Er löckt wider den Stachel

Teile diesen Artikel

Der Künstler Roman Tolici stellt in Hermannstadt aus

Ausgabe Nr. 2921

Roman Tolici vor einem seiner Lieblingsbilder.         Foto: Beatrice UNGAR

„Diese Gemälde erinnern mich an die Wimmelbilder, die heute so en vogue sind”, stellte eine Vernissage-Besucherin am Donnerstag der Vorwoche fest. Auf Rumänien-Tournee macht die von der Mobius Galerie Bukarest veranstaltete Ausstellung mit Bildern von Roman Tolici bis zum 17. August in dem Museum für zeitgenössische Kunst des Brukenthalmuseums Station. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall.

Seine Werke werden dem Fotografischen Realismus zugeordnet, doch Tolici will sich nicht in eine stilistische Schublade schieben lassen. Er ist der Meinung, dass ein Künstler sich einer Herausforderung stellen muss, gewissermaßen gegen den Stachel löcken, um seinen eigenen Stil zu finden und umzusetzen: Wenn es heißt, jetzt sei die figurative Darstellung angesagt, würde ich abstrakt malen, wenn es um abstrakt geht, widme ich mich dem Figurativen. Erstrecht.

Wer sich auf die großformatigen Gemälde einlässt, kann sich schwer davon loseisen. Immer neue Elemente tauchen darin auf. Zuweilen setzt der Künstler augenzwinkernd Bildzitate ein. Vor allem auf dem der Kunstgeschichte gewidmeten Bild, wo auf einem zersägten Baumstumpf eine kltzekleine Uhr fließt, als Anspielung auf Dali usw.

Beatrice UNGAR

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Kunst.