KFilm über Menschen, die vom Verein Diakoniewerk betreut werden
Ausgabe Nr. 2934

Diakoniewerk-Geschäftsführerin Cristina Andreea Costea sowie Projektmanagerin Iuliana Labo begrüßten die Anwesenden im Vorfeld der Vorführung. Foto: Werner FINK
Der Film „Între ieri și mâine: un loc pentru noi“ (Zwischen Gestern und Morgen: Ein Platz für uns) von Gabriel George wurde am 16. Oktober d. J. im CineGold-Kino in Hermannstadt gezeigt. Der Kurzfilm ist Teil des größeren Projektes „Privește prin ochii mei“ (Blicke durch meine Augen), das über die Gemeinschaftsagenda der Stadt Hermannstadt finanziert wird.
„Der Kern dieses Projektes ist der Kurzfilm, den wir heute zeigen werden“, sagte Iuliana Labo, Projektmanagerin und Wirtschaftsdirektorin beim Diakoniewerk, die sich zusammen mit Gabriel George um den Film gekümmert hatte. „Der Kurzfilm ist keine Geschichte über das Diakoniewerk, er will keine Fragen stellen, er verfolgt kein Ziel, keine Lösung, keine Rettung. Gabriel George, der Regisseur des Films, hat uns, so glaube ich, ein solches Fenster geöffnet, und wir können hindurchblicken”.
„Es ist ein offenes Fenster zu unserer Welt”, sagte Labo. „Ich fühle mich als ein Teil dieser Welt, der Diakoniewerk-Welt.” Nun waren alle ihrer Kollegen und Betreuten, die zu dieser Welt gehören, am Tag der Filmvorführung in Aufregung geraten, denn die Sache war im Laufe der Wochen und Monate, in denen gedreht wurde, für sie wichtig geworden.
Cristina Andreea Costea, die als Geschäftsführerin die Gesamtleitung des Vereins Diakoniewerk International Rumänien innehat, sagte in ihrer kurzen Ansprache, sie freue sich, dass es diesen Film gibt „und die Geschichte unserer Menschen in einfacherer und verständlicher Form weitergesagt werden kann” und dankte allen, „dass sie Teil der Diakoniewerk Geschichte sind”.
Der Kurzfilm gewährte einen Einblick in das Leben derjenigen Menschen, die vom Diakoniewerk in Hermannstadt betreut werden. Das Tageszentrum besteht aus drei Werkstätten, in denen jeweils zwischen 8 und 10 Teilnehmende täglich an einer beschäftigungstherapeutischen Aktivität teilnehmen. Gezeigt wird im Film, wie die Betreuten einiges zum Thema Budgetführung lernen. Als Beispiel dient eine Kollegin, die selbstständig lebt und ihr Budget selber einteilt. Im Gewächshaus lernen sie einiges über die Pflanzen hier. Dann dürfen sie Heilpflanzen pflücken und trocknen. In der Küche werden manchmal Pfannkuchen zubereitet. Die Betreuten lernen dabei, mit den Zutaten umzugehen und die Pfannkuchen zu wenden. Dann werden im Film Aspekte von den Kerzenherstellungsaktivitäten gezeigt, wobei die Betreuten zum Schluss selbsthergestellte Teelichter zur evangelischen Stadtpfarrkirche bringen.
„Das Team vom Diakoniewerk ist absolut großartig”, sagt COLT-Volontärin Sandrina im Film. „Ich würde mir wünschen, dass mehr Menschen es kennenlernen und von dieser bedingungslos geschenkten Liebe profitieren.”
Nach dem Film durften die Zuschauer das Wort ergreifen, viele von ihnen kamen auch im Film vor, die meisten gehörten zu dieser Gemeinschaft. Alle die das Wort ergriffen, brachten ihre Freude zum Projekt zum Ausdruck. „Ich hätte nie daran gedacht, dass wir je auf der Leinwand erscheinen werden”, freute sich ein Teilnehmer. „Ich habe mich sehr für meine Kollegen gefreut, denn Tag für Tag sind wir alle wie eine Familie”.
Sozialassistent Nicolae Blaga erinnerte sich an die Zeiten vor 20 Jahren als er noch als Student bei der Casa Luminii tätig war. Die Jahresabschlussfeiern seien ungewöhnlich gewesen. Auch damals wurde schon ein Kurzfilm gemacht wobei einige der gegenwärtigen Teilnehmer auch damals schon dabei waren. Er erinnerte sich aber an Costeluș, ein Kind mit Down-Syndrom, dem er einen Preis für den besten Hauptdarsteller zu übergeben beabsichtigte, was für ein derartiges Kind keine Bedeutung haben musste, dass sich aber von selbst erhob und entgegenkam. Dieser Moment habe ihm nun die Kraft verliehen, 25 Jahre lang in diesem Bereich weiterzumachen. „Ich glaube, für uns ist es manchmal schwierig zu verstehen oder uns bewusst zu machen, wie viel diese Menschen eigentlich von dem begreifen, was wir ihnen vermitteln möchten”, meinte Blaga.
Zum Schluss ergriff Iuliana Labo noch einmal das Wort, wobei sie die Absicht aussprach einen längeren Film machen zu wollen, der sich um eine bestimmte Story drehen soll.
Werner FINK