Großes Verdienstkreuz

Ausgabe Nr. 2890

Der Abgeordnete der deutschen Minderheit im rumänischen Parlament, Ovidiu Ganţ, wurde von Bundespräsident Steinmeier mit dem Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Botschafter Dr. Peer Gebauer überreichte ihm die Auszeichnung im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung in Temeswar: „Wie kein anderer hat sich Ovidiu Ganţ in den letzten Jahrzehnten für die deutsche Minderheit in Rumänien und die Freundschaft zwischen unseren beiden Ländern eingesetzt. Hierfür möchte ich ihm von Herzen danken. Als Abgeordneter im rumänischen Parlament hat er über Jahre hinweg wichtige Weichen gestellt, sei es im Bereich der Unterstützung für deutschsprachige Bildung in Rumänien, mit Blick auf den Erhalt des deutschen kulturellen Erbes oder bei der Entschädigung für die Opfer des Nationalsozialismus. Zudem ist er mit zahlreichen hochrangigen Besuchern aus Deutschland zusammengetroffen. Ob Bundespräsidenten, Bundeskanzler, Ministerpräsidenten, Minister oder Abgeordnete – sie alle haben vom Austausch mit ihm und von seinen fundierten politischen Einschätzungen profitiert.

Foto: Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Bukarest

Die Roma-Deportation nicht vergessen

Bildungskarawane des Projekts „NA BÎSTĂR – NU UITA“ war in fünf Kreisen

Ausgabe Nr. 2890

Musik vom Feinsten: Emy Drăgoi mit Tochter Bianca Drăgoi.                                                   Foto: Mugur FRĂŢILĂ

Die sozial-kulturelle Stiftung der Roma „Ion Cioabă“ aus Hermannstadt hat in den letzten Monaten die Bildungskarawane des Projekts „NA BÎSTĂR – NU UITA“ (Vergiss nicht) in mehreren Schulen in Rumänien vorgestellt. Das Projekt wurde von der Vorsitzenden der Stiftung, die Dichterin Luminița Cioabă ins Leben gerufen und koordiniert. Mitfinanziert wird das Projekt von der Verwaltung des Nationalen Kulturfonds (Administrația Fondului Cultural Național, AFCN). Weiterlesen

Reger Austausch, neue Beziehungen

Jahrestreffen des Medienvereins „FunkForum“ in Temeswar und Neusatz

Ausgabe Nr. 2890

Bei Radio Temeswar zu Besuch waren mehrere FunkForum-Mitglieder: (stehend, v. l. n. r.): Adrian Ardelean, Alois Kommer, Frank Fischer, Ruxandra Stănescu, Johann Schuth, Astrid Weisz, Cynthia Pinter, Gabriela Rist, Christina Arnold, (sitzend): Thomas Wagner, Hannelore Neurohr.
Foto: Philip KLEIN

Große Kameras, Kulissen und eine Decke voller Beleuchtungsapparatur. Und vorne auf einem kleinen Podest thront ein gelbes Sofa. So imposant sieht eines der Fernsehstudios des RTV (Radio-Televizija Vojvodine) in Novi Sad aus, das eine Gruppe von sechs Journalisten des Funkforum Medienvereins aus Rumänien, Ungarn und Deutschland am Montag, dem 11. November besuchen durften. Eingeladen dazu hatte Hajnalka Buda, Redakteurin bei der Fernsehsendung „Deutsche Minuten“, die den Journalisten zusammen mit Agneš Vojvodić, der Chefredakteurin des Redaktionsprogramms auf Ungarisch und Andrea Juhász, Chefredakteurin des TV 2 von RTV, eine Führung durch das Gebäude des RTV bot. Weiterlesen

Wo sind die Wurzeln?

Hermannstädter Gespräche fanden statt

Ausgabe Nr. 2890

Roxana Stoenescu, Thomas Șindilariu, Eveline Cioflec, Tiberiu Tioc und Christiane Böhm bei den Hermannstädter Gesprächen. Foto: die Verfasserin

Wie sind wohl die Wurzeln der Menschen? Eher wie die der Pastinake, die eine geradlinige Pfahlwurzel besitzt? Oder doch vielfältig und verzweigt, wie die der Spathiphyllum Blume? Jeder, der am vergangenen Mittwoch, dem 6. November, bei der Podiumsdiskussion „Zu den Wurzeln“ der Reihe „Hermannstädter Gespräche“ teilgenommen hat, durfte sich diese Frage stellen. Biologisch, wie sozial und historisch wurde u.a. zu den Themen „Wurzeln“ und „Entwurzelung“ debattiert.Weiterlesen

Fesselnd und unterhaltsam

Ausgabe Nr. 2890

Die Autorin Iris Wolff bei der LesArt Schwabach. Sie liest aus dem Roman „Lichtungen”.                                                                           Foto: die Verfasserin

Einen Roman rückwärts zu schreiben ist selten. Bei einer Lesung mit dem Ende des Romans beginnen ist öfter. Aber diesen Roman, „Lichtungen” von Iris Wolff, kann man sowohl vom Anfang als auch vom Ende her lesen. Die erste Lesung beim Literaturfestival der Fränkischen Literaturtage, bestritt am Sonntag den 3. November die Autorin Iris Wolff im ausverkauften Bürgerhaus. Weiterlesen

50 Lieder für 50 Jahre

Mit dem Evangelischen Gesangbuch durchs Jahr 2024

Ausgabe Nr. 2890

Das Lied Nr. 210 „Wohl denen, die da wandeln“ hat mir immer viel zu sagen. In ihm ist eine große Verheißung – wenn man die gut bedenkt, ist es ein ernstes Lied. Das haben wir als erstes im Chor gelernt, als der Pfarrer Hans Binder hier in Malmkrog angefangen hat, im Jahr 1962 war das. Im alten Gesangbuch war dieses Lied nämlich nicht drin. Das Lied hat auch dem Pfarrer Binder gut gefallen, deshalb wollte er es mit uns lernen. Damals hatten wir Liederhefte für den Chor, alle Hefte wurden mit der Hand geschrieben, mehrstimmige Sätze. Damals waren wir im Chor vierstimmig, ich habe im Bass gesungen. Zu der Zeit waren wir drei Männer im Bass und fünf Männer im Tenor. Insgesamt waren wir damals fast 30 Personen im Chor.Weiterlesen

Nachrichten

Ausgabe Nr. 2890

S-Bahn geplant: Hermannstadt soll mit der Industriezone West, mit dem Flughafen und mit Schellenberg durch eine S-Bahn verbunden werden, meldete das Hermannstädter Bürgermeisteramt, dass eine Partnerschaft mit der CFR-Gesellschaft unterzeichnet hat. Dafür soll die bestehende CFR-Infrastruktur angepasst bzw. optimiert werden. Erstellt müssen jetzt die Machbarkeitsstudie und die technische Dokumentation. „Um die Finanzierung aus europäischen Mitteln zu sichern, werden wir das Projekt im Rahmen des Verkehrsprogramms 2021-2027 einreichen.“, erklärte Bürgemeisterin Astrid Fodor. Geplant wird, dass die Bahnstrecke entweder elektrifiziert wird, oder dass die notwendige Infrastruktur zum Laden der leichten Elektrozüge, die im Rahmen dieses Projekts angeschafft werden, aufgebaut wird. Die jetzige Planung sieht 13 Stationen vor. Eine wichtige Station soll beim Bahnhof sein, um auch den Pendlern mit diesem Projekt entgegenzukommen.                     Foto: Presseamt der Stadt

Kalender der Wahlen

Bukarest. – Die erste Runde der Präsidentschaftswahlen 2024 findet am 24. November statt. Die Stichwahl findet am 8. Dezember statt. Die Parlamentswahlen finden am Nationalfeiertag Rumäniens, am 1. Dezember, statt. Knapp 19 Millionen Rumänen werden an den Urnen erwartet.

14 Präsidentschaftskandidaten wurden bestätigt, die in folgender Reihenfolge auf den Wahlzetteln zu finden sind: 1. Elena Lasconi (USR); 2. George Simion (AUR); 3. Marcel Ciolacu (PSD); 4. Nicolae Ciucă (PNL); 5. Kelemen Hunor (UDMR); 6. Mircea Geoană (parteifrei); 7. Ana Birchall (parteifrei); 8. Alexandra Păcuraru (Alternativa pentru Demnitate Națională); 9. Sebastian Popescu (Partidul Noua Românie); 10. Ludovic Orban (Forța Dreptei); 11. Călin Georgescu (parteifrei); 12. Cristian Diaconescu (parteifrei); 13. Cristian Terheș – Partidul Național Conservator Român; 14. Silviu Predoiu (Partidul Liga Acțiunii Naționale).

Die Wahllokale sind zwischen 7 und 21 Uhr geöffnet. Wähler, die sich um 21.00 Uhr in den Wahllokalen oder in der Warteschlange befinden, können ihre Stimme bis spätestens 23.59 Uhr abgeben. (RS)Weiterlesen

MP Ovidiu Ganţ kandidiert wieder

Pressekonferenz zu den Parlamentswahlen im Spiegelsaal des DFDH

Ausgabe Nr. 2889

Wolfgang-Alexander Guib, der Vorsitzende des Kreisforums Hermannstadt, Paul-Jürgen Porr, der DFDR-Vorsitzende, Ovidiu Ganţ, der DFDR-Abgeordnete und Gabriel Tischer, der Vorsitzende des Zentrumforums Hermannstadt (v. l. n. r.).                                       Foto: Ruxandra STĂNESCU

Das Demokratische Forum der Deutschen in Rumänien (DFDR) stellt bei den Parlamentswahlen am 1. Dezember vier Kandidaten für die Abgeordnetenkammer: Ovidiu-Victor Ganţ, Thomas Șindilariu, Andrea-Bettina Rost und Christine Manta-Klemens. In Hermannstadt befindet sich das DFDR auf der Position 39 auf dem Wahlzettel für die Abgeordnetenkammer (Camera Deputaţilor). Der DFDR-Abgeordnete im Rumänischen Parlament Ovidiu Ganţ hat in einer Pressekonferenz am Dienstag im Hermannstädter Forumshaus seine Kandidatur angekündigt, zusammen mit Paul-Jürgen Porr, dem DFDR-Vorsitzenden, Gabriel Tischer, dem Vorsitzenden des Zentrumforums Hermannstadt, und Wolfgang-Alexander Guib, dem Vorsitzenden des Kreisforums Hermannstadt.Weiterlesen

Stereotypen und Statisten

Vorpremiere mit ,,Steine in den Taschen“ von Marie Jones

Ausgabe Nr. 2889

Neue deutsche Inszenierung: Mit „Steine in den Taschen” von Marie Jones in der Regie von Daniel Plier brachte die deutsche Abteilung des Radu Stanca-Nationaltheaters am Donnerstag der Vorwoche die erste Vorpremiere der neuen Spielzeit heraus. Unser Bild: Szenenfoto mit Daniel Plier, Ali Deac und Romulus Cipariu (v. l. n. r.).                                                                                    Foto: Cynthia PINTER

Klischees und Stereotypen nimmt Marie Jones in ihrem berühmten Stück „Stones in the Pockets” (Steine in den Taschen) auf die Schippe. Ihre Tragikomödie schrieb 1996 nach der Uraufführung an einem Theaterfestival in West Belfast eine regelrechte Erfolgsgeschichte. In dem Stück werden die Arbeiten an einer Hollywood-Romanze über Irland aus der Sicht von zwei irischen Statisten geschildert. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt: Was ist „typisch irisch”? Die Inszenierung an der deutschen Abteilung des Hermannstädter „Radu Stanca”-Nationaltheaters transponiert das Geschehen in ein siebenbürgisches Dorf. Weiterlesen

Österreichischer Nationalfeiertag

Ausgabe Nr. 2889

Der traditionelle Empfang zum Österreichischen Nationalfeiertag hat in Hermannstadt am Mittwoch, dem 30. Oktober, im Hilton-Hotel stattgefunden. Der Einladung von I. E. Botschafterin Ulla Krauss-Nussbaumer (am Rednerpult) und Honorarkonsul Andreas Huber (1. v.l.) gefolgt waren rund 200 Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlicher Einrichtungen, darunter die Bürgermeisterin Astrid Fodor, der Deutsche Vizekonsul Sven Kunert, der Wirtschaftsdelegierte Christoph Grabmayr u. v. a. m. Botschafterin Krauss-Nussbaumer betonte in ihrer Ansprache die Bedeutung guter bilateraler Beziehungen zwischen Österreich und Rumänien, sowohl auf wirtschaftlicher als auch auf politischer, kultureller und sozialer Ebene. Im Vorfeld des Empfangs besuchte die Botschafterin die ehemalige Brukenthalsche Sommerresidenz in Freck, wo sie Gespräche hatte mit Arnold Klingeis, dem Vorstandsvorsitzenden des Vereins Historic Café Routes”. Desgleichen stattete sie Pfarrer und Schriftsteller Eginald Schlattner einen Besuch ab und nicht zuletzt war sie zu Gast bei dem Sozialzentrum und der Musikschule Casa Martin in Neudorf, wo Ruth Zenkert, Gründerin des Vereins Elijah Sozialinitiative Ruth Zenkert, Auskunft gab über die Tätigkeit dieses Vereins.                       Foto: Werner FINK

22. Gottesdienst in der Mundart

Ausgabe Nr. 2889

Zu dem traditionellen Gottesdienst in der siebenbürgisch-sächsischen Mundart, es war der 22. nach Aufnahme dieser Tradition, hatte die Michelsberger evangelische Kirchengemeinde am Reformationstag, dem 31. Oktober, wieder in die Dorfkirche eingeladen. Letztes Jahr hatte der Gottesdienst ausnahmsweise in der romanischen Basilika auf der Michelsberger Burg stattgefunden als Schlussveranstaltung der Feierlichkeiten anlässlich der 800 Jahre seit deren ersten urkundlichen Erwähnung. Nach einem Grußwort von Dr. Stefan Tobler in Vertretung von Ortspfarrer Zorán Lászlo Kézdi, übernahm der Kerzer Pfarrer Michael Reger die Gestaltung des Gottesdienstes und die Predigt zu Römer 3, 21-28, letztere gespickt mit humoristischen Einlagen. Musikalisch begleitet hat den Gottesdienst Zsuzsánna Molnár an der schmucken Barockorgel. Der Gottesdienst erinnert nicht nur an den Beginn der Reformation im Jahre 1517 in Wittenberg, sondern auch daran, dass die Predigt in der Muttersprache eines der wichtigen Anliegen Martin Luthers war. Anschließend lud die Michelsberger Kirchengemeinde zu Speis und Trank – insbesondere zu „evangelischem Speck” und leckeren Krapfen – ein.                                                       Text und Foto: Beatrice UNGAR