Beatrice UNGAR
Bürgermeisterin ad interim Astrid Fodor (8. v. r.) mit den Vertretern der Roma – darunter die Autorin Luminița Mihai Cioabă (2. v. l.) und der „internationale Roma-König“ Dorin Cioabă (9. v. r.) im Foyer des Rathauses. Ebenfalls vertreten waren die Schulbehörde, die Polizei und die Präfektur.
Foto: Fred NUSS