50 Lieder für 50 Jahre

Ausgabe Nr. 2854

Mit dem Evangelischen Gesangbuch durchs Jahr 2024

 

„Ach bleib!“ – Gott hört auch unsere Seufzer als Gebet. „Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich’s gebührt, sondern der Geist selbst tritt für uns ein mit unaussprechlichem Seufzen.“ (Paulus an die Römer 8,26b)

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„Sinnsprüche und Worte“

Sonderausstellung im Schatzkästlein am Kleinen Ring
Ausgabe Nr. 2530

 

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Unter dem Motto „Ein‘ feste Burg ist unser Gott“ steht die Sonderausstellung „Sinnsprüche und Worte der Siebenbürger Sachsen“, die gestern im Schatzkästlein am Kleinen Ring eröffnet wurde und daselbst bis zum 15. Oktober d. J. zu besichtigen sein wird.

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Georg Scherg in Hermannstadt

Hundert Jahre seit der Geburt des Schriftstellers und Literaturprofessors
Ausgabe Nr. 2513
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Noch bevor Georg Scherg (*19. Januar 1917, Kronstadt/ Braşov, †20. Dezember 2002, Bodels-hausen bei Tübingen) für zwei Jahrzehnte in Hermann-stadt ansässig wurde, um hier als Lehrkraft und Literat zu wirken (1970-1990), hatte er sich in dieser Ortschaft wiederholt aufgehalten. Bereits in jungen Jahren war er hier mit gleichaltrigen Gymnasiasten und auch anderen Stadtbewohnern zusammengekommen, so mit Angehörigen der deutsch-französischen Familie Coulin. Marie Coulin, die Mutter dreier Söhne, die etwa derselben Altersklasse wie Georg Scherg angehörten, berichtete mir – es muss in den 1950er, 1960er Jahren gewesen sein -, sie habe den Schorsch gekannt, er habe sich wiederholt auch in ihrer Wohnung aufgehalten. Geblieben ist in meiner Erinnerung, der Junge sei anspruchsvoll gewesen und habe den Eindruck eines recht verwöhnten Burschen hinterlassen.
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Die Wusch (Mocănița)

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Samstag und Sonntag fuhr die „Wusch“: Die Freunde der Wusch“ genannten Schmalspurbahn im Harbachtal veranstalteten am Wochenende jeweils zur vollen Stunde Vergnügungsfahrten in zwei von einer von einem privaten Betreiber aus Hunedoara angemieteten Dampflok gezogenen Wagen. Es ging von Cornățel bis Holzmengen und zurück. Pro Fahrt standen 50 Plätze zur Verfügung. Viel zu wenig für die rund 1.000 Interessierten, die vor allem am Sonntag mitmachen wollten. Bei der Aktion ging es, so Mihai Blotor von dem Verein Prietenii Mocăniței“, um eine Spendensammlung für den Ankauf der Dampflok (Kostenpunkt 15.000 Euro). Die nächste Gelegenheit mit der Wusch“ zu fahren, bietet der Verein am 10. und 11. Juni an. Näheres im Internet unter www.sibiuagnitarailway.ro          Foto: Jens KIELHORN

Dragonerwache

Ausgabe Nr. 2396
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Dragonerwache 1980: „Als die Türken endgültig aus dem Land vertrieben worden waren, besetzten die Kaiserlichen am 30. Oktober 1687 vertragsmäßig die Stadt. Die Wachen wurden verteilt, und eine, die der Dragoner, kam auf die Häuserinsel in der Elisabethgasse, die heute noch den Namen Dragonerwacht führt. Früher hieß der Ort 'auf den Zwillen' (im Sächsischen bezeichnet man mit Zwillen einen Ast, der sich in zwei Arme spaltet. Mittelhochdeutsch zwillen = doppelt machen.), womit die beiden Gäßchen gemeint waren, in die sich die Elisabethgasse spaltet, die Dragonerwache umfassend. Der alte Gassennamen hielt sich aber hartnäckig das 18. Jahrhundert hindurch neben der neuen Bezeichnung 'auf der Dragonerwacht', obwohl die Wache schon im Jahre 1710 aufgelöst worden war. Schließlich wich er zurück und verschwand. Neben der Wache befand sich eine Schmiede, die der Magistrat – sie war städtisch – im Jahre 1740 verkaufte", ist in  dem Buch „Die Gassennamen Hermannstadts" von Arnold Pancratz (Herausgeber: Deutscher Sprachverein in Rumänien; Druck und Vertrieb: Krafft&Drotleff, Hermannstadt, 1935) zur Dragonerwache (unser Bild stammt aus dem Jahr 1980, als dieses Gebäude abgerissen wurde) zu lesen. Hier befand sich übrigens von 1150 bis 1250 der erste Markplatz von Hermannsdorf".

 

Dragonerwache Springbrunnen 1982: An der Abrisstelle wurde 1982 ein von Dan Frăticiu, damals Bühnenbildner beim Puppentheater, entworfener Springbrunnen aufgestellt, der wegen seiner Form im Volksmund „la trei furcuțe" (Zu den drei Gäbelchen) oder „la trei mâțe" (Zu den drei Kätzchen) genannt wurde. Anfang der 1990-er Jahre wurde dieser Springbrunnen abgetragen und bis zu Beginn der Modernisierungsarbeiten an der Elisabethgasse war die Verkehrsinsel irgendwie ein Schandfleck in der Gegend.

 

Im Zuge der Modernisierungsarbeiten an der Elisabethgasse, wurde die Dragonerwache" 2014 wieder ins Rampenlicht gerückt. Der Architekt Victor Moraru wurde von der Stadtverwaltung damit beauftragt, hier einen öffentlichen Erholungsbereich zu gestalten. Hier kann man auf den Bänken ausruhen, miteinander plaudern oder einfach nur lesen, wie Bürgermeister Klaus Johannis bei der feierlichen Eröffnung am Freitag vor zwei Wochen sagte. Auch kleine Veranstaltungen können hier stattfinden.                                                  Fotos: Fred NUSS

„Es war tatsächlich höchste Zeit“

Ausgabe Nr. 2367
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Was stand vor 100 Jahren in den Zeitungen? (I. Teil) / Von Wolfgang REHNER

 

 Das Jahr 1914 bezeichnet den Ausbruch des ersten Weltkrieges und ist ein Symbol für das 20.  Jahrhundert, das nicht nur als Zeitalter enormer Erfindungen und technischer Erfolge gerühmt wird, sondern zugleich auch als einmalig bezeichnet werden muss, nämlich wegen der grausamen Kriege und Unmenschlichkeiten, die es hervorbrachte und deren Ausmaß alles vorher Bekannte übertraf. 

Worüber sprach man in unserer Stadt zu Beginn dieses sagenhaft schrecklichen Jahres, worüber sprachen die Hermannstädter im Januar 1914?  Wussten sie etwas von den Spannungen zwischen dem zaristischen Russland und der österreich-ungarischen Monarchie und waren davon beunruhigt, oder beschäftigten sie sich mit anderen Dingen und waren politisch ahnungslos? Oder ahnten sie vielleicht sogar schon etwas von dem bevorstehenden Zusammenbruch dieser beiden Großmächte? Worüber sprachen die Leute in dieser spannungsreichen und problemgeladenen Zeit, wenn sie in öffentlichen Lokalen oder in ihren Häusern zusammenkamen?

 Meine Enkel sehen mich mit vollem Recht als alt an, doch fragen sie gerade deshalb zuweilen: Sag uns, wie war das damals? Liegen die angesprochenen Ereignisse etwa 50 oder 60 Jahre zurück, so kann ich darauf aus der Erinnerung antworten, aber vor 100  Jahren, das ist länger her. Damals waren meine Großeltern bereits in reifen Jahren und meine Urgroßeltern waren schon alt. Wenn ich nun die Jahre zwischen 1914 und 2014 an meinem geistigen Auge vorüberziehen lasse, so sind es sechs Generationen, die daran Teil haben.Weiterlesen