Online-Veranstaltung der AHK mit Schwerpunkt Klausenburg
Ausgabe Nr. 2697
Zwischen dem 27. und 30. Oktober fand eine regionale Online-Veranstaltung der Deutsch-Rumänischen Industrie- und Handelskammer (AHK) statt zum Thema ,,Verbesserung des Geschäftumfelds in der Region Klausenburg“, an der Vertreter der Wirtschaft, der Universitäten und der öffentlichen Verwaltung teilnahmen. Nach einer Begrüßungsrunde ging es weiter mit Workshops zu den Themen Arbeitskräfte und Lösungen, industrielle Entwicklung und Urbanisierung in Klausenburg sowie grüne Technologien.
Online zugeschaltet war auch Bürgermeister Emil Boc, der sich bereits zahlreiche Ziele in diesen Bereichen gesetzt hat. Schließlich platzierte sich Klausenburg im Wettbewerb „Europäische Hauptstadt der Innovation 2020“ unter den besten fünf Städten. Am letzten Tag wurden die Ergebnisse der Workshops präsentiert. Unterstrichen wurde u. a. die Notwendigkeit der Veränderung der Einstellung von jungen Leuten bezüglich der Unternehmerschaft und eine noch intensivere Zusammenarbeit von Universitäten und Privatwirtschaft.
„Das Ziel unserer Veranstaltung ist den Dialog mit der bestens funktionierenden öffentlichen Verwaltung des Herrn Bürgermeister forsetzen“, sagte AHK-Geschäftsführer Sebastian Metz. „Wir wollen in den Workshops gute Inhalte erarbeiten um sie dann gemeinsam mit der Stadt Klausenburg in die Realität umzusetzen“.
Klausenburgs Bürgermeister Emil Boc hat sich nämlich als Ziel gesetzt, die „Talente“ dazu zu bewegen, in Klausenburg zu bleiben und diejenigen zurückzubringen, die ins Ausland gegangen sind. Das beabsichtigt er u. a. durch die Konsolidierung Klausenburgs als eine Magnetstadt, indem weiterhin die Infrastruktur und die Wohn- und Lebensqualität auf das Niveau von anderen Orten in der Europäischen Union gebracht werden. „Dafür ist die Strategie Klausenburgs klar: Wir haben einen konkreten Plan für jede Etappe der Entwicklung und jetzt gehen wir über zur Entwicklung der Metropolregion Klausenburg“, unterstrich Boc. Eine Verwaltungsreform wurde in Rumänien seit 1968 zwar nicht mehr durchgeführt, man könne auch nicht darauf warten, bis eine durchgeführt werde, stellte Boc fest. In Augenschein genommen wurden Projekte wie die Umgehungsstraße, eine U-Bahn, die Anbindung Klausenburgs an die Autobahn oder das regionale Notfallkrankenhaus. Wert gelegt wird aber auch auf die „grüne Entwicklung“. Klausenburg hat sich nämlich vorgenommen, früher als der von der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen genannte Zeitpunkt 2050 eine „grüne“ Stadt bzw. aus klimatischer Sicht eine neutrale Stadt zu werden.
Was den Workshop Arbeitsmarkt betrifft, so lautete eine der Schlussfolgerungen der Teilnehmer, dass die Einbindung von bereitwilligen Unternehmen in die unternehmerische Bildung in den Lyzeen nötig ist, so dass die jungen Leuten mit dem Arbeitsmarkt vertraut gemacht werden und deren Einstellung zum Thema Unternehmerschaft verändert wird.
Eine weitere Idee war der Zusammenschluss von Unternehmen, um mit Universitäten zusammenzuarbeiten. Ein Vorteil wäre hier, dass auch kleinere Unternehmen die Möglichkeit finden, mit Universitäten zusammenzuarbeiten.
Eine weitere Idee betraf die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, um Arbeitskräfte gemeinsam zu nutzen. Im Rahmen der Gespräche stellte sich heraus, dass es vor allem an Arbeitskräften mit deutschen Sprachkenntnissen einen großen Bedarf gibt.
Ein weiterer Arbeitskreis bearbeitete das Thema industrielle Entwicklung in Klausenburg. Unterstrichen wurde hier vor allem die Wichtigkeit des Ersetzens des Papierkrams durch Digitalisierung. Weiter gesprochen wurde über die Notwendigkeit des weiteren Ausbaus der Verkehrsinfrastruktur und die Entlastung des Stadtzentrums. Verschiedenes hat sich in den letzten Jahren bereits in Klausenburg getan oder wird gegenwärtig gemacht. Erwähnt wurde u. a. die Notwendigkeit der Verbindung der umliegenden Ortschaften mit der Stadt, das intelligente Management des Verkehrs u. a.
Im Workshop ,,Grüne Lösungen für eine nachhaltige Entwicklung“ wurden die Diskussionen mit dem Schwerpunkt Management der Abfälle geführt. Hier wurde festgestellt, dass das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger gestärkt werden muss bezüglich der Mülltrennung. Die Aktionspläne im Kreis Klausenburg seien noch verbesserungsbedürftig. Bemerkt wurde weiterhin , dass auf lokale und regionale Eigenheiten wenig geachtet wird. Einige der Ideen, die genannt wurden, waren, aus recyceltem Beton Straßenmöbel herzustellen oder das Einsetzen von Sensoren zur Messung der Luftqualität. Eine Empfehlung lautete, dass die städtische Verwaltung bereits in Anfangsphasen von Projekten Universitäten und Privatwirtschaft einbinden sollte.
Werner FINK