Musik hören – Musik spüren

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Vorschau auf das Konzert der Neumarkter Staatsphilharmonie in Wien

Ausgabe Nr. 2861

Das Quartett des Orchesters der Neumarkter Staatsphilharmonie (v. l. n. r.): Pál Tamás (Geige), Cristian Moldovan (Geige), Kecskés Ávéd Erika (Bratsche) und Vilhelem András (Cello).                             Fotos: Heinz WEISS

S.E. Emil Hurezeanu, Botschafter von Rumänien in Österreich begrüßte im Rahmen einer Pressekonferenz am 4. April d. J. eine hochkarätige Delegation aus seinem Heimatland: Von Péter Ferenc, dem Vorsitzenden des Kreisrats Muresch, Levente György, Direktor der Staatsphilharmonie Neumarkt am Mieresch bis zu dem südamerikanischen Stardirigenten der Staatsphilharmonie, Pablo Boggiano sowie den beiden Präsidenten des Vereins Iunona – alle waren gekommen, um den Termin schon jetzt bekannt zu machen: Am 8. November 2024 wird das sinfonische Orchester der Neumarkter Staatsphilharmonie im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins ein Konzert geben.

 Das Haus des Wiener Musikvereins ist eines der schönsten und traditionsreichsten Konzerthäuser Wiens. Im Inneren des prächtigen Gebäudes befinden sich der berühmte Große Saal (Goldener Saal), sowie der Brahms-Saal, welche Besucher aus aller Welt anlocken, um einen Abend vollkommenen Musikgenusses mitzuerleben.

Auf dem Programm am 8. November stehen Werke der Komponisten George Enescu, Béla Bartók und Astor Piazolla, argentinischer Komponist und Bandoneon-Spieler, der als Begründer des Tango Nuevo, einer Weiterentwicklung des traditionellen Tango Argentino gilt. Dem argentinischen Maestro Pablo Boggiano wird es gelingen, den Werken des Programms eine persönliche Note zu verleihen und den Abend zu einem musikalischen Juwel werden zu lassen.

S. E. Botschafter Emil Hurezeanu (stehend) begrüßt die Anwesenden bei der Pressekonferenz in seiner Residenz in Wien.

Haben Sie sich schon einmal die Frage gestellt, warum es Musik gibt? Kann man bei Musik an sich ein „Ziel“ formulieren? Naja, auch ich gehöre zu der Spezies Mensch, der mäßig aber regelmäßig daheim das Klavier malträtiert und seine engagierte Klavierlehrerin ab und zu zur Verzweiflung bringt, wenn die Finger voll Ungehorsam die perlenden Arpeggios verhauen oder bei steigendem Tempo die „gigantischen“ Läufe vermurksen. Und trotzdem, mein Klavier ist mein ganz persönlicher Seelendoktor! Musik kann beflügeln, entspannen, beruhigen, glücklich stimmen, Erinnerungen wachrufen und sogar Schmerzen lindern. Nachweislich hat Musik auch Einfluss auf zahlreiche physikalische Vorgänge im Körper: Sie verändert den Herzschlag, beeinflusst die Atemfrequenz und den Blutdruck. Außerdem wirkt sie sich positiv auf Muskelverspannung aus und kann auch für den menschlichen Hormonhaushalt günstig sein. Somit ist der Einfluss der Musik auf unseren Geist, Körper und Seele unbestritten. Musik ist das Kommunikationsmittel zur weltweiten Verständigung zwischen Menschen, Kulturen und Nationen. Die Einbeziehung von Traditionen, Festen, Liedgut verschiedener Epochen, Stilrichtungen und Kulturen ist Grundlage für die Entwicklung von Toleranz und Akzeptanz.

So auch geschehen im Jahre 1950 in Neumarkt/Târgu Mureș: Die Staatsphilharmonie wurde durch die Bemühungen von außergewöhnlichen Musikern wie Zeno Vancea und Kozma Géza gegründet. Seit mehr als sieben Jahrzehnten widmet sie ihre gesamte Tätigkeit der Veranstaltung von Sinfonie-, Vokalsinfonie-, Opern-, Chor-, Kammer- und Lehrkonzerten, um den Sinn für das Schöne allen Bewohnern der Region nahezubringen. Das Prestige der Philharmonie und der Aufschwung, den sie in sieben Jahrzehnten genommen hat, ist auf die Kompetenz, Professionalität und Zuverlässigkeit der Musikerinnen und Musiker der drei künstlerischen Kollektive zurückzuführen: Das sinfonische Orchester, der Gemischte Chor und das Streichquartett sind Kollektive, die voll Leidenschaft und mit viel Engagement jede Spielsaison ein anspruchsvolles, abwechslungsreiches, komplexes und attraktives Repertoire aufführen – mit Werken des universellen und lokalen Musikschaffens aus allen Phasen der Musikgeschichte, einschließlich des zeitgenössischen Repertoires.

Einen Vorgeschmack auf das im Spätherbst in Wien stattfindende Konzert boten vier Musiker am selben Abend im Festsaal des Rumänischen Kulturinstituts Wien: Das Quartett der Neumarkter Staatsphilharmonie. Grandios, fulminant, kontrastierend in einer perfekten Einheitlichkeit. Gerne wäre ich noch länger geblieben, um der feinen Nuancierung im Vortrag dieser musikalischen Kunstwerke weiter lauschen zu dürfen.

Deshalb liebe Leserinnen und Leser: Tragen Sie diesen 8. November 2024, 19.30 Uhr rot im Kalender ein. Wien freut sich auf dieses exzellente Orchester, das schon im Vorfeld einen einzigartigen musikalischen Ohrenschmaus erahnen lässt und so den Goldenen Saal des Wiener Musikvereins zum Beben bringen wird. Alle freuen sich auf ihr Kommen.

Ingrid WEISS

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Allgemein, Musik.