Ausgabe Nr. 2417
>
Gespräch mit der Vizebürgermeisterin ad interim Corina Bokor
Die DFDR-Stadträtin Corina Bokor wurde vom Hermannstädter Stadtrat am 18. Dezember 2014 zur Vizebürgermeisterin ad interim gewählt, nachdem am 2. Dezember 2014 die damalige Vizebürgermeisterin Astrid Fodor zur Bürgermeisterin ad interim gewählt worden war. Mehr über die Neue im Leitungsteam der Hermannstädter Stadtverwaltung erfahren Sie in dem nachstehenden Interview, das Corina Bokor der HZ-Redakteurin Cynthia P i n t e r gewährt hat.
Welche Hochschule haben Sie absolviert? Was haben Sie vor Ihrem Amt als Vizebürgermeisterin von Hermannstadt beruflich gemacht?
Ich habe in der Zeitspanne 1986-1992 in Hermannstadt studiert an der Fakultät für Ingenieurswissenschaften, Fachbereich Maschinenbau (TCM).
Schon während des Studiums war ich im Unternehmen für Autobestandteile (IPAS) tätig, zuerst in der Gießerei-Abteilung und danach als Technikerin im Entwurfsbüro Metallurgie, bis die ersten Entlassungen im Jahr 1993 begonnen haben. Ab Juni 1993 wurde ich als Referentin in der Geschäftsstelle des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien angestellt. Mein Aufgabenbereich war: Betreuung der Kultur-, Bücher-, und Investitionsprojekte der Regionalverbände des DFDR, Beantragung und finanzielle Abwicklung der DFDR-Projekte aus staatlichen Subventionen.
Was war der Grund, in die Politik zu gehen?
Der Wunsch an Ort und Stelle zu sein, sich für die Gemeinschaft einzusetzen.
Was sind Ihre Aufgaben als Vizebürgermeisterin?
Seitens Frau Bürgermeisterin ad interim Astrid Fodor, wurden mir folgende Verantwortungen delegiert: Koordinierung, Leitung und Verantwortung betreffend die Funktionierung folgender Abteilungen und öffentlicher Dienststellen – Autorisierungs- und Kontrolldienst, Radu Stanca-Nationaltheater, Gong-Theater, Kulturhaus, öffentlicher Kataster-Dienst, öffentlicher Dienst für die Verwaltung der Parks und Grünflächen, öffentlicher Dienst für die Verwaltung des Friedhofs, öffentlicher Dienst für die Verwaltung des Tiergartens, Volksbad und Kinderkrankenhaus.
Welche Eigenschaften benötigt eine Vizebürgermeisterin?
Intensive Arbeitskraft, Engagement und Geduld.
Was fasziniert Sie an Hermannstadt und was könnte man an der Stadt verbessern?
Die Altstadt fasziniert mich, vielleicht auch weil ich in der Altstadt aufgewachsen bin. Jeder kann sehen, dass in Hermannstadt schon seit Jahren vieles verbessert wurde, dass sich die Stadt ständig weiter entwickelt hat. Es wurde sehr viel in die Infrastruktur der Stadt investiert, die Wohnviertel der Stadt werden der Reihe nach modernisiert, das öffentliche Verkehrswesen funktioniert sehr gut, um nur einige Beispiele zu nennen. Alles was in Hermannstadt getan wird, dient der Verbesserung.
Wie sehen Sie die wirtschaftliche Lage in Hermannstadt? In den letzten Jahren hat sich ja sehr viel getan!
Hermannstadt hat sich wirtschaftlich sehr dynamisch entwickelt. Die wirtschaftliche Lage in Hermannstadt hat sich sehr stark verändert durch die Entwicklung der Industriezone im Westen der Stadt. Klaus Johannis, dem damaligen Bürgermeisteramt von Hermannstadt ist es gelungen, diesen Teil am Rande der Stadt in eine Industriezone zu verwandeln wo große Namen der europäischen Industrie investiert haben.
Was wird sich künftig Ihrer Meinung nach in Hermannstadt verändern? Welche großen Pläne stehen an?
Dadurch, dass Hermannstadt im Jahr 2007 Europäische Kulturhauptstadt war, ist Hermannstadt noch interessanter geworden. Das Bürgermeisteramt legt auch großen Wert auf die kulturelle und touristische Weiterentwicklung der Stadt. Hermannstadt soll auch attraktiv für den wissenschaftlichen Tourismus, dem sog. Konferenztourismus, werden. Um dieses zu erreichen, ist der Bau eines Konferenz-Zentrums geplant.
Wird es in Zukunft mehr Freizeitaktivitäten in Hermannstadt geben?
Im diesem Jahr sind mehrere Studien eingeplant um Parks und Freizeitanlagen neu zu gestalten – Fußballplätze und Fitnessanlage im Erlenpark sowie Neugestaltung des Teils im Jungen Wald, wo die Maifeste veranstaltet werden. Bezüglich Aquapark und Konferenzzentrum sind im Haushaltsplan Gelder für Machbarkeitsstudien und Landschaftsplan (Planul de Urbanism Zonal) vorgesehen.
Welche Person hat Sie in Ihrem Leben bislang am meisten inspiriert und warum?
Ja, ich würde eher zwei Personen nennen, und zwar meinen Großvater und meinen Vater. Beide waren sehr korrekte und hilfsbereite Menschen mit großer Arbeitsfreude.
Welche menschlichen Werte sind für Sie am wichtigsten?
Respekt, richtiges Handeln, Gründlichkeit, Diplomatie.
Wo liegen Ihre Stärken?
Ich bin realitätsbezogen, genau, habe Sinn für Humor und ein gutes Gedächtnis.
Wo liegen Ihre Schwächen?
Vielleicht meine Impulsivität.
Wer sind Ihre politischen Vorbilder?
Ich habe von vielen Menschen etwas zu lernen gehabt und dies schon von aller Anfang an, seit ich im Forum arbeite. Ich muss hier mehrere Leute erwähnen, den Ehrenvorsitzenden Prof. Dr. Paul Philippi, den früheren Landesvorsitzenden und jetzigen Staatspräsidenten Klaus Johannis, den aktuellen Landesvorsitzenden Dr. Paul Jürgen Porr und nicht zuletzt die Kreisforumsvorsitzende und Bürgermeisterin ad interim Astrid Fodor, deren Engagement, Gerechtigkeitssinn und Professionalität ich schon lange bewundere.
Mit welchen drei Wörtern würden Sie Hermannstadt beschreiben?
Smart – grün – innovativ.
Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg weiterhin!
Cynthia PINTER
Corina Bokor: Steckbrief
Herkunftsort: Hermannstadt
Interessen/Hobbies: TV-Sendungen wie History-Channel, Travel-Channel, TV-Paprika.
Lieblingsbuch: Ich habe gerne Bücher von Erich Maria Remarque gelesen (Arc de Triomphe, Der schwarze Obelisk, Die Nacht von Lissabon).
Lieblingssportart: Schwimmen.
Lieblingsessen: Spinat mit Spiegelei oder Spargel mit Schnitzel.
Lieblingsmusik: Ich höre gerne Abba, Scorpions, Demis Roussos, Andrea Bocelli.
Lieblingsurlaubsziel: egal wohin, nur Wasser soll genügend vorhanden sein.
Foto: Die neue Vizebürgermeisterin ad interim Corina Bokor an ihrem Arbeitsplatz im Rathaus am Großen Ring.
Foto: Bürgermeisteramt Hermannstadt