300 Vorstellungen ,,Faust“-Inszenierung am ,,Radu Stanca“-Nationaltheater
Ausgabe Nr. 2935

Ofelia Popii (Bildmitte) spielt seit 18 Jahren den Mephisto, hier bei einer Aufführung 2022 im Rahmen des Hermannstädter Internationalen Theaterfestivals. Foto: Ovidiu MATIU
„Unglaubliche Herausforderungen haben sich uns im Zuge der Proben für die ‚Faust‘-Inszenierung von Silviu Purcărete immer wieder in den Weg gestellt, aber alle konnten schließlich gemeistert werden. So konnten wir dem Publikum eine außerordentliche Produktion vorführen, die sich unerwartet gut entwickelt und von mehr als 130.000 Zuschauern in Rumänien und bei Tourneen in Deutschland, Schottland, Belgien, Slowenien oder Ungarn Applaus geerntet hat. Das Publikum ist unser Lebenszweck, für das wir so viel Schönheit in diesem gesegneten Raum versammeln. Wir freuen uns, Ihnen dieses große Geschenk, das Faust darstellt, zum 300. Mal präsentieren zu dürfen”, sagte Constantin Chiriac, der Direktor des Internationalen Hermannstädter Theaterfestivals und Intendant des Hermannstädter Radu Stanca-Nationaltheaters am 1. September d. J. im Faust-Saal der Kulturfabrik.
Im Vorfeld der 300. Aufführung der Inszenierung von Goethes „Faust” wurde im Foyer eine Ausstellung mit Fotos von den Aufführungen seit 2007 eröffnet. Ein gesonderter Bereich ist dem jüngst verstorbenen Helmut Stürmer gewidmet, dessen grandioses Bühnenbild die Inszenierung regelrecht trägt. Die Ausstellung ist bis zum Abschluss des Hermannstädter Internationalen Theaterfestivals 2026 zu besichtigen.
Die Premiere hatte am 19. September im Jahr 2007, als Hermannstadt in Partnerschaft mit Luxemburg und der Großregion den Status einer Europäischen Kulturhauptstadt innehatte, stattgefunden, in der aufgelassenen Fabrikshalle von Simerom unterhalb des Bahnhofsviaduktes. Bei der Pressekonferenz sagte Starregisseur Purcărete, er habe 40 Seiten aus der Nachdichtung von Stefan Augustin Doinaș als Textvorlage verwendet und ansonsten frei improvisiert. Das Stück ist seither stets bei ausverkauftem Saal aufgeführt worden.
Die 300. Aufführung war auch die letzte in diesem Jahr. Die Aufführungen werden im Frühjahr 2026 wieder aufgenommen.
Beatrice UNGAR