Politik gehört zum Erfolg

Teile diesen Artikel

Gespräch mit Paul Kuttesch, dem DFDR-Kandidaten für den Kreisratsvorsitz

Ausgabe Nr. 2861

Paul Kuttesch ist seit 2020 Mitglied im Hermannstädter Stadtrat und kandidiert bei den Kommunalwahlen, die am 9. Juni landesweit gleichzeitig mit den Wahlen für das Europaparlament stattfinden, für den Vorsitz des Kreisrats Hermannstadt auf der Liste des DFDR. HZ-Redakteurin Cynthia P i n t e r sprach mit Paul Kuttesch über sein Vorhaben und die Projekte, die er als Kreisratsvorsitzender durchführen möchte.

Stellen Sie sich bitte vor.

Ich bin gebürtiger Hermannstädter, 40 Jahre alt, habe die deutsche Abteilung des Pädagogischen Lyzeums und später die Management- und Marketingabteilung der Lucian Blaga-Universität absolviert. Ich bin ein halber Siebenbürger Sachse, mein Vater ist Siebenbürger Sachse aus Dunesdorf/Daneș, meine Mutter ist Hermannstädter Rumänin. Mit 16 Jahren habe ich meinen ersten Job gehabt, als Lagerarbeiter bei einer Hermannstädter Firma. Ich erinnere mich jetzt noch, dass ich mir von meinem ganzen ersten Gehalt nur eine Jacke gekauft habe. Diese Erfahrung war sehr wichtig für mich, denn sie hat mich dazu getrieben, mehr zu lernen, mehr zu arbeiten. Danach war ich als Marketingleiter bei einer Hermannstädter Firma tätig, durch diesen Job war ich in ganz Rumänien unterwegs und konnte so Land und Leute kennenlernen. Die Erfahrung hier kam mir bei meinem jetzigen Arbeitsplatz, einer Firma, die Werkzeug und Spezialwerkzeug produziert, sehr zugute, wo ich als Exportleiter für Südosteuropa berufstätig bin. Hier bin ich seit 17 Jahren leidenschaftlich dabei. Aber am wichtigsten für mich sind meine Ehefrau und die beiden Kinder.

Warum kandidieren Sie für den Vorsitz des Hermannstädter Kreisrats?

Es ist meine bürgerliche Pflicht und eine Herausforderung für mich, dass man den Kreisrat als Organisation in den Vordergrund bringt.

Welche Erfahrung haben Sie auf dem Gebiet der Politik?

Ich bin seit 2020 Stadtrat in Hermannstadt. Man sollte aber nicht vergessen, dass im Management und Marketing und vor allem im Export ein bisschen Politik immer dabei ist. Politik gehört dazu, wenn man erfolgreich sein will.

Großformatige Plakate, auf denen die Kandidatinnen und Kandidaten für die Kommunalwahlen 2024 für Wählerstimmen werben, sind schon überall in Hermannstadt angebracht worden. Auch der Kandidat des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien für das Amt des Kreisratsvorsitzenden, Paul Kuttesch, ist auf einem Plakat beim Jugendpark zu sehen.          Foto: Cynthia PINTER

Was nehmen Sie sich vor, wenn Sie als Kreisratsvorsitzender gewählt werden?

Ich habe mehrere Projekte, die mir sehr am Herzen liegen. Ich nehme mir vor, dass wir das wichtigste Projekt zu Ende bringen und zwar die Erweiterung des Hermannstädter Flughafens. Ich will bewirken, dass wir wieder genügend Flüge haben. Es ist eine Herausforderung, aber für die weitere Entwicklung des Kreises und der Stadt essentiell. Außerdem steht die Entwicklung des Gesundheitswesens ganz oben auf meiner Liste. Dazu gehört natürlich der Bau des Kreiskrankenhauses, den wir zusammen mit der finanziellen Unterstützung des Hermannstädter Bürgermeisteramts in Erwägung ziehen werden.

Die Vernetzung der Dörfer mit den Städten durch Busse – wie es sie früher gab – ist mir auch sehr wichtig. Der Kreisrat sollte Partnerschaften eingehen mit privaten Transportunternehmen für die Mobilität von Arbeitnehmern und Bürgern aus dem Umland, um ihnen den Zugang zu Arbeit und Dienstleistungen zu erleichtern.

Die Einrichtung von Abgabe- und Sammelstellen für Sondermüll steht ebenfalls hoch oben auf meinem Programm. Vor allem in den Dörfern, wo die Bürger keine Möglichkeit haben, z. B. Altfarben oder große Möbelstücke zu entsorgen.

Die meisten Projekte gelten den Städten. Welche Projekte möchten Sie im ländlichen Bereich bewerkstelligen?

Für den Transport und das Gesundheitswesen müssen unbedingt Lösungen gefunden werden zusammen mit privaten Dienstleistungsanbietern. Das sind die größten Probleme für die Menschen, die auf dem Land leben. Ein Vorhaben wäre, die Telemedizin einzuführen, die es ermöglicht, unter Einsatz audiovisueller Kommunikationstechnologien trotz räumlicher Trennung z. B. Diagnose, Untersuchung, Monitoring und medizinische Notfalldienste anzubieten. So können wir ärztliche Beratung zu jenen Menschen bringen, die sich z. B. nicht bewegen können, die nicht die Möglichkeit haben, schnell in ein Krankenhaus zu fahren.

Welche Gegend im Kreis Hermannstadt gefällt Ihnen am besten und warum?

Die Fogarascher Berge, das Zibinsgebirge, ich finde alle Berge schön. Ich gehe sehr gerne wandern und angeln. Ich angele vor allem in den Bächen, die in den Zibin münden – Râul mic/Kleiner Zibin und Râul mare/Großer Zibin – und im Frecker Bach.

Wie verbringen Sie Ihre Freizeit?

Die Freizeit ist bei mir sehr knapp bemessen. Am liebsten gehe ich mit meinen Kindern wandern, angeln oder schwimmen.

Haben Sie ein politisches Vorbild?

Ja, die Hermannstädter Bürgermeisterin Astrid Fodor, weil sie viele Projekte für Hermannstadt und die Bewohner konsequent durchsetzen konnte und alles für die Stadt macht. Das tut sie, weil sie Hermannstadt liebt, genauso wie ich.

Welches ist Ihr Lebensmotto?

Carpe diem.

Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg!

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Politik.