Zwei Bischöfe beehrten das diesjährige Kronenfest in Kerz
Ausgabe Nr. 2583
Eine Premiere erlebten die Teilnehmenden beim Kronenfest am Johannistag in Kerz, das auch in diesem Jahr als Gemeindefest des Kirchenbezirks Hermannstadt gefeiert wurde: Zwei Bischöfe beehrten das Fest. Bischof Martin Hein von der Evangelischen Landeskirche Kurhessen-Waldeck, die partnerschaftliche Beziehungen zur Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien pflegt, deren Bischof Reinhart Guib den Gast nach Kerz begleitete.
Wie es sich gehört, holte eine Kutsche die beiden Bischöfe an der Gemeindegrenze ab und brachte sie auf den schmucken Pfarrhof, von wo aus sie sich zu dem Gottesdienst begaben, der pünktlich um 12 Uhr in der evangelischen Kirche begann, die sich im ehemaligen Chorraum der früheren Zisterzienserabtei befindet. Die Bischöfe und alle Teilnehmer wurden beim Gang in die Kirche von einem Spalier empfangen, das die in siebenbürgisch-sächsischer Tracht gekleideten Mitglieder der Tanzgruppe der Brukenthalschule bildeten.
Ortspfarrer Michael Reger begrüßte die Gäste mit den Worten: „Es ist immer schön, gemeinsam zu feiern.“ Passend zum Johannistag schilderte Bischof Martin Hein in seiner Predigt zu Johannes 3 das Leben von Johannes dem Täufer, der sagte: „Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen“. Insofern sei Johannes der Täufer „ein Vorbild und eine Verpflichtung für alle Christen, wie man Christus als Mitte und Ziel seines Lebens“ begreifen und akzeptieren solle.
In seinem Grußwort bekräftigte Bischof Reinhart Guib dieses Vermächtnis, indem er auf die Bedeutung der Nächstenliebe hinwies, auf die Verpflichtung, etwas für die Flüchtlinge aus aller Welt zu tun, die er dann gemeinsam mit der Gemeinde in das Schlussgebet einschloss.
Nach dem Gottesdienst ging es in den Pfarrhof zu einem stärkenden Mittagessen, das die fleißigen Frauen und Männer aus Kerz zubereitet hatten. Dermaßen gestärkt und zur Begleitung der Neppendorfer Blaskapelle fand dann der Umzug mit der Krone durch die Gemeinde statt. Im Park setzte man die Krone auf den Stamm und der Brukenthalschüler Christian Dengel kletterte hinauf. Das war der Höhepunkt des Festes, anschließend gab es noch Kaffee und Kuchen im Festzelt. Beatrice UNGAR