„Kann Spuren von Heimat enthalten“

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Wanderausstellung zur Ess- und Trinkkultur im Teutsch-Haus

Ausgabe Nr. 2630

Die Leiterin des Friedrich Teutsch-Begegnungs- und Kulturzentrums Dr. Gerhild Rudolf (stehend links) bei der Vernissage mit Patricia Erkenberg vom Haus des Deutschen Ostens München.                    
Foto: Fred NUSS

Die Wanderausstellung „Kann Spuren von Heimat enthalten“ befindet sich derzeit an ihrer sechsten Station. Die Ausstellung wurde am Donnerstag der Vorwoche im Terrassensaal des Friedrich Teutsch-Begegnungs- und Kulturzentrums (Teutsch-Haus) in Hermannstadt eröffnet. Es war eine Premiere, denn zum ersten Mal wird die Ausstellung außerhalb von Deutschland gezeigt. Das war möglich durch die Kooperation der Leiterin des Teutsch-Hauses Dr. Gerhild Rudolf mit Patricia Erkenberg vom Haus des Deutschen Ostens München.

 

Der Fokus liegt passend zum  Jahr, in dem Hermannstadt Europäische Gastronomieregion ist, auf dem Essen und Trinken, und deren Verbindung mit Identität und Integration der Deutschen des östlichen Europas. Sie gibt einen Einblick in Hungerjahre und Überfluss, Familienrezepte oder mitgebrachte Küchengeräte, die das Leben der Heimatvertriebenen, Flüchtlinge, Aussiedler und Spätaussiedler prägten. Diese brachten nach dem Zweiten Weltkrieg als „ideelles Gepäck“ nicht nur eigene Küchentraditionen und Rezepte, sondern auch unternehmerisches Know-how in ihre neue Heimat mit.

Bei der Vernissage waren ca. 35 Personen anwesend und im Anschluss wurden alle Teilnehmer zu einem kleinen Buffet eingeladen. Im Eingangsbereich befand sich eine Bücherinsel mit Kochbüchern und Rezepten, welche gelesen, fotografiert und anschließend im Erasmus Büchercafé gekauft werden konnten.

Ausgestellt sind Tischdecken, Korbdeckchen, Kochbücher, Kochgeschirr und Produkte aus Siebenbürgen. Die Exponate, welche größtenteils Leihgaben von Privatpersonen sind, werden von zweisprachigen Schautafeln in Deutsch und Rumänisch begleitet. Die Wanderausstellung und die Texte wurden von Prof. Dr. Andreas Otto Weber, Patricia Erkenberg und Brigitte Steinert vom Haus des Deutschen Ostens in München erstellt.

Für die Station in Hermannstadt wurde der Schwerpunkt Siebenbürgen von Gerhild Rudolf thematisch vertieft und mit Unterstützung des Erasmus-Büchercafés um eine regionale Kochbuchauswahl erweitert. Isolde Huber übernahm die rumänische Übersetzung der Ausstellungstexte. Die Partner der Wanderausstellung sind: das Haus des Deutschen Ostens in München und das Erasmus-Büchercafé aus Hermannstadt.

Die Ausstellung ist bis zum 20. Juli zu besichtigen, von Montag bis Samstag 10-17 Uhr. Im Rahmen des Begleitprogramms hält Gerhild Rudolf am Montag, den 8. Juli, 18 Uhr, einen Vortrag zum Thema „BROT. Siebenbürgische Perspektiven und evangelische Inspirationen“ und am Freitag, den 19. Juli, zwischen 17 und 20.30 Uhr gibt es eine Verkostung mit Hermannstädter regionalem Bier.

André WINTER

 

 

 

 

 

 

 

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Kunst.