Weihnachtskonzert des Hermannstädter Bachchores in der Stadtpfarrkirche
Ausgabe Nr. 2752
Eine ,,würdige Abrundung“ des Brukenthaljahres und ein Geschenk an das Publikum und an die Mitglieder des Hermannstädter Bachchores, der in diesem Jahr seinen 90. Geburtstag gefeiert hat war das diesjährige Weihnachtskonzert in der evangelischen Stadtpfarrkirche, das am 3. Adventsonntag in Zusammenarbeit mit der Hermannstädter Staatsphilharmonie stattgefunden hat. Aufgeführt wurde das Oratorium ,,Die Israeliten in der Wüste“ von Carl Philipp Emanuel Bach.
Das Libretto hatte Daniel Schiebeler verfasst, aufgrund von Bibeltexten aus dem Alten Testament, die sich auf die 40-jährige Wüstenwanderung der Israeliten auf der Flucht aus Ägypten zurück in ihre Heimat beziehen. Was das Oratorium mit dem Baron Samuel von Brukenthal zu tun hat, dessen 300. Geburtstag in diesem Jahr gefeiert wurde, erfährt man aus dem Begleitheft, in dem auch der gesamte Text des Oratoriums in der deutschen Originalfassung und in der von Mitgliedern des Hermannstädter Bachchores erstellten rumänischen Übersetzung zu lesen ist: ,,Durch Kontakte in den Westen wurde der diesjährige Jubilar Samuel von Brukenthal auf das Werk aufmerksam und erhielt eine Abschrift davon. Das Oratorium wurde höchstwahrscheinlich wenigstens teilweise 1777/78 in Hermannstadt aufgeführt; wo genau ist unklar. Das Aufführungsmaterial jedenfalls liegt immer noch im Staatsarchiv. Somit erleben wir durch die wahrscheinlich zweite Aufführung dieses Werkes in Hermannstadt eine würdige Abrundung des Brukenthaljahres.“
Zum zweiten Jubilar, dem Hermannstädter Bachchor, sei gesagt, er wurde 1931 auf Initiative einiger Sängerinnen des A-capella-Chors des Hermannstädter Musikvereins als ,,Oratorienchor der Kirchengemeinde A. B. Hermannstadt“ gegründet. Sein erster Dirigent war der 1898 in Außig an der Elbe (heute: Ústí nad Labem, Tschechien) geborene Franz Xaver Dressler, dessen Todestag sich am 3. Oktober d. J. zum 40. Mal gejährt hat.
Beatrice UNGAR