Fluggesellschaft mit Hermannstädter Wurzeln bietet neue Flüge ab dem 20. Juli an
Ausgabe Nr. 2867

Nach der Pressekonferenz folgte ein Flugzeugbesuch, der eigens dafür nach Hermannstadt gebracht wurde. Foto: Ruxandra STĂNESCU
FlyLili, eine neue rumänische Fluggesellschaft, wird ab dem 20. Juli vom Hermannstädter Internationalen Flughafen fünf neue Reiseziele anbieten, nach Deutschland, Italien und Spanien. Gegründet wurde FlyLili von Jürgen Faff, der in Hermannstadt auch das Lili’s Café und Restaurant betreibt. Lili war übrigens die English Cocker Spaniel-Dame der Familie.
2020, mitten in der Pandemiezeit, wurde FlyLili gegründet, ein Jahr später hat die Gesellschaft seinen „Air Operator Certificate” erhalten. Nachdem 2023 laut der Internetseite der Gesellschaft „strategische Partnerschaften sowohl im Inland und auf internationaler Ebene geknüpft” wurden, wurde in einer Pressekonferenz in Hermannstadt die Eröffnung der ersten zwei operativen Stützpunkte in Hermannstadt und Kronstadt bekanntgegeben.
Ab dem 20. Juli fliegt FlyLili von Hermannstadt nach Nürnberg, Stuttgart, Milano-Malpensa, Rom-Fiumicino und Barcelona. Von Kronstadt/Weidenbach werden ebenfalls diese Flugziele angeflogen, allerdings kommen noch München, Thessaloniki, Bologna und Istanbul hinzu.
FlyLili hat zur Zeit Flugzeuge von Airbus: A321, A320 și A319. Die Preise beginnen ab 99 Euro pro Flug. FlyLili ist keine Billigfluggesellschaft, erklärten deren Vertreter, also werden z. B. zu den angebotenen drei Flugpaketen – Basic, Comfort und Premium – keine zusätzlichen Kosten dazukommen. Das heißt u. a., dass im Preis des Flugtickets das entsprechende Gepäck mit einbehalten ist.
Begrüßt wurde die neue Partnerschaft vom Flughafendirektor Marius Ioan Gîrdea und Kreisratsvorsitzende Daniela Cîmpean. „Wir freuen uns, ein neues und wichtiges Kapitel für den Internationalen Flughafen Hermannstadt ankündigen zu können.”, erklärte Marius Ioan Gîrdea. „FlyLili, eine Fluggesellschaft mit Hermannstädter Wurzeln, hat beschlossen, fünf neue europäische Ziele zu eröffnen. Diese Entscheidung unterstreicht nicht nur das beträchtliche Wachstumspotenzial unseres Flughafens, sondern stärkt auch unsere Beziehungen zur lokalen Bevölkerung. Die Ausweitung des Flugnetzes wird wirtschaftliche Vorteile mit sich bringen und die Erreichbarkeit Hermannstadts zu wichtigen europäischen Zielen verbessern. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit FlyLili und darauf, zu ihrer gemeinsamen Entwicklung beizutragen.”
„Diese Partnerschaft bestätigt, dass die Modernisierung, der Ausbau und die Ausstattung des Flughafens ausschlaggebende Argumente für die Fluggesellschaften sind, von Hermannstadt aus zu fliegen”, erklärte Daniela Cîmpean. „Unsere Bemühungen müssen jedoch von den Reisenden unterstützt werden, denn ohne sie bleiben sie vergeblich”, ergänzte sie.
Cătălin Cotruț, Geschäftsführer der Gesellschaft, erklärte, dass die Reiseziele infolge von Untersuchungen und Umfragen ausgewählt wurden. Wichtig war u. a. auch, wo die Familien der Hermannstädter und der Siebenbürger wohnen. Dabei wird sich FlyLili durch die beiden so nahegelegenen Stützpunkte – Hermannstadt und Kronstadt – auch keine Konkurrenz machen, denn „Rumäniens Potenzial und das Wirtschaftswachstum sind beeindruckend und es ist sogar Platz für mehr, insbesondere in Siebenbürgen.” Dazu ergänzte der Flughafendirektor, dass Rumänien betreffend die Flugzahl per Einwohner mit etwa einem Prozent weit unter dem europäischen Durchschnitt von 2,5 Prozent liegt.
Die Flüge kann man bereits buchen, wobei das beliebteste Flugziel aus Hermannstadt „Stuttgart bis jetzt führend ist, gefolgt von München und Nürnberg”, erklärte Jürgen Faff. „Diese Routen sind nicht nur ein Tor nach Europa, sondern auch eine Einladung an Touristen und Geschäftsleute, die Schönheit und die wirtschaftlichen Möglichkeiten Rumäniens, insbesondere Hermannstadts, zu entdecken.”
„In der Pandemie wurde ich überredet”, erklärte Jürgen Faff, „ein Flugzeug zu kaufen, um nach Dubai zu fliegen. Allerdings hat sich das nicht realisiert, dann haben wir uns auf Linienflugzeuge fokussiert. Die Vorbereitung hat ziemlich lange gedauert, insgesamt drei Jahre, im Office sind jetzt aber über 100 Leute beschäftigt und wir haben schon acht Flieger, die nach und nach zum Einsatz kommen werden.”
Die Company will auch weiterhin expandieren: „Die nächsten Städte wären Jassy, Klausenburg und ich denke im Norden Rumäniens, vielleicht Baia Mare und natürlich auch Bukarest.”
Ruxandra STĂNESCU