Qualität ist das beste Rezept

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Gute Musik im Erlenpark beim Focus-Festival
Ausgabe Nr. 2497
 

„Ich möchte aber lieber beim Konzert bleiben. Ich will nicht auf den Spielplatz!“ Ein Mädchen im Grundschulalter zieht ihren etwas verblüfften Vater zurück auf die Wiese, wo gerade das Konzert der Klausenburger Rock-Band „Grimus“ begonnen hat. Kinder, aber vor allem Jugendliche und jung Gebliebene freuten sich am vergangenen Wochenende auf täglich sechs Stunden gute Musik, denn es fand die 4. Auflage des „Focus Festival“ statt, das vor allem alternativer Musik gewidmet ist. Organisatoren sind die beiden Hermannstädter Vereine „Focus Sibiu“ und „Grey Projects“.

Das Besondere an diesem Festival war in erster Linie die warme Atmosphäre, die einen mitten im Erlenpark erwartete. Strohballen und Hängematten luden regelrecht zum Verweilen ein. Mehrere Lichterketten erzeugten die genau richtige Menge an Licht und wer nicht für Rockmusik zu begeistern war, hatte auch andere Aktivitäten zur Auswahl, wie zum Beispiel Volleyball oder Federball zu spielen. Ein Pfannkuchenbäcker und ein Hamburger-Stand boten genügend Proviant und zum Trinken gab es Saft, Bier oder Weinspritzer, also Weißwein mit Sprudelwasser gemischt.

Die Konzerte begannen täglich am späten Nachmittag und endeten kurz vor Mitternacht. Jeden Tag gab es ein besonderes musikalisches Highlight. Am Freitag war das die Moldauer Gruppe „Alternosfera“, die extra dafür aus Chișinău angereist war. Eine Mischung aus Heavy Metal, Punk und Grunge könnte die Definition für die Musik sein, die von der Band gespielt wird. Frontmann und Sänger Marcel Bostan war die Leidenschaft für die Musik in Mimik und Bühnenpräsenz regelrecht anzusehen. Wie ein Virus verbreitete sich die gute Laune und man konnte als Zuschauer einfach nicht sitzen bleiben. Vor „Alternosfera“ heizten die Klausenburger von „Grimus“ den Zuschauern richtig ein. Vor allem Leadsänger Bogdan Mezofi hatte seine spezifische Art, mit dem Publikum zu kommunizieren, indem er fast nie von der Bühne aus sang, sondern viel lieber mitten unter den Fans die Songs interpretierte.

4-alternosfera

Am Samstag standen „Suburbia 11“, „Onenightstand“, „The Kryptonite Sparks“ und „Toulouse Lautrec“ im Programm. Letztere waren die Stars des Abends. Mit dem Hit „Te spun“ landeten die Musiker 2010 einen landesweiten Hit und auch in Hermannstadt sangen die Fans den Refrain mit.

Am meisten besucht war allerdings der Sonntag, an dem die Bands „Palma Hills“, „Domino“ und „Coma“ auf der Bühne erwartet wurden. „Palma Hills“ waren die Überraschung des Festivals und die Band hat sicher viele Fans nach ihrem Auftritt gewonnen. Sie haben beim Musikfestival für Newcomer „GBOB“ (Global Battle of the Bands) den ersten Preis und damit den Auftritt beim Focus-Festival gewonnen. Es folgten die Hermannstädter von „Domino“, deren Mischung aus Rockmusik und rumänischer Volksmusik wieder richtig gute Stimmung aufkommen ließ. Das neueste Bandmitglied, Medve Sándor, setzte mit seiner Trompete das Tüpfelchen auf das I in „Domino“ und die Fans waren aus dem Häuschen vor Freude an der guten Musik.

Der Abend und das Festival endeten mit dem Konzert der Bukarester Band „Coma“. Vor allem Punk-Fans freuten sich über deren Auftritt und tanzten gelassen Pogo vor der Bühne.

„Focus Festival“ war ein voller Erfolg und hat sich im sommerlichen Veranstaltungskalender Hermannstadts als ein Event etabliert, das von Liebhabern der alternativen Musik sehnlichst erwartet wird. Und von Jahr zu Jahr steigt die Anzahl der Besucher, die gute Musik zu schätzen wissen. Denn Qualität ist das beste Rezept für jede Veranstaltung.

Cynthia PINTER

 

Foto 1: Gute Stimmung bei der vierten Auflage des Focus Festival im Erlenpark: Das Highlight des Festivals war der Auftritt der Band „Alternosferaˮ. Bogdan Mezofi von der Klausenburger Rockband „Grimusˮ sang am Freitagabend inmitten der Fans und eher selten auf der Bühne.

 

Foto 2: Alternosfera war das Highlight.                                

 

Fotos: Cynthia PINTER

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Musik.