Musikalische Zeitreise durch Jahrhunderte

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Ausgabe Nr. 2437
 

Hermannstädter Bachchor konzertierte in der evangelischen Stadtpfarrkirche

 

Seinen Einstand als Nachfolger von Kurt Philippi an der Leitung des Hermannstädter Bachchores hatte Musikwart Jürg Leutert am Sonntag Laetare im Gottesdienst in der Johanniskirche in Hermannstadt gegeben mit der Aufführung des Dictums zu Laetare von Johannes Knall. Am 24. Juni, im Rahmen der Orgelsommer-Konzertreihe in der evangelischen Stadtpfarrkirche, dirigierte Jürg Leutert den Hermannstädter Bachchor nun schon zum zweiten Mal bei einem öffentlichen Auftritt.

 

Schon auf den ersten Blick konnten die Zuhörer erkennen, dass der Klangkörper der evangelischen Kirchengemeinde A. B. Hermannstadt etwas geschrumpft ist und dass vor allem Männerstimmen fehlen.

Das Konzert war das fünfte in der Reihe, nach Orgelkonzerten mit Jürg Leutert, Victor Rădulescu und einem Auftritt des Altensteiger Vokalensembles, bei dem auch die Stadtkantorin und Organistin Brita Falch-Leutert die Orgel spielte.

Die Sängerinnen und Sänger hatten offensichtlich Freude an dem abwechslungsreichen Programm, das geradezu eine musikalische Zeitreise darstellte. Diese führte aus dem 15.-16. Jahrhundert – mit Werken von Leonhard Kleber (Praeambulum für Orgel, gespielt von Brita Falch-Leutert) und Paul Hofhaimer (Carmen für Orgel) – über das von Ludovica Viadana (In dir ist Freude, für zwei Orgeln) vertretene 17. Jahrhundert mit Michael Haydns Alleluja aus „Resurrectionis" und Mozarts Kanon für drei vierstimmige Chöre „Lobsinget Gott" in das 18. Jahrhundert, um mit Werken von Theodor Dubois (Toccata für Orgel) und César Auguste Franck (Psalm 150: Halleluja) ins 19. Jahrhundert überzuleiten. Schließlich kamen auch Werke von Komponisten aus dem 20. Jahrhundert zu Gehör, die frisch und überraschend klangen. Beschwingt ertönten zwei Spirituals, arrangiert von Beat Schäfer („Kumbaya My Lord" und „Thank You Lord"), dazu eine Chorfassung von Tilman Jäger des Chorals „In dir ist Freude". Besonders erfrischend klang Harald Haugaards „Passport Ljubljana". Zum Abschluss gab es ein „Dona nobis pacem" und begeisterten Applaus.            B. U.

 

Am 24. Juni trat der etwas geschrumpfte Hermannstädter Bachchor nach drei Jahren erstmals wieder in der evangelischen Stadtpfarrkirche auf.

                                                                                                        Foto: Fred NUSS

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Gesellschaft, Kirche.