Eine Hermannstädterin zu Besuch auf dem Heiratsmarkt in China
Ausgabe Nr. 2570

Der „Marriage Market“: auf den ersten Blick ein Haufen Leute, die inmitten von unzähligen Regenschirmen geschäftig durcheinander reden.
Die ältere Frau, die gerade noch in starkem shanghainesischem Akzent versucht hat, mir die Vorteile einer potentiellen Verbindung mit ihrem Sohn vorzustellen, lacht auf: „Achtzehn erst! So jung!“. Ihr Gesicht strahlt vor Heiterkeit und Vergnügen in der für chinesische ayis (übersetzt „Tanten“, aber umgangssprachlich für alle Frauen im Durchschnittsalter und die bedeutend älter als man selbst sind, verwendet) so typischen Art. „Da ist der Altersunterschied aber vielleicht doch ein bisschen zu groß!“ scherzt sie nun gutmütig, Gelächter folgt, es hat sich inzwischen um uns ein kleiner Kreis Neugieriger gebildet, die die Versuche der ayi, mir ihren Sohn zu verkaufen, interessiert und belustigt mitverfolgt haben.Weiterlesen




„ITB, juche!“ denke ich mir und mache ich am Samstagnachmittag auf den Weg zum Messegelände in Berlin. Verfehlen kann ich die größte Tourismusbörse (8.-12. März 2017) der Welt nicht. Schon aus der Ferne kommt mir ein Strom mit bunten Taschen und Stoffbeuteln behangener Menschen entgegen. Eine rüstige Rentnerin mit einem kleinen Wanderrucksack läuft schnellen Schrittes Richtung U-Bahn, ihr Gefährte kann ihr, beidseitig mit Papiertüten schwer bepackt, kaum folgen. Wohin ihre Reise wohl gehen soll? Ob die beiden überhaupt zusammen verreisen? 


