Renovierungsarbeiten begonnen

Teile diesen Artikel

Mehr als sechs Millionen Lei von der EU für die Kirchenburg in Agnetheln

Ausgabe Nr. 2631

Die Kirchenburg in Agnetheln.                  
Foto: Mihai COLIBABA

Die Agnethler Kirchenburg soll renoviert werden, im Rahmen eines Projektes, dass mit EU-Geldern finanziert werden soll. Beim ersten Spatenstich waren Vertreter der Projektpartner, Behörden und Baufirma dabei, in 32 Monaten sollen die Arbeiten beendet sein.

Rund 6,53 Millionen Lei sollen die Arbeiten kosten, davon stellt 6,24 die Europäische Union zur Verfügung, durch das Regionale Operationelle Programm 2014-2020. Das Projekt war eine „schwere Geburt”, denn seit 2004 werden Pläne für die Sanierung der Agnethler Kirchenburg geschmiedet und diesbezüglich Anträge gestellt. Bei der letzten Antragstellung im Herbst 2016 hat es geklappt, der Antrag wurde bewilligt und neun Monate später, im August 2017, wurde der Finanzierungsvertrag unterzeichnet, erklärte Manager des Projektes, Elena Curcean. Antragsteller war die evangelische Kirchengemeinde A. B. Agnetheln, ihr zur Seite stehen mit Rat und Tat das Landeskonsistorium der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien und die Heimatortsgemeinschaft (HOG) Agnetheln.

Der erste Spatenstich für die Sanierung der Kirchenburg in Agnetheln erfolgte am Montag. Unser Bild: Hans Georg Richter (HOG, 1. v. l.), Hauptanwalt Friedrich Gunesch (2. v. l.), Pfarrer Reinhardt Boltres (4. v. l.) und Bürgermeister Ioan Dragoman (1. v. r.) beim symbolischen Akt mit Vertretern der Baufirma und der HOG.                   
Foto: Mihai COLIBABA

Die HOG Agnetheln hatte mehrere Gründe, sich zu implizieren, so der Vorstandsvorsitzende Hans Georg Richter: „Die Notwendigkeit, hier eine tatkräftige, also nicht nur eine monetäre Unterstützung zu leisten und hier auch nachhaltig aufzubauen”, sei sehr wichtig. Wichtig dabei war und ist der persönliche  Einsatz: „Es ist notwendig, hier die Kirchengemeinde zu unterstützen und aufzubauen. Es ist uns auch gelungen, hier eine gewisse Nachhaltigkeit hineinzubringen. Wir wollen nicht nur dafür sorgen, dass die Kirchenburg renoviert wird, sondern dass auch Einnahmen generiert werden, z. B. durch Touristenbetreuung, nicht nur für die Kirche an sich, sondern auch das Umfeld einbindend, so dass das ganze Ensemble am Leben erhalten wird.” Die HOG hat auch weitere Pläne, unter ihnen einen, der besonders erwartet wird: Beim Oktoberfest in München werden 100 Agnethler an dem Eröffnungsumzug teilnehmen.

Die Implizierung der HOG wurde auch von Bürgermeister Ioan Dragoman begrüßt, der die Vertreter herzlich willkommen hieß und ihre Entscheidung, dabei die Tracht zu tragen, begrüßte. Dragoman sprach über die vergangenen Versuche, die Renovierungsarbeiten zu finanzieren und versprach, dass die Agnethler und die Lokalbehörden das Projekt unterstützen und nicht tatenlos dastehen werden, zum Beispiel wird eine Neupflasterung der Straßen um die Kirchenburg nach der Beendung der Arbeiten geplant.  Wichtig ist die Kirchenburg nicht für die evangelische Gemeinde, sondern auch für den Tourismus. Rund 60.000 Personen besichtigen jährlich  die Kirchenburgen in Siebenbürgen, die Hoffnung ist, dass mehr von ihnen auch die in Agnetheln aufsuchen.

Hauptanwalt Friedrich Gunesch, als Vertreter des Landeskonsistoriums, ließ in seiner Rede alle Probleme beiseite, die laut Erfahrung auftreten werden, und sprach eher ein „Loblied” auf alle, die in dieses Projekt impliziert sind, vom „besten Architekten, der besten Baufirma und der aktivsten HOG”.

Auch der Agnethler Pfarrer Reinhardt Boltres sprach über den schweren Weg, der bis zu diesem ersten Spatenstich geführt habe, erklärte allerdings auch, das Projekt werde dank einer weiteren guten Zusammenarbeit auch gut beendet und bedankte sich bei allen Partnern für die Unterstützung. Dieses Projekt kommt nicht nur der evangelischen Gemeinde zugute, sondern allen Agnethlern – inklusive wirtschaftlich.

Im Rahmen des Projektes werden u. a. die Wände entwässert, Strukturen saniert, Installationen und Anlagen drinnen und draußen ersetzt und auch – sehr ungewöhnlich für solche Arbeiten – eine Bodenheizung eingelegt, denn die Kirchenburg wird noch von der Gemeinde benutzt. Eine Alarmanlage soll auch eingebaut werden. Nach Beendung der Arbeiten soll noch ein wichtiger Schritt gemacht werden: Die Kirchenburg soll auch virtuell zu besichtigen sein, so dass man per Mausklick von überall in der Welt die Agnethler Kirchenburg besichtigen kann.

Ruxandra STĂNESCU

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Kirche.