Es hat alles gepasst…

Teile diesen Artikel

Ausgabe Nr. 2428
 

Die deutsche Indie-Rockband Emma6 konzertierte im Atrium-Café

Die Indie-Rockband Emma6 gab in der Vorwoche ihre ersten Konzerte außerhalb von Deutschland  und hat dabei souverän ein paar neue Fans gewonnen. Ihr erster Halt war in Hermannstadt und sie haben dabei auch gleich ein paar neue Songs vorgestellt. Die Band besteht aus den Brüdern Peter (Gitarre & Gesang) und Henrik Trevisan (Schlagzeug) und Dominik Republik (Bass).

Sie spielen jetzt seit knapp zehn Jahren zusammen und wohnen in Köln und Bonn. Von dort sind sie am Dienstag Abend gestartet und haben einen Tag in Hermannstadt verbracht, wobei sie auch Gelegenheit hatten, sich die schöne Stadt anzusehen. Die Idee, Emma6 für eine kleine Tournee nach Rumänien zu holen, hatte die Kulturreferentin Alexandra Muntean vom Deutschen Kulturzentrum in Hermannstadt. Was die drei Musiker zu erwarten hatten, wussten sie nicht so recht, aber mitmachen wollten sie.

In einem Interview nach dem Auftritt erzählte Peter Trevisan, dass die Band schon damit rechnete vor nur fünf Leuten zu spielen, weil vermutlich niemand aus Rumänien sie kannte. Als ehemalige Vorband von „Wir sind Helden", hatten sie bereits vor sehr großen Publikums gespielt.

Ein kleines Publikum mache jedoch auch auf eine bestimmte Art nervöser, weil man allen dabei direkt in die Augen sieht. Zumal Hermannstadt noch ein paar andere Hürden mit sich brachte. Alle Ansagen und das kurze Geplänkel mit dem Publikum zwischen den Songs wurden erstmals auf Englisch gemacht und das, obwohl Peter zugab auf der Bühne lieber zu singen, als zu reden.

Und dann waren da noch die neuen Songs, die vorher noch kein Publikum zu hören bekommen hatte. Aber alles hat gepasst und gut funktioniert. Das Atrium Café wurde voll und einige der Deutschen Studenten kannten auch die Band bereits. Mit den Songtexten trafen sie voll ins Schwarze, besonders in „Was kann ich dafür, dass ich aus den 80ern bin?" oder „Wie es nie war" erkannten sich viele aus dem Deutsch-Rumänischen Publikum selbst wieder. Mit den neuen Songs verhielt es sich ebenso. Das neue Album soll Ende des Jahres fertig werden. Der Großteil der Songs steht schon, aber noch wurde nichts aufgenommen. Der momentane Lieblingssong des Sängers ist „Das Haus mit dem Basketballkorb", er meint jedoch, dass sich das immer wieder ändert. Je nachdem an welchem Lied sie gerade arbeiten. 

Band und Publikum waren sich einig, es hat alles gepasst. Musik, Stimmung und Texte. Auch der Soundmann Pascal El Sauaf war zufrieden, denn die Band spielte mit einer kleineren technischen Ausstattung als gewöhnlich, ohne einen klanglichen Verlust.

Nach Hermannstadt spielten Emma6 auch noch in Jassy, Klausenburg und Temeswar bevor sie dann am Sonntag wieder nach Deutschland zurückkehrten.

Josephine-Therese TIPKE

 

Anmerkung der Redaktion: Der Begriff Indie-Rock (auch in der ausgeschriebenen Form Independent Rock geläufig) bezeichnete ursprünglich Rockmusik im weitesten Sinne des Wortes, die ausschließlich von Independent-Labels vertrieben wurde. Inzwischen ist Indie-Rock (auch oft schlicht Indie genannt) ein vielfältiges Subgenre des Alternative Rock. Namensgebend für den Indie-Rock ist die Unabhängigkeit (engl. independence) von den großen Plattenfirmen. Indie-Rock ist eine Musikrichtung, die sich an den Rock der 60-80er Jahre anlehnt, ein gitarrenbetonter Rock. Indie-Rock Bands sind: The Strokes, Sonic Youth, Franz Ferdinand oder Kaiser Chiefs.

 

Dominik Republik (Bass), Henrik (Schlagzeug) und Peter Trevisan (Gitarre & Gesang) in Aktion.                                     

Foto: Ruxandra STĂNESCU

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Musik.