„Großkokler Botschaften“

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Ausgabe Nr. 2440
 

2. Video-Sommerakademie für Studenten

 

Die zweite Video-Sommerakademie für die Studenten der Journalistik-Abteilung der Lucian Blaga- Universität veranstaltete  der aus Schäßburg stammende Filmemacher Günter Czernetzky vom 5. bis 12. Juli in Malmkrog. Die Sommerakademie fand im Rahmen der Reihe „Siebenbürgische Dorfportraits” statt. Dieses Projekt befindet sich bei der 7. Ausgabe und wird diesmal eine DVD mit dem Titel „Großkokler Botschaften” als Ergebnis haben.

 

Der Student Alexandru Stoian aus dem ersten Jahrgang der Journalistik Fakultät der Lucian Blaga Universität in Hermannstadt soll ein „Pfeiler des Projektes” von diesem Jahr sein, wie ihn Günter Czernetzky beschrieb. Bereits vier Tage vor dem Beginn der Werkstatt fuhr er aus Hermannstadt fort und filmte u. a. in Kreisch das Bethlen/Schloss und machte in derselben Ortschaft ein Interview mit einem orthodoxen Pfarrer der den „Filantropia“-Verein für soziale Zwecke ins Leben gerufen hat. In Denndorf traf er auf den „letzten Sachsen”, namens Michael Schuster, dessen „Botschaft“ er ebenfalls mitnahm. Nach Beginn der Sommerakademie war er ebenfalls in mehreren Dörfern tätig, aber auch in Neumarkt, wo er ein Interview mit Gräfin Anikó Bethlen führte, die ihm von der Geschichte des Schlosses in Kreisch und von den finanziellen Schwierigkeiten bezüglich der Sanierung des Schlosses erzählte.

Nicht zuletzt dokumentierten Studenten und Betreuer auch das Kronenfest in Malmkrog, wo sich übrigens auch das Apafi-Gutshaus befindet. „Es ist die Ironie des Schicksals, dass sich gerade in den Dörfern, die abhängig waren, die Identität der Sachsen noch erhalten hat“, sagte Czernetzki. „Es überrascht mich, dass hier so viele Sachsen die Traditionen bewahren“.

Im Projekt „Großkokler Botschaften“ gehe es um Werbefilme. „Wir machen Werbung für einzelne Leute, die auf dem Lande wohnen oder vom Lande stammen und etwas Geschäftliches, Ideologisches oder Gemeinnütziges geleistet haben“, sagt Czernetzky.

Florin Pîrvu hat Journalistik an der Lucian Blaga-Universität in Hermannstadt studiert und hat bereits mit Czernetzky zusammen gearbeitet. Dieses Jahr ist er als Projektmanager dabei. „Die Studenten melden sich freiwillig“, sagt Florin, denn „Die Teilnahme wird als Praktikum anerkannt“. Gefilmt wurde in Ortschaften wie Keisd, Waldhütten, Malmkrog, Pruden, Sächsisch-Neudorf, Rauthal, Großlasseln, Trappold, Kreisch, Denndorf, Arkeden, Deutsch-Weisskirch oder Felsendorf. „Wir haben versucht, vor allem die Dörfer zu wählen, wo sich etwas tut”, sagte Czernetzky. Die Hauptarbeit der Studenten spielte sich aber im  Haus  Nr. 292 in Malmkrog ab, wo die Teilnehmer bei Walter Jakobi zu Gast waren.

Eingeladen, als Betreuer teilzunehmen war auch der Mühlbacher Eduard Schneider. „Ich bin einer der Wiederkehrer“, sagte Schneider. „Ich bin mit 12 nach Hamburg mit meinen Eltern ausgewandert. 1996 bin ich nach Mühlbach zurückgekommen. Seither betreibe ich meine eigene Mediaproduktionsfirma. Ich habe anfangs Musik produziert und bin seit 2005 im Videobereich tätig”.

„Wir wollten zeigen, was auf europäischem Niveau im Werbebereich möglich ist und Herr Schneider ist ausgestattet mit dem allerletzten Schrei. Deswegen ist er für uns ein Spezialist, er ist für uns sozusagen der Leuchtturm, nach dem wir uns orientieren müssen. Er macht die hochwertigsten Produkte im Werbebereich auf europäischem Niveau”, beschrieb Czernetzky seinen Kollegen Eduard Schneider.

Dabei war auch der Produzent Dan Drăghicescu der 2010 seine eigene Produktionsfirma Pink Stripe gründete. Anfang 2011 machte er unter anderem den Kurzfilm „Fata din Transilvania” (Siebenbürgisches Mädchen) mit Maia Morgenstern, der auf mehreren Filmfestivals gezeigt wurde, wie TIFF,  Roma Med film u. a. und das außerdem auch von dem Sender HBO ausgestrahlt wurde. Der Kurzfilm wurde in Schönberg gefilmt, wo er später auch einen Dokumentarfilm machte. In seinem Vortrag in der Sommerschule in Malmkrog zog er Paralellen zwischen Werbung und Film. Drăghicescu ist nämlich auch in internationalen Werbeagenturen in Bukarest tätig.

Werner FINK

 

Günther Czernetzky (2. Reihe, 1. v. l.) und sein Team.

Foto: der Verfasser

 

 

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Film.