Rumänien ist aus der EM ausgeschieden
Ausgabe Nr. 2872
Ganz Rumänien fieberte am Dienstag, dem 2. Juli mit der Nationalelf in München mit. Seit 24 Jahren hatten sie sich nun zum ersten Mal wieder für das Achtelfinale der Europameisterschaft – und das als Gruppenerste – qualifiziert und traten gegen die Niederlande an. Doch leider reichten der Enthusiasmus und der Wille nicht aus, die Orangen waren eine Nummer zu groß für unsere Gelben, siegten 3:0 und treten am Samstag gegen die Türkei im Viertelfinale an.
Die Trikoloren begannen das Spiel in München mutig, ohne große Torchancen, aber mit viel Pressing und hohem Ballbesitz. 12 bis 13 Minuten lang dominierten unsere Jungs ihre weitaus höher eingeschätzten Gegner aus den Topklubs der Welt in unglaublicher Manier. Die Courage, mit der die Rumänen auftraten, bescherte ihnen in der 14. Minute beinahe ein Tor, als Dennis Mans Schuss nur knapp am Pfosten vorbeiging. Leider war diese Chance, die das Stadion zum Beben brachte, auch der Todesstoß für unsere Mannschaft.
Einige Minuten später, als das Spiel ziemlich ausgeglichen war, gaben die Holländer durch Cody Gakpo Gas, der in der 20. Minute das erste Tor schoss. Er setzte sich gegen Andrei Rațiu durch und schloss dann mit einem Schuss aus spitzem Winkel ab, wobei er von Florin Nițăs schlechter Intervention profitierte.
Vom 1:0 verschwand Rumänien offensiv aus dem Spiel. Und hatte großes Glück, dass der Unterschied zur Halbzeit auf der Anzeigetafel nur minimal war, denn die Niederländer vergaben mindestens drei Großchancen. Durch Stefan de Vrij (26.) und Xavi Simons (44.), und dazwischen der Ausrutscher des Weltklassemanns Radu Drăgușin, der den Ball in die Ecke schoss.
Edi Iordănescus Mannschaft begann die zweite Halbzeit gut, aber Bogdan Racovițan rettete in der 53. Minute ein Tor für die Niederländer, indem er einen Schuss vor dem Tor abwehrte. Der Schuss von Denis Drăguș in der 59. Minute wurde abgeblockt, und zehn Minuten später erzielte Cody Gakpo ein zweites Tor, das jedoch nach dem VAR annulliert wurde. Der niederländische Druck zahlte sich in der 83. Minute aus, als Donyell Malen zum 2:0 traf. Am Ende machte derselbe Malen in der 90+3 Minute das 3:0, und die Niederlande zogen ins Viertelfinale ein. Für die Niederlande ist es das erste EM-Viertelfinale seit 16 Jahren.
Rumänien hat zwar die Qualifikation für das Viertelfinale verpasst, aber es hat eine solide Mannschaft gewonnen und seine Arbeitsmoral wiederentdeckt.
Auch die Reaktion des Publikums war von großer Bedeutung: Trotz der klaren Niederlage applaudierten und jubelten Zehntausende von Zuschauern im Münchner Stadion der Trikolore sowohl während des Spiels als auch nach dem Schlusspfiff zu. Die rumänischen Fans erkannten den Kampfgeist, die Weigerung, sich mühelos zu ergeben, den Versuch der Trikolore, über ihre Grenzen hinauszuwachsen.
Für die rumänische Mannschaft folgt nach einer zweimonatigen Pause die Teilnahme an der UEFA Nations League, wo sie sich in der 2. Gruppe der C-Liga Anfang September erstmal gegen Kosovo, Litauen und Zypern behaupten müssen.
Cynthia PINTER