Am Nordrand des Kreises

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Pfingstmontagsgottesdienst in Pruden/Prod

Ausgabe Nr. 2774

Die evangelische Kirche in Pruden.                                                             Foto: Dietrich GALTER

Auf Einladung des Schäßburger Kirchenbezirks fuhren zwanzig Neppendorferinnen und Neppendorfer am Montag, den 6. Juni, zum Pfingstgottesdienst nach Pruden/Prod. Wo liegt denn dieses kleine, abgelegene, ehemals sächsische Dorf? Genau am Nordrand des Kreises Hermannstadt, zur Gemeinde Halvelagen gehörend, aber kirchlich dem Kirchenbezirk Schäßburg der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien zugeordnet.

In Pruden gibt es zwar keine Siebenbürger Sachsen mehr, dafür aber mehr als zwei Dutzend Deutsche aus dem Raum Zwickau, die in Pruden Häuser gekauft und saniert haben und jährlich öfter in den Ort kommen. Das sind also die Neu-Prudener.

Auch das Gotteshaus wurde renoviert und befindet sich in einem ansehnlichen Zustand. Zu diesem feierlichen Anlass war die Kirche mit Rosen und anderen Blumen festlich geschmückt.

Der Schäßburger Dechant und Stadtpfarrer Dr. Hans-Bruno Fröhlich begrüßte die etwa 170 Teilnehmenden am Festgottesdienst aufs herzlichste. Die Beichte und Schriftlesung vollzog der Reener Stadtpfarrer Johann Zey. Die Predigt übernahm die gebürtige Neppendorferin Angelika Beer, Pfarrerin der Kirchengemeinde Malmkrog. Anschließend wurde der Malmkroger Kurator Michael Linzing in sein neues Amt als Mitglied des Bezirkskonsistoriums von Dechant Dr. Fröhlich feierlich eingeführt. Der Schäßburger Pfarrer Johannes Halmen übernahm die Abendmahlliturgie und teilte zusammen mit Pfarrer Johann Zey das Abendmahl aus. Die Teilnehmenden am Abendmahl umkreisten den Altar, wo auch die Kollekte gesammelt wurde. Der gesamte Gottesdienst wurde von dem Kirchenchor und dem Posaunenchor aus Schäßburg musikalisch umrahmt.

Ein Ständchen bot auch eine Gruppe Jugendlicher aus Huffingen bei Würzburg, die auf ihrer Reise durch Siebenbürgen Pruden besucht hat.Foto: Dietrich GALTER

Pure Gänsehaut erzeugten bei den Gottesdienstteilnehmenden die etwa zwanzig Waisenkinder aus der Ukraine, die ein patriotisches ukrainisches Lied vortrugen und mit viel Applaus belohnt wurden. Diese Kinder haben in Pruden zusammen mit ihren Erziehern und Lehrern zeitweilig ein neues Zuhause gefunden.

Im Anschluss an den Festgottesdienst gab es auf dem Pfarrhof bei schön gedeckten Tischen Kaffee und Kuchen und sogar Krenwürstchen mit den dazu gehörenden Beilagen. Auch viele gute Gespräche entspannen sich unter den Anwesenden. Zwischendurch war auch der Schäßburger Posaunenchor zu hören und genießen.

Es war nicht nur für die zwanzig Neppendorfer, angeführt von Gemeindepfarrer Dietrich Galter und Kurator Josef Beer, ein ereignisreicher  Tag, den sie nicht so schnell vergessen werden. Die Neppendorfer besichtigten auf der Heimfahrt die Orte Baaßen, Cetatea de Balta und die Stadt Blasendorf/Blaj.

Müde, aber bester Laune waren alle gegen 21 Uhr erneut im Hof der Evangelischen Akademie Siebenbürgen, wo sie sich am Morgen getroffen hatte. Ihr aller herzlicher und inniger Dank geht auch an die Organisatorin Renate Köber.

Mehr zu den Neu-Prudenern unter http://gemeinde.pruden.eu/blog/

Helmut LEONBACHER

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Kirche.