Maisingen auf der Michelsberger Burg / Maiblasen in Neppendorf
Ausgabe Nr. 2864
„Muss das sein? Schon um 6.30 Uhr morgens am freien Tag der Arbeit auf die Michelsberger Burg steigen, um pünktlich um 7 Uhr oben zu sein beim Maisingen?” Solche Fragen gibt es immer wieder zu hören. Die Antwort darauf konnten aber nur die Frühaufsteher finden, die auch in diesem Jahr am 1. Mai pünktlich da waren zum Maisingen, das seit eh und je zur Tradition gehört. Es hat nichts mit dem viel später ausgerufenen Tag der Arbeit zu tun. Bei schönstem Wetter hätte man aber eine viel zahlreichere Teilnahme als sonst an dem arbeitsfreien Tag erwartet. Doch in diesem Jahr fiel er in die Frühjahrsferien und in die orthodoxe Karwoche und so hielt sich die Zahl vor allem der Schülerinnen und Schüler in Grenzen.
Die Michelsberger selbst müssen ja nicht so früh aufstehen wie z. B. die Hermannstädter, wenn sie beim Maisingen auf der Michelsberger Burg dabei sein möchten. Es hat sich aber wieder gelohnt, denn oben erwartete die evangelische Kirchengemeinde alle mit leckerem Hanklich, belegten Brötchen und einem guten Kaffee. Am frühesten aufgestanden waren an diesem Tag drei Personen in Michelsberg, die sich schon um 5.30 Uhr morgens auf den Weg machten. Allen voran der Wahlmichelsberger und Freund Siebenbürgens, Peter Dehmel, der aus gesundheitlichen Gründen in seiner Mobilität eingeschränkt ist und von seiner Tochter und einem aus Holland stammenden Nachbarn per Rollator Stufe für Stufe bis hinauf begleitet wurde. Oben angekommen strahlte sein Gesicht vor Freude.
Freude bestimmte auch das traditionelle Maiblasen in Neppendorf, bestritten von der „Neppendorfer Blaskapelle” auf dem evangelischen Kirchhof. Während die Musik spielte, bedienten die Gastgeberinnen die Anwesenden mit leckeren Krapfen und Kuchen. Alle feierten dann gemeinsam bei Gegrilltem im Restaurant „La Sepp”, wo dann auch gesungen und getanzt wurde.
Beatrice UNGAR