Eine Oase der Gemütlichkeit

Teile diesen Artikel

Ausgabe Nr. 2335
 >

Das Festival Huet.Urban feierte seine dritte Auflage im Grünen

 

Wenn die Autos vom Huetplatz wie durch Geisterhand von einem Tag auf den anderen verschwinden, kann das nur eines heißen: Huet.Urban beginnt. Dort wo sonst luftverpestende Autos parken, entstand eine kleine Oase der Ruhe und Gemütlichkeit. Ein saftiger Rasen wurde ausgebreitet, auf dem man mit Picknickdecke relaxen konnte.

 Am kleinen Holztisch nebenan gab es kleine Körbe mit Leckerbissen von Biocoop, dazu eine kleine Decke. Am Samstag wurde mitten in der Altstadt gepicknickt.

Die dritte Auflage des Festivals Huet.Urban fand in diesem Jahr am 1. und 2. Juni unter dem Motto „Green and Smart“ statt. Ziel des Festivals ist es, auf diesen geschichtsträchtigen Platz aufmerksam zu machen. Sei es durch Verkaufsstände, Handwerker, die ihr Können live unter Beweis stellen oder durch Konzerte und Theatervorstellungen.

Pünktlich zum Weltkindertag überlegten sich die Organisatoren von der Stiftung „Heritas“ unzählige Veranstaltungen für Kinder. An fast allen Bastelständen konnte man beschäftigte Kinder sehen. Auf Holzplättchen einen Teddybären ausmalen oder Vogelhäuschen bunt anmalen, machte den Kindern großen Spaß. Für die ausführlich durchdachten Kunstinstallationen, die im Vorfeld des Festivals bei einem von den Organisatoren ausgelobten Wettbewerb entstanden sind, fanden die Kinder sofort Gebrauch: das Holzhäuschen wurde als Leiter erklommen, die pyramidenförmigen Holzgestelle dienten als Rutsche und die Würfelstühle als Absprungbrett. Die drei Sitzbänke die man um einen Baum drehen konnte, hatten auch großen Erfolg. Weniger bestaunt wurden die Lampions, die an einem Baum hingen und mithilfe eines Fahrrads betrieben wurden. Das lag vielleicht auch daran, dass man nur nachts etwas erkennen konnte.

Zum Programm für Kinder trugen auch die Schauspieler des Gong Kinder- und Jugendtheaters bei, indem sie das Stück „Greierele aproape faimos“ auf der Bühne im Hof der Brukenthalschule aufführte. Auf der gleichen Bühne musizierten Schüler der Brukenthalschule etwas später. Einen sehr informativen Vortrag über die Wappen aus der Ferula der evangelischen Kirche hielt Constantin Ittu im Rahmen der von AIOS organisierten „Hermannstädter Abende“ im Café Wien. Der erste Abend endete mit den Konzerten der Bukarester Indie-Rock-Bands „The Amsterdams“ und „The Mono Jacks“.

An beiden Tagen führten die sechs Jungs der Gruppe „Parkours Oradea“ spektakuläre Akrobatikbewegungen vor, die viele Hermannstädter Zuschauer ins Staunen versetzten.

Am Sonntag legten sich die Damen ins Zeug. Beim Skirt Bike war der Rock obligatorisch. Und das Fahrrad natürlich auch. Je bunter und geschmückter das Gefährt, desto bewunderter. Ein Fahrrad zog besonders die Blicke auf sich, denn es war von vorne bis hinten mit Geißblatt bewachsen und duftete noch dementsprechend. Andere schmückten ihre Fahrräder mit bunten Luftballons oder Maschen. Nach der Stadtrundfahrt der mehr als 300 Teilnehmerinnen luden die Kinder des Jugendzentrums Hermannstadt (Palatul Copiilor) unter der Leitung von Lorelei Ghazawi zu zwei Theaterstücken im Atrium Café ein. 

Was ein QR-Code ist und wie man ihn benutzt, darüber klärte Răzvan Pop von AIOS in der Grand Tour QR auf. Der QR-Code (englisch für Quick Response=schnelle Antwort) besteht laut Wikipedia „aus einer quadratischen Matrix aus schwarzen und weißen Punkten, die die kodierten Daten binär darstellen.“ Diese Codes sind überall am Huetplatz an den wichtigsten Gebäuden zu sehen und können mit einem Smartphone abgerufen werden. Einmal eingescannt wird man an einen Link weitergeleitet. Vorausgesetzt man hat die App (Handyanwendung) und Internetzugang.

Unter dem Titel „Das einstige Hermannstadt“ referierte der Ehrenvorsitzende des DFDR, Prof. Dr. Paul Philippi, im Kleinen Café am späten Nachmittag. Zur gleichen Stunde tanzten die Schülerinnen und Schüler der Brukenthalschule sächsische Tänze unter der Leitung von Gertraud Nowak.

Das Festival endete mit einem Konzert der Hermannstädter Ethno-Rock-Gruppe „Domino“. Etwa 400 Zuschauer ließen sich nicht vom Regen einschüchtern und sangen und tanzten zu den Liedern der drei Jungs, die dafür bekannt sind, bekannte Rockschlager am Zymbal angepasst zu haben.

Alles in allem schaffte das diesjährige Huet.Urban laut seinem Motto „Green and Smart“ eine gelassene Atmosphäre, die einen fast vergessen ließ, dass man sich mitten in der Stadt befand.

Cynthia PINTER

 

Foto 1: Grün und schlau:So gemütlich sieht der Huetplatz aus, wenn keine Autos hier parken. Um dies zu zeigen, luden die Veranstalter des Festivals zu einem Picknick auf einem Rollrasen ein. Unser Bild: Festivalsdirektor Michael Engel von der Heritas Stiftung (rechts, stehend) freute sich mit

 

Foto 2: Radfahrerinnen aller Altersklassen fuhren über den Großen Ring.

Foto 3: Domino konzertierte erstmals unter freiem Himmel (v. l. n. r.): Romulus Cipariu, Sebastian Marcovici und Valeriu Oancea. 

Fotos: Cynthia PINTER

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Gesellschaft.